Bürgerdialoge mit dem Verkehrsminister und den Bahnbetreibern

UPDATE: Beide Veranstaltungen wurden abgesagt! Grund dafür ist die steigende Zahl von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. „Der Bürgerdialog wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden“, bekräftigte Verkehrsminister Winfried Hermann und sagte: „Wir wissen, dass die Situation für Pendlerinnen und Pendler auf der Frankenbahn schwierig ist und wollen gerne Rede und Antwort stehen. Im Moment hat aber der Schutz vor Infektionen Vorrang.“ (pm)

Das Landesverkehrsministerium informiert in der Region Heilbronn über die aktuelle Situation auf der Frankenbahn und lädt zum Bürgerdialog mit Vertretern von Go-Ahead, Abellio und Verkehrsminister Winfried Hermann. Die Veranstaltung findet statt am: Mittwoch, den 11. März 2020 ab 19:30 Uhr in Neckarsulm in der Städtischen Musikschule in der Neuenstädter Straße 27, wenige Gehminuten vom ZOB Ballei (alle Buslinien). Nächst gelegene S-Bahn ist die Station Neckarsulm Mitte. Eine umfangreiche Beteiligung von Bürger*innen und Fahrgästen ist ausdrücklich erwünscht! Auf Initiative der Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen und Fabian Gramling lädt das Landesverkehrsministerium gemeinsam mit dem Landratsamt Heilbronn zu der Veranstaltung. Verkehrsminister Winfried Hermann MdL wird mit Max Kaiser, kaufmännischer Geschäftsleiter bei Go-Ahead und Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio, Rede und Antwort stehen sowie ein offenes Ohr für Fragen, Anregungen und Kritik haben. Weiterlesen

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22 Stunden im Jahr Warten auf die Frankenbahn

Die Heilbronner Stimme berichtet aktuell über einen 42-jährigen Heilbronner, der akribisch die Abfahrtzeiten seiner Züge nach Stuttgart und zurück notiert. Fazit: Im Jahr 2018 hat er 22 Stunden am Gleis gewartet, obwohl er Verspätungen der Züge von DB Regio erst bei mehr als fünf Minuten notiert. Für Michael Specht ist das nervend und frustrierend. Im Jahr 2017 kam er sogar auf 27 Stunden Verspätung, also umgerechnet gut drei Arbeitstage, heißt es in dem Bericht. Was dem Heilbronner auffiel: 2018 sei der meistgenannte Verspätungsgrund ein „verspätetes Bereitstellen von Zügen“ gewesen. Die App der Deutschen Bahn (DB) zeige oft eine pünktliche Abfahrt an, am Gleis sehe es ganz anders aus. Dass auf der Strecke alte Wagen ohne Klimaanlage fahren, grenze im Sommer fast schon an Körperverletzung, findet er. Und nervig sei, dass man als Pendler oft keine Informationen erhalte, warum ein Zug nicht kommt oder wann er denn losfährt. Auf HSt-Anfrage verweist die DB-Pressestelle auf unterschiedliche Ursachen für die Probleme, etwa Defekte an Weichen, bauliche Einschränkungen an der Infrastruktur, belegte Gleise oder Verspätungen im Fernverkehr, die sich auswirkten.

S-Hbf-RB-Frankenbahn

Tortur für Fahrgäste: Zugausfälle und Verspätungen ohne Ende auf der Frankenbahn, hinzu kommen im Sommer brütend heiße Ex-DDR Doppelstockwagen ohne Klimaanlage Foto: ©SCRITTI

Auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann ist sauer auf die Leistungen der DB im Land und verzweifelt an deren Inkompetenz. In einem Brandbrief an den Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Odenwald hat der Verkehrsminister aufgelistet, was sich dringend ändern muss. Im Interview mit der Wochenzeitung Kontext erläutert Hermann, warum er sich manchmal fühlt wie Sisyphus.

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