VCD präsentiert Konzept für halbstündlichen MetropolExpress von Stuttgart bis Mosbach-Neckarelz

Anfang 2023 wurden von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) bei einer Veranstaltung in Heilbronn die Planungen für den künftigen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Korridor Stuttgart – Heilbronn vorgestellt. Falls Stuttgart 21 Ende 2025 teilweise in Betrieb gehen sollte – wovon bislang nicht auszugehen ist – soll es vor allem Änderungen bei den halbstündlichen Zügen des MetropolExpress (MEX) geben. Aus Gründen der Fahrplanstabilität sollen diese im Nordteil nur noch zwischen Stuttgart und Heilbronn verkehren, um so auch das heutige, störanfällige Kuppeln und Flügeln von Zügen in Heilbronn Hbf zu vermeiden. Wegen zu geringer Kapazitäten im neuen Stuttgarter Tunnelbahnhof mit nur noch acht Gleisen müssen die Züge weiterhin durchgebunden werden. Zudem sollen auf den MEX-Strecken im Land neue Doppelstockzügen vom Typ Alstom Coradia Stream zum Einsatz kommen. Wie allerdings jüngst bekannt wurde, werden diese Fahrzeuge bis Ende 2025 nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie daher auch vorerst nicht zwischen Heilbronn und Stuttgart rollen.

Nach den Plänen des Landes soll der heutige MEX 18 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn – Osterburken (stündlich) künftig wie der MEX 12 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn (– Mosbach-Neckarelz) (stündlich) in Heilbronn enden. Von Heilbronn nach Osterburken soll stattdessen eine neue RB 86 verkehren, die in Heilbronn Hbf an den Fahrplan-Knoten zur vollen Stunde anschließt (statt wie bisher an den 30er-Knoten) und im Prinzip ab Heilbronn in der Fahrplanlage der bisherigen RE 10-Linie Heilbronn – Mannheim verkehren soll. Diese soll daher eine andere Fahrplanlage erhalten, künftig stündlich über Sinsheim verkehren und die Anschlüsse zur vollen Stunde in Heilbronn Hbf verlieren. Aus Fahrgastsicht sind diese Planungen (wie bereits jene bei den Verschlechterungen für die Kraichgaubahn) unausgereift und gehen an den Bedürfnissen der Fahrgäste vorbei. Kritik kommt vor allem aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, da dieser sich erneut vom überregionalen Bahnverkehr abgehängt sieht und bereits in einem Brief an Landesverkehrsminister Herrmann heftig protestiert hat.

Der VCD fordert, dass die MEX-Züge mindestens bis Bad Friedrichshall Hbf fahren müssen, um vor allem die großen Arbeitsstätten im Raum Neckarsulm besser anzubinden. In Bad Friedrichshall besteht zudem die Möglichkeit, für Pendler*innen Parkmöglichkeiten an der stark überlasteten B27 zu schaffen. ©SCRITTI

Daher hat der VCD bereits im Frühjahr 2023 in einem Schreiben an die NVBW eine Reihe von Verbesserungen im Rahmen eines Gesamtkonzepts vorgeschlagen. Dazu gehören der Erhalt der bisherigen Fahrplanlage des RE 10 Heilbronn – Mannheim, eine neue S-Bahn-Linie S 43 (Heilbronn –) Bad Friedrichshall – Osterburken sowie eine Führung der MEX-Züge bis Mosbach-Neckarelz, so wie das heute mit dem MEX 12 bereits in der Hauptverkehrszeit der Fall ist. In Mosbach-Neckarelz muss es Anschluss an den geplanten, schnellen RE von Osterburken nach Heidelberg/Mannheim geben. Grundsätzlich kritisiert der VCD, dass im Raum Heilbronn seit Jahren nur der Status Quo im SPNV weiterentwickelt wird und vorwiegend Taktlücken geschlossen wurden. Wirkliche Innovation ist dabei nicht zu erkennen, insbesondere auch nicht im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm. Zudem hat das Land die Verbindungen auf der Stadtbahnlinie S4 zum letzten Fahrplanwechsel massiv ausgedünnt. Es ist für den VCD daher fraglich, wie das Land Baden-Württemberg mit solch einem Angebot die Fahrgastzahlen im Land in absehbarer Zeit auch nur ansatzweise verdoppeln möchte. Dazu wären aus Sicht des VCD auf allen Strecken rund um Heilbronn, mindestens Halbstundentakte sowohl bei den schnellen Zügen als auch bei den S-Bahnen notwendig.

