Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD fordert eine rasche Ausschreibung der Verkehrsverbindungen auf der Frankenbahn und einen Neustart pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Dazu schlägt der VCD in einer Mitteilung vor, die Ausschreibung auf den Streckenabschnitt Würzburg-Heilbronn-Stuttgart zu beschränken, um genügend Bewerber für den künftigen Regionalverkehr zu interessieren. Zudem solle die Stadtbahn mittelfristig bis nach Möckmühl fahren, damit auch aus dem Jagsttal direkte Verbindungen in die Heilbronner Innenstadt möglich sind. Wie die Landesregierung laut Rhein-Neckar-Zeitung auf auf eine Kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten des Neckar-Odenwald-Kreises, Georg Nelius, zum aktuellen Sachstand mitteilte, sollen die heutigen Regionalexpress-Züge (RE) zwischen Würzburg und Stuttgart künftig als Interregio-Express-Züge (IRE) mit einem ganztägigen Stundentakt verkehren. Derzeit werde geprüft, die RE-Züge bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 alle zwei Stunden über Göppingen/Ulm/Friedrichshafen nach Lindau durchzubinden. Nach Inbetriebnahme von „Stuttgart 21“ soll diese Linie über Stuttgart Flughafen/Messe nach Ulm geführt werden. Die Neuvergabe der Verkehrsleistungen auf der Frankenbahn soll laut Verkehrsminister noch im zweiten Halbjahr erfolgen, die Inbetriebnahme ist für im Juni bzw. Dezember 2017 vorgesehen. Hier fordert der VCD auf eine Durchbindung bis zum Bodensee zu verzichten und die Neuvergabe pünktlich auf den Dezember 2016 zu terminieren. VCD-Bahnexperte Hans-Martin Sauter: „Seit über zehn Jahren schon wird die Region bei der Frankenbahn hingehalten. Immer wieder wurden uns vom Land Verbesserungen versprochen, zuletzt für den Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Nun soll diese unsägliche Hängepartie nochmals verlängert werden. Das ist für die ganze Region inakzeptabel.“ Im Moment seien auf Grund fehlender Mittel weder die Fertigstellung von Stuttgart 21 noch die notwendige Elektrifizierung der Südbahn absehbar. Weitere Verzögerungen seien programmiert. Die gesamte Pressemitteilung findet sich im ersten Kommentar zu diesem Artikel.
VCD fordert Neustart auf der Frankenbahn zum Fahrplanwechsel 2016
Stündlich schnelle Züge Würzburg – Stuttgart, S-Bahn von Möckmühl bis Bietigheim
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Heilbronn, 28. Juni 2013. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe fordert eine rasche Ausschreibung der Verkehre auf der Frankenbahn und einen Neustart pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Der VCD schlägt vor, die Ausschreibung auf den Streckenabschnitt Würzburg – Heilbronn – Stuttgart zu beschränken, um genügend potente Bewerber für den künftigen Regionalverkehr zu interessieren. Mittelfristig soll die S-Bahn Heilbronn mindestens bis Möckmühl fahren.
Die jüngsten Signale aus dem Landesverkehrsministerium zum Ausschreibungsfahrplan für die Frankenbahn stoßen beim VCD auf Skepsis. Zum einen soll der neue Betreiber weit nach dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 an den Start gehen, zum anderen plant das Land die Verkehre Würzburg – Heilbronn – Stuttgart mit jenen von Stuttgart an den Bodensee über Ulm und die Südbahn zu verknüpfen.
VCD-Bahnexperte Hans-Martin Sauter: „Seit über zehn Jahren schon wird die Region bei der Frankenbahn hingehalten. Immer wieder wurden uns vom Land Verbesserungen versprochen, zuletzt für den Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Nun soll diese unsägliche Hängepartie nochmals verlängert werden. Das ist für die ganze Region inakzeptabel.“
Auch die Durchbindung der Züge bis an den Bodensee habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt mehr Nach- als Vorteile, so Sauter. Im Moment seien auf Grund fehlender Mittel weder die Fertigstellung von Stuttgart 21 noch die notwendige Elektrifizierung der Südbahn absehbar. Weitere Verzögerungen seien programmiert.
Von Würzburg bis zum Bodensee sind es über 350 Kilometer, die Züge wären fast fünf Stunden unterwegs und damit sehr verspätungsanfällig. Da die Elektrifizierung der Südbahn nicht absehbar sei, müsste der künftige Betreiber in Ulm die Lokomotiven tauschen und mit Dieselloks weiter fahren. Für kleinere Bahnunternehmen wäre ein solches Betriebskonzept wegen fehlender Betriebsstellen und Wartungsmöglichkeiten vollkommen unattraktiv. Der VCD befürchtet, dass mangels Wettbewerber am Ende nur die Deutsche Bahn als Betreiber einer solch langen Linie in Frage käme. Dies würde die Bemühungen des Landesverkehrsministeriums für mehr Wettbewerb auf der Schiene konterkarieren.
„Das sinnvollste und sicherste Verfahren für einen fairen Wettbewerb wäre, den Stundentakt nur zwischen Würzburg und Stuttgart auszuschreiben“, sagt Hans-Martin Sauter. „Zudem brauchen wir auch wieder schnelle Direktverbindungen zwischen Würzburg, Osterburken und Heidelberg.“ Es sollte daher bei der Ausschreibung die Option enthalten sein, dass Züge in Osterburken geflügelt werden können, so dass ein Zugteil über Heilbronn nach Stuttgart und ein zweiter über Neckarelz nach Heidelberg weiter fahren kann.
Auch im Nahbereich fordert der VCD eine klare Perspektive und schlägt vor, die Verantwortung für den S-Bahnverkehr an die Region Heilbronn zu übertragen und die Frankenbahn wie ursprünglich geplant in das Heilbronner Stadtbahnnetz zu integrieren. „Das wäre die wirtschaftlichste und für die Fahrgäste komfortabelste Lösung“, sagt Sauter.
Die S-Bahn sollte mittelfristig halbstündlich zwischen Bietigheim, Heilbronn und Möckmühl verkehren. In Bad Friedrichshall könnten die Züge nach technischen Anpassungen mit jenen der Stadtbahn Nord verbunden werden, so dass es auch aus dem Jagsttal direkte Verbindungen in die Heilbronner Innenstadt geben wird. Die Haltepunkte zwischen Möckmühl und Lauda könnte eine zusätzliche Regionalbahn bedienen.
Weiterführende Infos: Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des SPNV hat jetzt mit dem „Marktreport SPNV 2013 – ein Lagebericht zum Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr“ eine aktuelle Analyse des Nahverkehrsmarktes auf der Schiene vorgestellt. Download: http://www.bag-spnv.de
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