Go-Ahead Deutschland wird ab sofort zu Arverio

In einer aktuellen Pressemitteilung informiert der bisherige Bahnbetreiber Go-Ahead Deutschland darüber, dass die Züge ab sofort auch auf der Frankenbahn unter dem neuen Namen Arverio unterwegs sind. Die Umbenennung war notwendig geworden, weil die Österreichischen Bundesbahnen mit der ÖBB-Personenverkehr AG am 1. Februar 2024 die deutsche Sparte des international aktiven Konzerns Go-Ahead übernommen haben und nun unter einer eigenen Marke unterwegs sein werden. Arverio wird weiterhin als eigenständiges Unternehmen in Deutschland agieren. Wie bisher wird es als Dachgesellschaft die Arverio Deutschland GmbH mit den Tochtergesellschaften in Baden-Württemberg (Arverio Baden-Württemberg GmbH) und Bayern (Arverio Bayern GmbH) geben. Natürlich gibt es auch ein neues Logo, das jetzt an den ersten Zügen enthüllt wurde.

Neuer Name, neues Logo – präsentiert von Fabian Amini (CEO Arverio) und Dr. Sabine Stock (Vorständin ÖBB Personenverkehr). Foto: Arverio/Winfried Karg

Die Ansprüche des neuen Eigentümers ÖBB an die Servicequalität sind laut Pressemitteilung hoch. Unter dem Claim ‚Dein Weg ist unser Ziel‘ will Arverio Fahrgäste und Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam mit dem starken Partner ÖBB soll in Zukunft sogar mehr geboten werden als komfortabler und nachhaltiger Nahverkehr mit einem starken Service – Arverio will die beste Wahl für Fahrgäste, Mitarbeiter:innen und Auftraggeber werden. Unterstützen werden dabei die ÖBB als Partner sowie die zentralen Werte Verbundenheit, Begeisterung, Vielfalt und Mitgestaltung, die nach innen und außen angeblich gelebt werden. Wenn dann tatsächlich einmal alle Toiletten in allen Arverio-Zügen auf der Frankenbahn dauerhaft funktionieren würden, wäre aus Sicht des VCD schon sehr viel gewonnen.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Das umfassende Rebranding, also der Wechsel vom bisherigen zum neuen Namen, startet ab sofort in allen Unternehmensbereichen und wird voraussichtlich bis Anfang 2025 vollständig abgeschlossen sein. Die Fahrzeuge behalten ihr ursprüngliches Design sowie auch die regionalen Farben blau und gelb, auch wenn das Logo getauscht wird. Der Name Arverio wurde von der Bezeichnung für den ‚Gott der Wege‘ – ‚Arvernus‘ abgeleitet. Beim Logo steht die gemeinschaftliche Mobilität im Fokus – abstrakt übersetzt durch die Silhouette eines modernen Zuges. Die Welle soll einen starken, visuellen Akzent im „A“ setzen und so eine Symbolik für die Verbindung von der jeweiligen Region mit den Menschen übernehmen.

Logo und Name sind neu, sonst bleibt alles gleich. Die Züge von Arverio sind wie hier ein Triebwagen vom Typ Siemens Mireo in Bayern weiterhin in Blau, in Baden-Württemberg in den Landesfarben Gelb-Weiß unterwegs. Foto: Arverio/Marc Gilardone

Auch mit neuem Markenauftritt bleibe klar: Arverio wird als Teil der ÖBB ein marktnahes und eigenständiges Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) in Süddeutschland sein. Das bedeutet, der Kontakt zu den Auftraggebern (das sind die Bayerische Eisenbahngesellschaft und das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg) geht wie gehabt direkt von Arverio aus. Es wird keine Änderungen in der täglichen Umsetzung des operativen Verkehrs geben. Arverio bietet den ÖBB die ideale Möglichkeit für den Markteintritt und ein mögliches Wachstum in Süddeutschland. So sagt Sabine Stock, Vorständin ÖBB-Personenverkehr AG:

„Ich freue mich, dass wir den nächsten Meilenstein unserer Zusammenarbeit nun gemeistert haben. Der neue Markenauftritt, vor allem der neue Unternehmensname Arverio, ist ein sichtbares Zeichen unserer Partnerschaft – nach außen sowie nach innen. Auch wenn sich die Unternehmensstruktur nicht ändert, ist es uns wichtig zu zeigen, dass Arverio zur ÖBB gehört und wir jeweils von der Expertise des anderen profitieren.“

In einem FAQ Katalog auf der Webseite wird die Frage nach einer besseren Betriebsqualität mit dem neuen Eigentümer ÖBB und der neuen Marke Arverio wie folgt beantwortet: Die Ursachen für die betrieblichen Probleme liegen vor allem in dem sehr schnellen Wachstum der bisherigen Go-Ahead-Gesellschaften in einem Marktumfeld mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise der anfälligen und überlasteten Infrastruktur mit vielen Baustellen sowie dem Fachkräftemangel. Diese Rahmenbedingungen bleiben auch unter der neuen Eigentümerschaft der ÖBB bestehen, und Arverio wird weiterhin selbst dafür verantwortlich sein, die geforderte Betriebsqualität sicherzustellen. Aber Arverio wird in vielen Bereichen langfristig von der Unterstützung und Expertise der ÖBB profitieren.

Die Arverio Baden-Württemberg GmbH befährt das Stuttgarter Netz mit der Remsbahn, Residenzbahn, Filstalbahn und Frankenbahn sowie die Murrbahn. Das sind die Linien IRE 1, RE 8, RE 90, MEX 13 und MEX 16 mit insgesamt rund 10 Mio. Zugkilometer pro Jahr.

Die Arverio Bayern GmbH bedient zum einen das E-Netz Allgäu von München über Memmingen nach Lindau mit den Linien RE 72, RE 96 und RB 92. Zum anderen das sogenannte Los 1 der Augsburger Netze mit Verkehren von Augsburg nach München, Würzburg, Aalen und Ulm. Das sind die Linien RE 9, RE 80, RE 89, RB 86, RB 87 und RB 89. In Summe fährt Arverio Bayern damit ebenfalls rund 10 Mio. Zugkilometer pro Jahr. (red/pm)

2 Gedanken zu „Go-Ahead Deutschland wird ab sofort zu Arverio

  1. Reale Situation auf der Frankenbahn – Kein! Grund zum Feiern

    Seit der Übernahme habe ich festgestellt, dass die Züge

    wesentlich kürzer sind und Passagiere oft von Stuttgart bis Heilbronn

    stehen müssen.

    Sind dann noch Reisende mit viel Gepäck unterwegs sind die, hierfür

    definitiv nicht geeigneten, Züge gänzlich überlastet.

    Es wäre also gut, wenn sich das Verkehrsministerium gelegentlich durch

    eigene Prüfer selbst von der Situation überzeugen würde.

  2. Pingback: DB Regio soll SWEG-Tochterunternehmen und Verkehre auf der Frankenbahn ab 1. August 2025 übernehmen | Weblog zur Frankenbahn

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