Unter der Überschrift Stadtbahn-Nord: Premierenfahrt gibt Vorgeschmack berichtet die Heilbronner Stimme, dass zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember erstmals eine Stadtbahn von Heilbronn über Neckarsulm und die neu elektrifizierte Strecke nach Sinsheim fuhr – drei Jahre vor der geplanten Einweihung der Nord-Linie. Die Tour gab einen Vorgeschmack auf das Schienenangebot, das ab Ende des Jahres 2012 im Neckartal und in den Kurstädten Standard sein wird.
Besonders beliebt bei Bürgerinnen und Bürgern entlang der Frankenbahn machten sich Landrat Detlef Piepenburg und Chef-Planer Claus-Jürgen Renelt bei der Sonderfahrt in Bad Friedrichshall mit folgendem Zitat (laut Heilbronner Stimme):
„Ist auch die Weiche richtig gestellt?“, erkundigt sich Renelt mit einem Schmunzeln. Ins Jagsttal abbiegen soll die Stadtbahn an diesem Tag trotz aller Forderungen der dortigen Kommunen nämlich nicht. Der Kreisplaner: „Das wäre das falsche Signal.“
Wobei man dabei grundsätzlich berücksichtigen sollte, daß diese gelben Fahrzeuge nicht ein Allheilmittel für die versäumte Verkehrspolitik der letzten 25 Jahre darstellt.
Fakt ist auch, daß man auch ohne Stadtbahn zwischen Jagstfeld und Osterburken auskommen würde, wenn das bisherige Angebot mit moderneren Fahrzeugen gefahren werden würde.
Aber:
Wenn seitens der dortigen Lokalpolitiker bemängelt wird, daß die DB AG dort dieses Strecke eher stiefmütterlich behandelt, so würde ich den besagten Herren wärmstens empfehlen, ihre Hausaufgaben in Sachen Nahverkehr etwas gründlicher zu machen.
Der Nahverkehr wird von einem Aufgabenträger ausgeschrieben, worauf sich potenzielle Auftragsnehmer bewerben können. Aus unternehmerischer Sicht würde doch niemand heute schon das Risiko eingehen, jetzt in neue Fahrzeuge zu investieren, wenn dann 2016 eh alles ganz anderes wird.
Das die momentan eingesetzten Fahrzeuge alt sind, lässt sich nicht von der Hand weisen, jedoch wäre es finanzieller Selbstmord, jetzt alles zu verschrotten, um für die nächsten 5 Jahre neue Fahrzeuge zu kaufen. Wenn man also der DB AG die Chance gibt, den Verkehr dort zu fahren, so wird es auch moderenes Fahrzeugmaterial geben.
Desweiteren ist es so, daß man mit der DB AG ein Unternehmen hat, welches sich (noch) zu 100% in staatlichem Besitz befindet – welche Privatbahn kann das schon von sich behaupten? Sicherlich kann man gegen die Bahn schimpfen – darf sich dann aber nicht darüber beschweren, wenn man Steuergelder in irgendwelche Investorenhälse stopft, die dann mit einer Straßenbahn von Osterburken bis Heilbronn o.ä. fahren -tolle Angebotsverbesserung!
Stimmt im Prinzip ja alles, wäre nur noch schön zu wissen, vom wem ein solch fundierter Kommentar kommt!
Generell wäre noch anzumerken, dass ja auch nichts dagegen spricht, dass die Region einen eigenen Fahrzeugpool aufbaut, sich selbst um den Nahverkehr vor der Haustür kümmern und regionale Unternehmen damit beauftragen kann. Stadtbahn-Fahrzeuge ab Osterburken hätten den Vorteil, dass man die S-Bahn-Linien in Bad Friedrichshall verknüpfen und somit direkt in die Heilbronner Innenstadt fahren kann.