VCD präsentiert Konzept für halbstündlichen MetropolExpress von Stuttgart bis Mosbach-Neckarelz

Anfang 2023 wurden von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) bei einer Veranstaltung in Heilbronn die Planungen für den künftigen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Korridor Stuttgart – Heilbronn vorgestellt. Falls Stuttgart 21 Ende 2025 teilweise in Betrieb gehen sollte – wovon bislang nicht auszugehen ist – soll es vor allem Änderungen bei den halbstündlichen Zügen des MetropolExpress (MEX) geben. Aus Gründen der Fahrplanstabilität sollen diese im Nordteil nur noch zwischen Stuttgart und Heilbronn verkehren, um so auch das heutige, störanfällige Kuppeln und Flügeln von Zügen in Heilbronn Hbf zu vermeiden. Wegen zu geringer Kapazitäten im neuen Stuttgarter Tunnelbahnhof mit nur noch acht Gleisen müssen die Züge weiterhin durchgebunden werden. Zudem sollen auf den MEX-Strecken im Land neue Doppelstockzügen vom Typ Alstom Coradia Stream zum Einsatz kommen. Wie allerdings jüngst bekannt wurde, werden diese Fahrzeuge bis Ende 2025 nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie daher auch vorerst nicht zwischen Heilbronn und Stuttgart rollen.

Nach den Plänen des Landes soll der heutige MEX 18 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn – Osterburken (stündlich) künftig wie der MEX 12 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn (– Mosbach-Neckarelz) (stündlich) in Heilbronn enden. Von Heilbronn nach Osterburken soll stattdessen eine neue RB 86 verkehren, die in Heilbronn Hbf an den Fahrplan-Knoten zur vollen Stunde anschließt (statt wie bisher an den 30er-Knoten) und im Prinzip ab Heilbronn in der Fahrplanlage der bisherigen RE 10-Linie Heilbronn – Mannheim verkehren soll. Diese soll daher eine andere Fahrplanlage erhalten, künftig stündlich über Sinsheim verkehren und die Anschlüsse zur vollen Stunde in Heilbronn Hbf verlieren. Aus Fahrgastsicht sind diese Planungen (wie bereits jene bei den Verschlechterungen für die Kraichgaubahn) unausgereift und gehen an den Bedürfnissen der Fahrgäste vorbei. Kritik kommt vor allem aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, da dieser sich erneut vom überregionalen Bahnverkehr abgehängt sieht und bereits in einem Brief an Landesverkehrsminister Herrmann heftig protestiert hat.

Der VCD fordert, dass die MEX-Züge mindestens bis Bad Friedrichshall Hbf fahren müssen, um vor allem die großen Arbeitsstätten im Raum Neckarsulm besser anzubinden. In Bad Friedrichshall besteht zudem die Möglichkeit, für Pendler*innen Parkmöglichkeiten an der stark überlasteten B27 zu schaffen. ©SCRITTI

Daher hat der VCD bereits im Frühjahr 2023 in einem Schreiben an die NVBW eine Reihe von Verbesserungen im Rahmen eines Gesamtkonzepts vorgeschlagen. Dazu gehören der Erhalt der bisherigen Fahrplanlage des RE 10 Heilbronn – Mannheim, eine neue S-Bahn-Linie S 43 (Heilbronn –) Bad Friedrichshall – Osterburken sowie eine Führung der MEX-Züge bis Mosbach-Neckarelz, so wie das heute mit dem MEX 12 bereits in der Hauptverkehrszeit der Fall ist. In Mosbach-Neckarelz muss es Anschluss an den geplanten, schnellen RE von Osterburken nach Heidelberg/Mannheim geben. Grundsätzlich kritisiert der VCD, dass im Raum Heilbronn seit Jahren nur der Status Quo im SPNV weiterentwickelt wird und vorwiegend Taktlücken geschlossen wurden. Wirkliche Innovation ist dabei nicht zu erkennen, insbesondere auch nicht im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm. Zudem hat das Land die Verbindungen auf der Stadtbahnlinie S4 zum letzten Fahrplanwechsel massiv ausgedünnt. Es ist für den VCD daher fraglich, wie das Land Baden-Württemberg mit solch einem Angebot die Fahrgastzahlen im Land in absehbarer Zeit auch nur ansatzweise verdoppeln möchte. Dazu wären aus Sicht des VCD auf allen Strecken rund um Heilbronn, mindestens Halbstundentakte sowohl bei den schnellen Zügen als auch bei den S-Bahnen notwendig.

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VCD-Verkehrskonzept mit weiteren Details zu MEX und S43 bis ins Zabergäu

Der VCD hat zwischenzeitlich das Konzept für den MetropolExpress (MEX) und eine bessere Anbindung von Heilbronn im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf der Nord-Süd-Achse weiter konkretisiert. Dieses Konzept eröffnet weitere, sehr positive Möglichkeiten für SPNV-Verbesserungen in der Region. Die aktuelle Version findet sich hier zum Download als pdf. Ergänzt wurde:

Linie Würzburg – Osterburken – Heidelberg: Mit Anschluss von/zum IRE Stuttgart – Würzburg zur Minute :30 können zwischen Osterburken und Mosbach-Neckarelz wieder schnelle Züge verkehren mit Anschluss von/zum MEX in Neckarelz zur Minute :00. Dies kann z.B. durch Kuppeln oder Flügeln geschehen. Die Gesamtreisezeit zwischen Würzburg und Heidelberg würde sich auf 120 Minuten verkürzen und wäre damit schneller als heutige Fernverkehrsverbindungen mit Umsteigen über Aschaffenburg oder Frankfurt/M.