Weiterlesen

Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) übernehmen Bahn-Betreiber Go-Ahead

Die Bahnunternehmen ÖBB und Go-Ahead haben in einer gemeinsamen Pressemitteilung am 12. Oktober 2023 bekannt gegeben, dass die ÖBB-Personenverkehr AG die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH mit den beiden Tochterunternehmen in Bayern und Baden-Württemberg übernommen hat. Die entsprechenden Verträge wurden jetzt unterzeichnet, müssen aber noch von den Wettbewerbsbehörden bestätigt werden. Bislang war Go-Ahead Deutschland Teil der weltweit aktiven Go-Ahead-Group, die unter anderem in Großbritannien die Thameslink Züge rund um London und zahlreiche Busverkehre im Großraum London und in anderen Städten betreibt. Mit der Übernahme der deutschen Go-Ahead Aktivitäten haben die ÖBB nach mehreren Versuchen nun ein deutsches Tochterunternehmen, das auf dem hiesigen Markt des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) aktiv ist und weitere Ausschreibungen gewinnen möchte. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass es in Österreich – anders als in Deutschland – bislang keinen Wettbewerb im SPNV gibt und dieser landesweit fast ausschließlich von den ÖBB über Direktvergaben betrieben wird. Auch die Westbahn, einziger privater Wettbewerber im Fernverkehr in Österreich zwischen Wien, Salzburg, Innsbruck und München, beklagt immer wieder Diskriminierung beziehungsweise eine Ungleichbehandlung und die Bevorzugung der staatlichen ÖBB.

Go-Ahead setzt in Baden-Württemberg ausschließlich moderne Triebwagen vom Typ Stadler FLIRT ein, die teilweise gekuppelt als RE 8 auf der Frankenbahn zwischen Würzburg, Heilbronn und Stuttgart oder als IRE 1 zwischen Stuttgart und Karlsruhe verkehren. ©SCRITTI

In der Pressemitteilung heißt es: ÖBB und Go-Ahead Deutschland gehen eine Zukunftspartnerschaft ein. Die ÖBB-Personenverkehr AG übernimmt dabei die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, die weiterhin als eigenständige Gesellschaft operieren wird. Nach dem heute erfolgten Signing, der Unterzeichnung des Kaufvertrags, müssen bis zum Closing, dem Abschluss der Transaktion, unter anderem noch wettbewerbsrechtliche Genehmigungen abgewartet werden. Das Closing wird noch in 2023 erwartet. An den aktuellen Angeboten und Fahrplänen ändert sich bei Go-Ahead Deutschland nichts. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

Weiterlesen

Neuer ICE auf Frankenbahn fährt 2024 (zunächst?) an Heilbronn vorbei

UPDATE: Im Januar 2024 hält nun tatsächlich ein ICE in Heilbronn: ICE 1696 Stuttgart ab 11:38 Uhr fährt über die Frankenbahn mit Halt in Heilbronn 12:19/12:21 Uhr und Ankunft in Würzburg um 14:05 Uhr über Fulda, Erfurt und Halle nach Berlin-Gesundbrunnen. Allerdings verkehrt der Zug nur an drei Freitagen vom 5. bis 19. Januar 2024.

Seit 11. Oktober 2023 sind nun die neuen Fahrpläne für 2024 ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 online und können unter bahn.de abgefragt werden. Es können zudem Tickets für Bahnreisen gekauft werden. Neu ist unter anderem das ICE Zugpaar 118/119, das zeitweise über die Frankenbahn geleitet wird. Im Rahmen der geplanten Sperrung der Riedbahn Mannheim – Frankfurt in der zweiten Jahreshälfte 2024 sind weitere Umleitungen von Fernzügen geplant, siehe hier im Beitrag. Wir haben einmal die bislang bekannten Fakten zum ICE 118/119 zusammengefasst.

Wie verkehrt der ICE 118/119 bislang?
Bislang verkehrt der ICE 118 von Innsbruck (ab 8:54 Uhr) über Friedrichshafen und Ulm kommend ab Stuttgart Hbf (an 14:59 Uhr) weiter über Mannheim, Mainz, Köln bis Dortmund, wo er um 20:20 Uhr ankommt. Der Gegenzug ICE 119 verlässt Dortmund Hbf um 7:51 Uhr und erreicht ebenfalls nach über elf Stunden Fahrt Innsbruck Hbf um 19:05 Uhr. 

