In einer aktuellen Pressemitteilung teilt das Landesverkehrsministerium mit: Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember wurde der Fahrplan auf der Frankenbahn angepasst. Der Status-Quo-Fahrplan zwischen Heilbronn und Stuttgart bleibt bestehen. Drei Züge des RE 8 werden beschleunigt und verkehren daher ohne Halt zwischen Heilbronn und Bietigheim-Bissingen. Dies hatten Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen kritisiert. In einem Online-Gespräch wurde am Mittwoch (09. Dezember 2020) unter Leitung von Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium, mit Florian Baasch, als Vertreter von Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel, Lutz Mai, in Vertretung von Heilbronns Landrat Detlef Piepenburg, sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern Tatjana Scheerle (Walheim), Steffen Bühler, (Besigheim), Klaus-Peter Waldenberger (Lauffen am Neckar), Uwe Seibold (Kirchheim am Neckar) und Volker Schiek vertreten durch Isabelle Krauß (Nordheim) ein Kompromiss gefunden. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird der 6:40 Uhr-Zug wieder Zwischenhalte bedienen. Somit gibt es in jeder Stunde zwischen 6 und 8 Uhr einen schnellen Zug. Zudem gibt es dann zwischen 6 und 7 Uhr insgesamt drei Züge, die viele Halte bedienen.
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Sommerferien: Abo-Kunden fahren in ganz BaWü kostenlos Bus und Bahn
Mit dem bwAboSommer startet am 31. Juli 2020 die größte Dankeschön-Aktion für Pendlerinnen und Pendler im Öffentlichen Verkehr (ÖV) in der Geschichte des Landes Baden-Württemberg, schreibt das Landesverkehrsministerium in einer aktuellen Pressemitteilung. Bis zum 13. September sind alle Jahres-Zeitkarten – also auch alle Abo-Tickets in den Verkehrsverbünden – über alle Verbundgrenzen hinweg in Baden-Württemberg gültig. Das heißt, dass etwa 1,5 Millionen Fahrgäste – auch jene mit Zeitkarten im Heilbronner Verkehrsverbund HNV – während der gesamten Sommerferien zusätzlich zu ihrem gekauften Abo auf allen Strecken im Land mit Bus, Bahn und Tram kostenfrei unterwegs sein können. Von Mannheim bis zum Bodensee. Und das an allen Tagen, von Montag bis Sonntag. Unter Federführung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben sich alle Verkehrsverbünde, alle Eisenbahnverkehrsunternehmen und die Baden-Württemberg-Tarif-Gesellschaft auf diese einmalige Aktion verständigt. Partner sind der Verband der Verkehrsunternehmen VDV und der Verband der Omnibusunternehmen WBO sowie der Städtetag, der Gemeindetag und der Landkreistag. Eine gemeinsame Werbekampagne der Mobilitätsmarke bwegt und den Verbünden wird unter dem Motto „das längste Festival aller Zeiten“ diesen bwAboSommer begleiten.

Entschädigung für Bahnpendler kann nun beantragt werden
Auch Inhaber von Dauerkarten auf der Bahnstrecke zwischen Aalen und Crailsheim (Jagsttalbahn) erhalten jetzt eine Entschädigung für Schlechtleistungen im Bahnverkehr, wie das Landesverkehrsministerium mitteilt. Auf diesem Streckenabschnitt wurden bei Betriebsbeginn von Go-Ahead im Juni 2019 die Leistungen noch per Bus als Schienenersatzverkehr erbracht. Stammkunden im regionalen Schienenverkehr in Baden-Württemberg können für jetzt insgesamt elf Strecken den Antrag auf eine einmalige Entschädigung für einen Monatsbeitrag stellen, und zwar hier. Dazu gehört auch die Frankenbahn zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg. Entschädigt werden Fahrgäste, die von Schlechtleistungen im regionalen Bahnverkehr zwischen Juli 2019 und Januar 2020 betroffen waren und eine Monats- oder Jahreskarte, ein Abonnement, eine Zeitkarte des DB-Fernverkehrs oder eine Bahncard 100 besaßen. Der VCD begrüßt die Entschädigungsregelung, wünscht sich aber eine langfristige, automatisierte Lösung nach dem Vorbild Österreichs.
