Noch bis zum 31. Januar 2017 können Bahnkunden zumindest auf den Strecken Stuttgart – Karlsruhe und Stuttgart – Aalen mit ihrem Nahverkehrsticket auch die IC/EC-Züge der Deutschen Bahn (DB) nutzen. Dies haben die DB und das Ministerium für Verkehr jetzt bekannt gegeben. Auf der Frankenbahn ist dies jedoch nicht möglich, da es hier keinen Fernverkehr gibt. Der VCD Baden-Württemberg begrüßt die Regelung im Interesse der Fahrgäste, weist aber darauf hin, dass die Störungen und Zugausfälle nunmehr bereits seit Oktober andauern und eine signifikante Besserung nicht in Sicht ist. Daher lasse die Fortsetzung dieses Angebots der DB Regio um eine weitere Woche – wohl auch bei den betroffenen Fahrgästen – nichts Gutes ahnen. „Wir sind bei den zu beklagenden Zugausfällen immer noch auf einem Niveau, das wir nicht akzeptieren können“, bestätigt Prof. Uwe Lahl, Amtschef des Verkehrsministeriums. „Besonders jetzt, bei dem aktuell strengen Winter, müssen sich Kunden auf ihre Zugverbindungen verlassen können. Wir drängen in unserer wöchentlichen Sitzung weiterhin auf Lösungen der DB Regio, die die Nahverkehrszüge endlich wieder pünktlich und verlässlich machen.“ Der VCD führt deshalb seine Unterschriftensammlung für pünktliche Züge und die Einführung einer Entschädigungsregelung für Pendler fort. Mit ihrer Unterschrift können die Fahrgäste im Land zudem ihren Unmut darüber zum Ausdruck bringen, dass die weiterhin chaotischen Zustände im Regionalverkehr nicht hinnehmbar sind. Hier können alle Betroffenen und UnterstützerInnen online unterschreiben. Weitere Infos zur VCD-Aktion samt Unterschriftenlisten zum Herunterladen und selber sammeln gibt es auf der VCD-Webseite.
UPDATE: Auch der Obersulmer SPD-Landtagsabgeordnete Reinhold Gall hat das Verkehrsministerium wegen der Zustände auf der Frankenbahn kritisiert. Ständig beschwerten sich genervte Pendler in seinem Büro, so Gall in einer Pressemittteilung. Das Verkehrsministerium habe bereits Anfang Dezember versprochen, die Probleme durch eine „Taskforce“ zu lösen. Eine spürbare Verbesserung sei aber nicht zu erkennen. Die ständigen Zugausfälle und -verspätungen auf der Frankenbahn bezeichnete Gall als völlig unzumutbar.
Ich fahre jetzt seit 1992 von Lauffen a.N. täglich nach Stuttgart, in dieser Woche vom 26.06. – 30.06.2017 sind an allen Tagen die Züge um 6.10 Uhr ab Lauffen (RB 19151) ausgefallen! So eine Ballung gab es noch nie. Begründung: unterschiedlich. Mal wegen vorausgehender Verspätung (?), mal wegen techn. Störung, mal wegen zu später Bereitstellung (!). Hier fragt man sich ja schon, ob den jeweilig Verantwortlichen ggf. ein Wecker fehlt… Mir scheint eher es so zu sein, dass in der Anzeige halt Standardtexte gewählt werden. Hoffentlich wird das wieder besser!
Heute in der Südwest Presse:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/verspaetungen-im-regionalverkehr_-land-mahnt-bahn-erneut-ab-15331570.html
Aufgrund von Zugausfällen und Verspätungen erhöht Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den Druck auf die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio: Hermanns Amtschef Uwe Lahl hat nach Informationen der SÜDWEST PRESSE gegenüber dem Betreiber wegen Nichteinhaltung von Vertragsvereinbarungen auf der Frankenbahn eine zweite Abmahnung ausgesprochen. Eine erste Abmahnung war im Februar ergangen. Sollte sich weiter nichts verbessern, kann dies die Kündigung der Verträge sowie den Ausschluss der DB Regio von Vergabeverfahren zur Folge haben.
„Besonders beunruhigt mich der immer noch zu hohe Anteil der DB Regio zuzurechnenden Ausfallursachen“, heißt es in dem Schreiben von Lahl. „Sorgen“ bereite auch die Linienpünktlichkeit. So habe die Pünktlichkeit auf der Frankenbahn im ersten Halbjahr 2017 im Schnitt nur bei 88,8 Prozent gelegen. Vereinbart seien 94 Prozent. In den Kalenderwochen 15 bis 24 seien auf der Strecke über 3 Prozent der Züge ausgefallen, in einer Woche sogar 8 Prozent. Ziel ist indes eine Ausfallquote von unter einem Prozent. Lahl beklagt auch die Betriebsqualität auf den Netzen 2 (Filstalbahn) und 5 (Donau-Ostalb).