Was ändert sich ab Januar 2024?
Der ICE 118 verkehrt zunächst vom 2. bis 21. Januar 2024 während der ersten Totalsperrung der Riedbahn von Innsbruck Hbf (ab 8:54 Uhr) über Bregenz, Friedrichshafen, Ulm, Stuttgart, Würzburg nach Berlin (an 21:54 Uhr) und benötigt für die Gesamtstrecke 13 Stunden. Berlin Hbf wird erst um 21:54 Uhr erreicht, ohne Halt in Berlin Südkreuz und mit einer Fahrzeit von Halle bis Berlin von genau 2 Stunden statt normalerweise über die Schnellfahrstrecken von etwas über einer Stunde. Also fährt der Zug wohl auch dort eine Umleitung, da er fast eine Stunde länger nach Berlin braucht. Der Gegenzug ICE 119 startet morgens um 6:04 Uhr in Berlin und fährt über Berlin Südkreuz, Halle, Würzburg, Stuttgart und weiter über Ulm, Friedrichshafen, Bregenz bis Innsbruck (an 19:05 Uhr). Warum die Deutsche Bahn eine solch langlaufende und verspätungsanfällige Verbindung einrichtet, bleibt ihr Geheimnis.

Der in Stuttgart abfahrende ICE hatte am 13. September 2023 trotz gegenteiliger Anzeige am Bahnsteig nicht Heilbronn als Ziel. Der ICE 118 dagegen soll ab Januar 2024 über Heilbronn verkehren, dort aber nicht halten. ©SCRITTI

Wird der ICE auf der Frankenbahn in Heilbronn halten?
Nach bisherigen Informationen plant die Deutsche Bahn AG bislang keinen Stopp in Heilbronn. Dies war auch bei der Umleitung eines ICE-Paars 2019 zunächst der Fall. Proteste des VCD und der Heilbronner Politik erreichten schließlich den Stopp des ICE-Zugpaars in Heilbronn, siehe hier im Beitrag.

Weiterlesen

Grüne fordern weiterhin Fernverkehr auf der Frankenbahn

Die Grünen im Bundestag fordern weiterhin deutlich mehr Verbindungen im Schienenpersonenfernverkehr in Deutschland, unter anderem auch Fernverkehrszüge auf der Relation Bamberg – Würzburg – Heilbronn – Stuttgart. Im Rahmen des Deutschlandtaktes soll es (wie ursprünglich einmal geplant) auch über die Frankenbahn wieder Fernverkehr geben, wie Matthias Gastel, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen auf seiner Webseite schreibt. Daher haben die Grünen ein Update zum Deutschlandtakt ausgearbeitet und entsprechende Vorschläge an Bundesverkehrsminister Volker Wissing weitergeleitet. Explizit nennt Matthias Gastel das Ziel, die Großstadt Heilbronn wieder an den Fernverkehr anzubinden und fordert den Bund auf, endlich eine aktive Rolle bei der Organisation des Schienenpersonenfernverkehrs in Deutschland zu übernehmen.

Der ökologische Verkehrsclub VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe unterstützt die Vorschläge der Grünen im Bundestag und fordert den Bund auf, analog zu den Ländern endlich eine Aufgabenträgerorganisation auf Bundesebene zu schaffen und klare Vorgaben zu machen, wie das Netz im Schienenpersonenfernverkehr aussehen soll und den Betrieb der Linien entsprechend zu vergeben. „Wenn man die Fahrgastzahlen verdoppeln will, kann es nicht länger der Lust und Laune der Deutschen Bahn AG überlassen werden, welche Großstadt im Fernverkehr bedient wird und welche nicht. Heilbronn macht hier seit Jahrzehnten leidvolle Erfahrungen“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter.

Während der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn gab es täglich eine ICE-Verbindung von Köln über Heilbronn nach Stuttgart und zurück, hier bei der Durchfahrt in Neckarsulm. ©SCRITTI

Bis Mitte Juli 2023 hatte das Bundesverkehrsministerium Vorschläge zur Überarbeitung des Deutschlandtakts ermöglicht. Als Berichterstatter für Bahnpolitik der grünen Bundestagsfraktion hat Matthias Gastel dafür Vorschläge aus den grünen Fraktionen in Bundestag und einigen Landtagen gesammelt. Diese wurden fristgerecht an das Ministerium verschickt. Insgesamt sind 30 Vorschläge im Fernverkehr sowie über 200 Forderungen im Nahverkehr zusammen gekommen.