Dass es zwischen Osterburken und Heidelberg weiterhin nur langsame S-Bahn-Verbindungen geben soll, wird von vielen Seiten heftig kritisiert und trägt nicht wirklich zur Attraktivität des SPNV bei. Auch als VCD sehen wir hier Handlungsbedarf, vor allem für viele Pendler in den Rhein-Neckar-Raum. Die S-Bahn Rhein-Neckar könnte weiterhin nach dem schnellen RE/MEX fahren oder um eine halbe Stunde versetzt durch Verlängerung der heute in Mosbach endenden Bahnen.

S43 Osterburken – Heilbronn – Lauffen Süd: Diese S-Bahn-Linie mit Vollbahnfahrzeugen könnte sofort eingerichtet werden, idealerweise bis zu einem neu zu schaffenden Haltepunkt Lauffen-Süd am Abzweig der Strecke der Zabergäubahn. Damit würde sich auch die ÖV-Situation südlich von Heilbronn verbessern, wo es derzeit nur einen Halbstundentakt gibt. Zudem ist es für Fahrgäste südlich von Heilbronn derzeit nicht möglich, die großen Arbeitgeber in Neckarsulm (Audi, Schwarz-Gruppe) direkt und schnell per Bahn zu erreichen. Mit der S43 wäre dies künftig möglich ohne zeitraubenden Umweg durch die Heilbronner Innenstadt. In der aktuellen Planung des Landes gibt es zudem KEINE funktionierenden Anschlüsse vom MEX weiter mit der S42 in Richtung Bad Rappenau/Sinsheim. Bei einer späteren Reaktivierung der Zabergäubahn könnte diese etwa mit elektrischen Triebzügen mit zusätzlichem Batterieantrieb in die S43 integriert werden.

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Das VCD-Konzept für die Frankenbahn: Beide MEX-Linien sollten halbstündlich in den Rhein-Neckar-Raum führen, eine neue S-Bahnlinie 43 sollte Osterburken mit Lauffen und dem Zabergäu verbinden

Alle weiterführenden Infos zu diesem Konzept für die Frankenbahn finden sich im entsprechenden Post in diesem Weblog.

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VCD fordert Anpassungen beim MetropolExpress und neue S-Bahn nach Osterburken

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe hat im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn-Neckarsulm ein Konzept mit Verbesserungen beim ab Fahrplanwechsel im Dezember 2019 geplanten MetropolExpress (MEX) und den künftigen IRE-Zügen auf der Frankenbahn vorgelegt, das für die Fahrgäste in der Region sehr viele Vorteile bringt. Der VCD schlägt vor, den zweistündlichen Linienwechsel der heutigen RE-Züge zwischen Heilbronn und Mannheim aufzugeben und beide MEX-Linien im halbstündlichen Wechsel über Sinsheim bzw. Neckarelz in den Rhein-Neckar-Raum zu führen, so dass es auf beiden Strecken stündlich eine schnelle Verbindung gibt (statt heute zweistündlich). Anstelle der MEX-Linie von Heilbronn nach Osterburken schlägt der VCD eine stündliche S-Bahn-Linie S43 vor, die halbstündlich versetzt zum IRE auf der Frankenbahn verkehren sollte. Die S43 kann zudem von Heilbronn weiter nach Lauffen und Zaberfeld oder bis Stuttgart Hbf geführt werden.

VCD-Konzept für MEx+IRE auf Frankenbahn

VCD-Konzept für MEx+IRE auf Frankenbahn

Dieses Konzept bringt für Fahrgäste aus dem Ballungsraum Heilbronn-Neckarsulm zahlreiche Vorteile und wird der steigenden Nachfrage der Fahrgäste im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) gerecht: Nicht nur nach Stuttgart, sondern auch in Richtung Heidelberg/Mannheim gäbe es mit MEX einen Halbstundentakt. Die Fahrzeit auf der Strecke über Sinsheim könnte deutlich verkürzt werden, so dass in Mannheim Hbf ein entspannterer Übergang von/zum Fernverkehr möglich wäre. Auf der Frankenbahn in Richtung Würzburg würden aktuelle Fahrplankonflikte entschärft, so dass auch hier ein stabiler Verkehr von/nach Würzburg mit erreichbaren Anschlüssen möglich wäre. Anstelle des geplanten MEX von/bis Osterburken sollte hier eine neue S-Bahnlinie S43 mit Vollbahn-Fahrzeugen eingerichtet werden. Diese könnte in einem ersten Schritt bis Lauffen am Neckar verkehren, was auch südlich von Heilbronn einen 15-Minuten-Takt der Nahverkehrszüge ermöglichen würde. Weiterlesen