Das Verkehrsministerium des Landes hat mit nachvollziehbaren Kriterien die Strecken identifiziert. Die Entschädigung kann über wenige Eingaben auf einem Internet-Formular beantragt werden. Der VCD setzt sich seit 2017 für eine Entschädigungsregelung für Pendler nach Österreichischem Vorbild ein. Dort erhalten Pendler automatisch eine Erstattung, wenn die Verkehrsunternehmen die vereinbarten Pünktlichkeitswerte nicht einhalten. Das fordern wir auch dauerhaft für Baden-Württemberg.
Matthias Lieb, VCD-Landesvorsitzender
Den Antrag auf Rückzahlung eines Monatsbeitrages können die Kundinnen und Kunden über die bwegt-Webseite des Landes stellen. Bwegt nutzt für die Abwicklung der Zahlungen und für die Kundenkommunikation die Dienstleister DB Regio und DB Dialog. Fahrgäste, die bereits einen Entschädigungsantrag gestellt haben, der auch die Strecke Aalen-Crailsheim betrifft, müssen keinen neuen Antrag stellen. Der Entschädigungsbetrag wird, wenn der Antrag korrekt gestellt wurde, direkt überwiesen. Auf der bwegt-Webseite werden alle Fragen zur Entschädigung über FAQs beantwortet, eine telefonische Kundenhotline steht darüber hinaus für weitere Fragen zur Verfügung. (pm/mgr)
Weiterhin tägliche Zugausfälle
Es wird nicht besser mit dem Bahnverkehr auf der Frankenbahn. Tagtäglich berichten Fahrgäste hier im Weblog von Zugausfällen und können dies auch weiterhin tun. „Es gibt weder Zugverbindungen am Morgen von Würzburg nach Stuttgart noch am Abend von Stuttgart zurück nach Würzburg“, stellt Matthias Friedlein am Montag, den 27. Januar 2020 frustriert in seinem Kommentar fest: „RE8 ab Stuttgart, 15.42 Uhr – Totalausfall, RE8 ab Stuttgart, 19.07 Uhr – Totalausfall, RE8 ab Stuttgart, 20.12 Uhr – Totalausfall. Das bedeutet, knapp drei Stunden keine Verbindung von Stuttgart nach Würzburg“, ist Friedlein verärgert. Am Dienstag, den 28. Januar 2020 geht es genauso weiter: Die wichtigen Züge im Berufs- und Schülerverkehr von Osterburken in Richtung Heilbronn und Stuttgart ab 6:32 Uhr (RE19055) und ab 7:30 Uhr (RE 19057) fallen ebenso aus. Aktuell gegen 14 Uhr haben alle Züge zwischen Würzburg und Stuttgart wegen einer „technischen Störung an der Strecke“ Verspätungen von teils über 30 Minuten. Immerhin werden keine Zugausfälle auf der DB-Seite gemeldet.

Selbstbewusst: „Eine Verbindung, auf die Sie zählen können“, heißt es auf der Webseite von Go-Ahead Baden-Württemberg.
Matthias Friedlein schreibt sarkastisch: „Könnte man diese Strecke nicht einfach ganz einstellen? Hier läuft – außer der gelegentlich verkehrenden RB18 von Abellio eh nicht mehr viel.“ Im Interview mit der Heilbronner Stimme stellt sich Gordon Lemke, Technischer Geschäftsleiter von Go-Ahead, der Kritik und beklagt selbst häufige Mängel an den Fahrzeugen vom Typ Stadler FLIRT, weshalb die bestellten Kapazitäten nicht ganz bedient werden könnten.
Kommt das vorzeitige Ende von DB Regio auf der Frankenbahn?
Heiß her geht es in jüngster Zeit auf der Frankenbahn – im wahrsten Sinne des Wortes. Inzwischen ist das Thema der überhitzten alten Doppelstockwagen ohne Klimatisierung, über die sich Pendler hier im Weblog massiv beschwert haben, auch bei der Heilbronner Stimme angekommen, nachdem sich immer mehr Fahrgäste über die unhaltbaren Zustände in den überhitzten Zügen beklagen. „Nicht mal Tiere dürften so transportiert werden“, sagte Ralf Merkle (53), Pendler aus Neckarsulm gegenüber der Heilbronner Stimme. Es herrschten Temperaturen von gefühlten 45 Grad in der Bahn, beschreibt der in Stuttgart arbeitende Anwalt die Situation. Die „Uralt-Ossi-Doppelstöcker“ machten jede Fahrt im Sommer zu Qual. Viele Fahrgäste und auch die Bürgerinitiative Frankenbahn werfen der Deutschen Bahn (DB) vor, ihre Kunden systematisch zu vergraulen – und zwar mit gezielt untragbaren Zuständen in den Zügen, berichtet der SWR. Die DB setze auf der Frankenbahn bewusst die alten Fahrzeuge ein, um es den künftigen Betreibern Go-Ahead und Abellio besonders schwer zu machen und Fahrgäste zu vertreiben.