Weiterlesen

Sperrung der Riedbahn 2024: Neue Chancen für Fernverkehr auf der Frankenbahn?

Im kommenden Jahr plant die Deutsche Bahn (DB) erstmals in ihrer Geschichte die halbjährliche Komplettsperrung einer der wichtigsten Schienenkorridore in Deutschland. Von Juli bis Dezember 2014 soll die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt/Main für den gesamten Schienenverkehr gesperrt werden, um eine Vielzahl notwendiger Sanierungsmaßnahmen in einem Aufwasch durchzuführen. Der Schienenverkehr soll während dieser Zeit über die parallel verlaufenden Bahnstrecken via Worms oder Darmstadt umgeleitet werden. Da die Kapazitäten jedoch begrenzt sind, wird voraussichtlich der gesamte Nahverkehr durch Busse im Schienenersatzverkehr (SEV) abgewickelt. Viele Fachleute befürchten jedoch, dass Tausende Fahrgäste abwandern werden und so dem Bahnverkehr dauerhaft Schaden zugefügt wird.

Der ICE könnte 2024 wieder auf die Frankenbahn zurückkehren, wenn Fernverkehrszüge zwischen Frankfurt und Mannheim umgeleitet werden müssen. Bereits 2020 gab es wegen der Sperrung der Schnellfahrstrecke Stuttgart – Mannheim eine tägliche ICE-Verbindung von Stuttgart nach Berlin und zurück über die Frankenbahn mit Halt in Heilbronn, hier bei der Durchfahrt in Osterburken. ©SCRITTI

In einer Bundestagsdrucksache zum Thema antwortet die Bundesregierung auf eine Anfrage von CDU/CSU: „Weiterhin soll noch geprüft werden, ob sich durch die Umleitung von Fernzügen zwischen Fulda und Stuttgart über Würzburg und Heilbronn (Frankenbahn) eine Entlastung des Bereichs zwischen Frankfurt und Mannheim erreichen lässt.“ Der VCD in der Region Hall-heilbronn-Hohenlohe hält eine Umleitung von Fernverkehrszügen von Fulda nach Stuttgart über die Frankenbahn für eine für die Fahrgäste gute und akzeptabel Lösung. „Natürlich müssen diese Züge dann auch in Heilbronn halten“, sagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

Weiterlesen

SWEG will Betrieb der Frankenbahn wieder abstoßen – Neuausschreibung gestartet

In einer aktuellen Pressemitteilung gab die SWEG bekannt, dass sie sich nicht an der Neuausschreibung der Verkehre im Stuttgarter Netz und auf der Frankenbahn beteiligen werde. In der Mitteilung heißt es: Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) wird sich an der anstehenden Ausschreibung der derzeit durch die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) gefahrenen Verkehre nicht beteiligen und damit das Unternehmen SBS nicht dauerhaft übernehmen. Das hat der SWEG-Aufsichtsrat im Rahmen seiner regulären Sitzung am Freitag, 14. Oktober 2022, einstimmig beschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Uwe Lahl, „aber die unkalkulierbaren Streikmaßnahmen der GDL waren der zentrale Grund, so zu entscheiden.“ Hintergrund ist der seit dem Sommer andauernde Konflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die in den Verhandlungen für ein Tarifwerk der SBS einen Konzern-Tarifvertrag für die gesamte SWEG-Unternehmensgruppe fordert. Auch die Heilbronner Stimme berichtete. Derzeit betreibt die SWEG auf der Frankenbahn unter anderem stündlich die RB18 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn – Osterburken sowie den RE12 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn.

Neuer Betreiber gesucht: Die Züge werden dieselben sein, doch voraussichtlich Ende 2023 wird der Name SWEG im Stuttgarter Netz und auf dem RE10 wieder verschwinden. ©SCRITTI

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe würde es begrüßen, wenn sich SWEG und die Gewerkschaften rasch einig werden könnten, die Auseinandersetzungen die geplante Ausschreibung der ehemaligen Abellio-Verkehre nicht belasten und Streikmaßnahmen beendet würden. Grundsätzlich würde es der VCD begrüßen, wenn der Gesamtverkehr auf der Frankenbahn zwischen Heilbronn und Würzburg nur von einem Betreiber erbracht werden würde, um so Synergien besser zu nutzen und damit man flexibler auf betriebliche Probleme reagieren könnte.

Weiterlesen

Ersatzzüge kehren zurück: Chaos auf der Frankenbahn geht munter weiter

Nachdem aktuell durch zahlreiche Baustellen auf der Frankenbahn sowohl im Raum Stuttgart als auch zwischen Heilbronn und Osterburken kaum mehr ein fahrplanmäßiger Bahnverkehr möglich ist, Fahrgäste immer wieder auf Busse umsteigen müssen und stundenlang unterwegs sind, kommt in einer Pressemitteilung der SWEG nun die nächste Hiobsbotschaft. Ab 13. Juni 2022 werden teils bis Jahresende 2023 durch den Betreiber wieder Ersatzzüge auf der Frankenbahn eingesetzt. Gründe dafür sind vor allem Software- und Gewährleistungsarbeiten an mehreren Talent 2-Zügen sowie zusätzliche vorbereitende Arbeiten für den Einbau des Zugsicherungssystems ETCS in die Fahrzeuge im Rahmen von Stuttgart 21, da der unterirdische Tunnelbahnhof – sofern er jemals eröffnet wird – nur mit ETCS angefahren werden kann. Zur Kompensation der fehlenden Züge muss die SWEG Bahn Stuttgart auf den Linien RE 10a/b (Heilbronn – Mannheim), RE 12 (Stuttgart – Heilbronn/Neckarelz), RB 17c sowie RB 18 (Stuttgart – Heilbronn – Osterburken) vorübergehend einige Fahrten mit Leihzügen durchführen. Fahrplanänderungen und Kapazitätsminderungen werden jedoch vermieden. Auch die vom Land Baden-Württemberg bestellten Fahrzeugkapazitäten sollen eingehalten werden, obwohl aktuell sehr viele Züge durch Reisende mit 9-Euro-Ticket überlastet sind.

Die Silberlinge kommen zurück: Erneut werden über viele Monate im Netz Neckartal und auf der Frankenbahn wieder nicht barrierefreie Ersatzzüge unterwegs sein. Die Fahrradmitnahme wird erneut zum Problem. ©SCRITTI
Weiterlesen

Verkehrspolitischer Abend zur Zukunft der Hohenlohebahn

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe veranstaltetet einen verkehrspolitischen Abend mit Diskussion zum Thema Zukunft der Hohenlohebahn: Herzstück der Verkehrswende in der Region. In Öhringen beleuchten am 1. Juni 2022 ab 18:45 Uhr im Restaurant Elia am Marktplatz verschiedene Experten die aktuelle Situation. Welche Maßnahmen sind nötig, damit die Hohenlohebahn endlich wieder zum Rückgrat des klimaschonenden Verkehrs in der Region werden kann? Wann kommt endlich die durchgehende Elektrifizierung für einen besseren Fahrplan, die nicht nur der VCD seit Jahren fordert? Welche Chancen gibt es für den (Wieder-)Anschluss von Künzelsau ans Schienennetz? Schadet ein weiterer Ausbau der Autobahn A6 dem klimafreundlichen Schienenverkehr?

Der VCD HHH lädt zusammen mit der Bürgerinitiative Klimaentscheid Öhringen zu einem spannenden verkehrspolitischen Abend zur Zukunft der Hohenlohebahn im Rahmen der Mobilitätswende

Vorläufiges Programm: 
18 Uhr: VCD Hall-Heilbronn-Hohenlohe Jahreshauptversammlung mit Berichten und Aussprache für VCD-Mitglieder, anschließend ab 18:45 Uhr: Vorträge und Diskussion: 

Helmut Greb Bürgerinitiative Klimaentscheid Öhringen: Öhringen klimaneutral bis 2035. Wie muss sich dafür der Verkehr entwickeln – ein Ausblick 
Christoph Bolay: Zukunft und Chancen der Hohenlohebahn aus Sicht privater Schienengüterverkehrsunternehmen 
Hans-Martin Sauter (VCD): Zukunft der Hohenlohebahn im Nah- und Fernverkehr, aktuelle Planungen 
Julius Bolay: Vorstellung der Studienarbeit zur Elektrifizierung und Sanierung der Hohenlohebahn 