Auch bundesweit wurden jetzt Medien auf die Frankenbahn aufmerksam, da es für die vielen Zugausfälle und den schlechten Service eine zweite Abmahnung aus dem Landesverkehrsministerium gab. In der Konsequenz kann das bedeuten, dass DB Regio mangels Zuverlässigkeit von künftigen Vergabeverfahren im Land ausgeschlossen wird. Die bevorstehenden Ausschreibungen betreffen zum Beispiel die Nahverkehrsnetze rund um Offenburg sowie um Reutlingen und Tübingen. In der ersten Jahreshälfte 2017 waren laut Ministerium nur 88,8 Prozent der Züge auf der Frankenbahn pünktlich. Der vertraglich vereinbarte Wert liege bei 94 Prozent der Züge. Auch die Zahl der Zugausfälle sei überdurchschnittlich hoch: zwischen Mitte April und Mitte Juni lag die Ausfallquote bei drei Prozent, in der Woche nach Ostern sogar bei acht Prozent. Nun droht das Land mit drastischen Konsequenzen, wie die Südwestpresse berichtet. Das Land sieht bei DB-Regio ein „Management-Problem“ und fordert einen zweiten Geschäftsführer. Sollte die DB den Auftrag für den Betrieb der Frankenbahn vorzeitig verlieren, stellt sich natürlich die Frage: Was dann? Welches Unternehmen wäre bereit, für zwei Jahre Fahrzeuge zu stellen und einen sicheren Bahnverkehr zu gewährleisten?
Zeitgleich fallen auch beim Heilbronner Stadtbahnbetreiber Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) massenweise Züge aus, weil sich ganze Scharen von Lokführern der DB plötzlich krank melden. Laut Heilbronner Stimme gab es am Donnerstag, den 6. Juli 2017 alleine 19 Zugausfälle auf der S4 zwischen Bretten, Heilbronn und Öhringen. Teile der S4 betreibt die AVG in einem Konsortium mit der DB, was konkret bedeutet, dass die DB Lokführer für die AVG-Stadtbahnen stellt. Inzwischen bestätigt sich laut Heilbronner Stimme auch, dass immer mehr Lokführer von DB Regio in andere Regionen abwandern, da sie ab 2019 wegen der verlorenen Aufträge in Baden-Württemberg keine Perspektive mehr sehen und auch nicht zu den neuen Betreibern Go-Ahead oder Abellio wechseln wollen. Auch die Ludwigsburger Kreiszeitung berichtet von Pendlerfrust und ständig ausfallenden Zügen auf der Frankenbahn, was wohl auch auf Personalmangel zurückzuführen sei.
Weiterhin Zugausfälle und Verspätungen: VCD-Aktion für pünktliche Züge geht weiter
Noch bis zum 31. Januar 2017 können Bahnkunden zumindest auf den Strecken Stuttgart – Karlsruhe und Stuttgart – Aalen mit ihrem Nahverkehrsticket auch die IC/EC-Züge der Deutschen Bahn (DB) nutzen. Dies haben die DB und das Ministerium für Verkehr jetzt bekannt gegeben. Auf der Frankenbahn ist dies jedoch nicht möglich, da es hier keinen Fernverkehr gibt. Der VCD Baden-Württemberg begrüßt die Regelung im Interesse der Fahrgäste, weist aber darauf hin, dass die Störungen und Zugausfälle nunmehr bereits seit Oktober andauern und eine signifikante Besserung nicht in Sicht ist. Daher lasse die Fortsetzung dieses Angebots der DB Regio um eine weitere Woche – wohl auch bei den betroffenen Fahrgästen – nichts Gutes ahnen. „Wir sind bei den zu beklagenden Zugausfällen immer noch auf einem Niveau, das wir nicht akzeptieren können“, bestätigt Prof. Uwe Lahl, Amtschef des Verkehrsministeriums. „Besonders jetzt, bei dem aktuell strengen Winter, müssen sich Kunden auf ihre Zugverbindungen verlassen können. Wir drängen in unserer wöchentlichen Sitzung weiterhin auf Lösungen der DB Regio, die die Nahverkehrszüge endlich wieder pünktlich und verlässlich machen.“ Der VCD führt deshalb seine Unterschriftensammlung für pünktliche Züge und die Einführung einer Entschädigungsregelung für Pendler fort. Mit ihrer Unterschrift können die Fahrgäste im Land zudem ihren Unmut darüber zum Ausdruck bringen, dass die weiterhin chaotischen Zustände im Regionalverkehr nicht hinnehmbar sind. Hier können alle Betroffenen und UnterstützerInnen online unterschreiben. Weitere Infos zur VCD-Aktion samt Unterschriftenlisten zum Herunterladen und selber sammeln gibt es auf der VCD-Webseite.