Frankenbahn endlich ausbauen: Machbarkeitsstudie zeigt notwendige Maßnahmen auf

In einer aktuellen Pressemitteilung fordern die Länder Baden-Württemberg und Bayern gemeinsam den Bund auf, die Frankenbahn endlich auszubauen. Die Frankenbahn zwischen Stuttgart und Würzburg ist nicht durchgängig zweigleisig und es fehlt an Haltepunkten für den Nahverkehr. Eine neue Studie zeigt auf, welche Ausbaumaßnahmen notwendig wären, damit diese wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Personen-, aber auch für den Güterverkehr attraktiver wird. Baden-Württemberg und Bayern appellieren an den für Bundesschienenwege zuständigen Bund, entsprechend aktiv zu werden. Durch den Ausbau könnten die Fahrzeiten verkürzt und die Pünktlichkeit im regionalen Bahnverkehr deutlich verbessert werden. Für Fahrzeitgewinne wären einzelne Begradigungen und Überhöhungsanpassungen auf der Strecke erforderlich. Bestehende Haltepunkte, die teils nur für eine Richtung bestehen, müssten ausgebaut und in Neckarsulm müsste ein Verbindungsgleis hergestellt werden. Um schließlich in einem weiteren Schritt den 30-Minuten-Takt auch auf der Frankenbahn einzuführen, wie dies der Koalitionsvertrag für ganz Baden-Württemberg bis 2030 vorsieht, müsste dafür auch der eingleisige Engpass zwischen Züttlingen und Möckmühl durch einen Ausbau auf zwei Gleise beseitigt werden. 

Moderne Frankenbahn: Das Land BaWü will bessere Verbindungen auf der Frankenbahn, damit sich wie vom VCD seit langem gefordert auch die Anschlüsse in Würzburg Hbf verbessern. Dafür muss die Strecke ausgebaut werden. ©SCRITTI

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Die Frankenbahn ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen in Süddeutschland. Nach dem Bau der Schnellfahrstrecke Stuttgart–Mannheim wurde sie jahrzehntelang vernachlässigt. Sie ist jedoch Teil des europäischen TEN-V-Kernnetzes und wird sowohl durch den Personen- als auch den Güterverkehr enorm beansprucht. Die Ergebnisse aus der Studie zeigen, wo es den dringendsten Ausbaubedarf gibt. Nun ist der Bund als Eigentümer am Zug, der eine grundgesetzliche Verantwortung für die Eisenbahninfrastruktur hat. Die geplante Digitalisierung der Schiene in Deutschland muss auch auf der Frankenbahn mit ihren noch veralteten Stellwerken kommen.” 

Weiterlesen

Abellio Baden-Württemberg ab Januar 2022 unter dem Dach der landeseigenen SWEG

Beschäftigte und Fahrgäste des Bahnbetreibers Abellio Baden-Württemberg (ABRB) können aufatmen: Wie das Landesverkehrsministerium in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gibt, ist die Übernahme der im Insolvenzverfahren befindlichen Gesellschaft durch die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) entscheidende Schritte vorangekommen. Das Ministerium für Verkehr, die SWEG und die ABRB haben alle Detailfragen für den Übergang der Gesellschaft im Januar geklärt. Die Einigung wurde vertraglich festgehalten und am Mittwoch, 24. November, notariell beurkundet. Auf Grundlage der Verträge können nun die insolvenzrechtlich notwendigen formellen Schritte zum Übergang der ABRB und zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens eingeleitet werden. Der Übergang der Gesellschaft soll bis zum Jahresende erfolgen. Die landeseigene SWEG fährt bereits Züge in verschiedenen Netzen etwa rund um Ulm, im Bereich Zollern-Alb, beim Ringzug in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, in der Ortenau oder rund um Freiburg.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Donnerstag, 25. November, in Stuttgart: „Es ist die beste Lösung, dass die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) für die nächsten zwei Jahre Abellio Baden-Württemberg übernimmt. So werden die Arbeitsplätze erhalten und die Fahrgäste können mit einem zuverlässigen Betrieb rechnen.“ Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, machte deutlich: „Es ist für uns als Landesgesellschaft selbstverständlich, in dieser Krise Verantwortung zu übernehmen. Ziel ist, den Verkehr auf den Abellio-Strecken in Baden-Württemberg für die Fahrgäste und die Arbeitsplätze der Abellio in Stuttgart zu sichern. Und natürlich sehen wir als SWEG in dem Erwerb auch eine Chance. Aber jetzt steht die Organisation des Übergangs zum Jahreswechsel gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Abellio im Fokus“, so der SWEG-Chef weiter.

Künftig unter SWEG-Regie: Zum Abellio-Netz in Baden-Württemberg gehören auch die Linien von Tübingen über Stuttgart nach Heilbronn (RE12), Mannheim (RE 10) und Osterburken (RB18). Eine einzelne Fahrt gibt es morgens von Öhringen über Heilbronn nach Tübingen. ©VM BaWü
Weiterlesen