UPDATE: Auch der Obersulmer SPD-Landtagsabgeordnete Reinhold Gall hat das Verkehrsministerium wegen der Zustände auf der Frankenbahn kritisiert. Ständig beschwerten sich genervte Pendler in seinem Büro, so Gall in einer Pressemittteilung. Das Verkehrsministerium habe bereits Anfang Dezember versprochen, die Probleme durch eine „Taskforce“ zu lösen. Eine spürbare Verbesserung sei aber nicht zu erkennen. Die ständigen Zugausfälle und -verspätungen auf der Frankenbahn bezeichnete Gall als völlig unzumutbar.
Wegen S21 bleibt Heilbronn auf Dauer im Bahnschatten
Die Ertüchtigung und Beschleunigung des Verkehrs auf der Frankenbahn bis Würzburg und auf der Tauberbahn mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Möckmühl und Züttlingen, einen weiteren Ausbau der Stadtbahn Heilbronn mit Halbstundentakt auf allen Linien, die Schließung der Elektrifizierungslücke auf der Hohenlohebahn zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall-Hessental für durchgehende Schnellverbindungen Karlsruhe – Heilbronn – Nürnberg sowie den durchgehenden zweigleisigen Ausbau der überlasteten Kraichgau-S-Bahn fordert in einer Pressemitteilung das Aktionsbündnis „HgS21 – Aktionsbündnis Heilbronner gegen Stuttgart 21“. Das Milliardengrab Stuttgart 21 blockiert dagegen seit Jahren wichtige Ausbauten in der Region und bringt für Fahrgäste und Pendler aus dem Norden keinerlei Vorteile. Darauf weist HgS21 aus Anlass einer Pressemitteilung von CDU-Landeschef und MdB Thomas Strobl hin. „Offenbar hat Herr Strobl schon lange keinen Nahverkehrszug mehr von innen gesehen,“ sagt Stadt- und Regionalrat Wolf Theilacker. „Sonst wüsste er vielleicht, dass es für Fahrgäste und Pendler in der Region wichtigere Dinge gibt als schnelle Bahnverbindungen nach Ulm oder zum Stuttgarter Flughafen.“ Es sei bei solch einer verfehlten Politik kein Wunder, dass Heilbronn auf Dauer vom Schienenfernverkehr abgehängt bleibe. „Heilbronn liegt seit Jahren im Bahnschatten, und der Schatten wird durch Stuttgart 21 noch länger“ stellt Silke Ortwein fest, Sprecherin des Aktionsbündnisses. „Fehlende Kapazitäten zur Abwicklung des Zugverkehrs aus Richtung Norden werden die Region beim Schienenverkehr um Jahre zurückwerfen.“ Wegen des begrenzten Tunnelbahnhofes können künftig weniger Züge nach Stuttgart fahren als heute. Mit dem Zerstörungswerk am bislang funktionierenden Stuttgarter Hauptbahnhof habe sich schon heute die Situation merklich verschlechtert. Darauf weist Hans-Martin Sauter hin, Vorstand im ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD: „Das Stuttgarter S-Bahn-System funktioniert nicht mehr zuverlässig, die Wege haben sich deutlich verlängert, immer öfter verpassen Fahrgäste wichtige Anschlüsse. Immer öfter werden Züge aus Heilbronn in Bietigheim enden müssen.“ Was Herr Strobl stets verschweigt: Kein Zug fährt wegen Stuttgart 21 schneller von Heilbronn nach Stuttgart. Die stets propagierten Fahrzeitverkürzungen kommen nur durch die Neubaustrecke nach Ulm südlich von Stuttgart zustande. Die gesamte Pressemitteilung im Wortlaut findet sich im ersten Kommentar zu diesem Beitrag.
Abenteuer Frankenbahn
Unter dem Titel „Die ganz normalen Abenteuer mit der Frankenbahn“ gibt es in der Heilbronner Stimme einen Erfahrungsbericht von Franziska Renner, die regelmäßig von Siglingen nach Heilbronn pendelte.