SWEG will Betrieb der Frankenbahn wieder abstoßen – Neuausschreibung gestartet

In einer aktuellen Pressemitteilung gab die SWEG bekannt, dass sie sich nicht an der Neuausschreibung der Verkehre im Stuttgarter Netz und auf der Frankenbahn beteiligen werde. In der Mitteilung heißt es: Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) wird sich an der anstehenden Ausschreibung der derzeit durch die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) gefahrenen Verkehre nicht beteiligen und damit das Unternehmen SBS nicht dauerhaft übernehmen. Das hat der SWEG-Aufsichtsrat im Rahmen seiner regulären Sitzung am Freitag, 14. Oktober 2022, einstimmig beschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Uwe Lahl, „aber die unkalkulierbaren Streikmaßnahmen der GDL waren der zentrale Grund, so zu entscheiden.“ Hintergrund ist der seit dem Sommer andauernde Konflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die in den Verhandlungen für ein Tarifwerk der SBS einen Konzern-Tarifvertrag für die gesamte SWEG-Unternehmensgruppe fordert. Auch die Heilbronner Stimme berichtete. Derzeit betreibt die SWEG auf der Frankenbahn unter anderem stündlich die RB18 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn – Osterburken sowie den RE12 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn.

Neuer Betreiber gesucht: Die Züge werden dieselben sein, doch voraussichtlich Ende 2023 wird der Name SWEG im Stuttgarter Netz und auf dem RE10 wieder verschwinden. ©SCRITTI

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe würde es begrüßen, wenn sich SWEG und die Gewerkschaften rasch einig werden könnten, die Auseinandersetzungen die geplante Ausschreibung der ehemaligen Abellio-Verkehre nicht belasten und Streikmaßnahmen beendet würden. Grundsätzlich würde es der VCD begrüßen, wenn der Gesamtverkehr auf der Frankenbahn zwischen Heilbronn und Würzburg nur von einem Betreiber erbracht werden würde, um so Synergien besser zu nutzen und damit man flexibler auf betriebliche Probleme reagieren könnte.

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Ersatzzüge kehren zurück: Chaos auf der Frankenbahn geht munter weiter

Nachdem aktuell durch zahlreiche Baustellen auf der Frankenbahn sowohl im Raum Stuttgart als auch zwischen Heilbronn und Osterburken kaum mehr ein fahrplanmäßiger Bahnverkehr möglich ist, Fahrgäste immer wieder auf Busse umsteigen müssen und stundenlang unterwegs sind, kommt in einer Pressemitteilung der SWEG nun die nächste Hiobsbotschaft. Ab 13. Juni 2022 werden teils bis Jahresende 2023 durch den Betreiber wieder Ersatzzüge auf der Frankenbahn eingesetzt. Gründe dafür sind vor allem Software- und Gewährleistungsarbeiten an mehreren Talent 2-Zügen sowie zusätzliche vorbereitende Arbeiten für den Einbau des Zugsicherungssystems ETCS in die Fahrzeuge im Rahmen von Stuttgart 21, da der unterirdische Tunnelbahnhof – sofern er jemals eröffnet wird – nur mit ETCS angefahren werden kann. Zur Kompensation der fehlenden Züge muss die SWEG Bahn Stuttgart auf den Linien RE 10a/b (Heilbronn – Mannheim), RE 12 (Stuttgart – Heilbronn/Neckarelz), RB 17c sowie RB 18 (Stuttgart – Heilbronn – Osterburken) vorübergehend einige Fahrten mit Leihzügen durchführen. Fahrplanänderungen und Kapazitätsminderungen werden jedoch vermieden. Auch die vom Land Baden-Württemberg bestellten Fahrzeugkapazitäten sollen eingehalten werden, obwohl aktuell sehr viele Züge durch Reisende mit 9-Euro-Ticket überlastet sind.

Die Silberlinge kommen zurück: Erneut werden über viele Monate im Netz Neckartal und auf der Frankenbahn wieder nicht barrierefreie Ersatzzüge unterwegs sein. Die Fahrradmitnahme wird erneut zum Problem. ©SCRITTI
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Abellio Baden-Württemberg ab Januar 2022 unter dem Dach der landeseigenen SWEG

Beschäftigte und Fahrgäste des Bahnbetreibers Abellio Baden-Württemberg (ABRB) können aufatmen: Wie das Landesverkehrsministerium in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gibt, ist die Übernahme der im Insolvenzverfahren befindlichen Gesellschaft durch die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) entscheidende Schritte vorangekommen. Das Ministerium für Verkehr, die SWEG und die ABRB haben alle Detailfragen für den Übergang der Gesellschaft im Januar geklärt. Die Einigung wurde vertraglich festgehalten und am Mittwoch, 24. November, notariell beurkundet. Auf Grundlage der Verträge können nun die insolvenzrechtlich notwendigen formellen Schritte zum Übergang der ABRB und zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens eingeleitet werden. Der Übergang der Gesellschaft soll bis zum Jahresende erfolgen. Die landeseigene SWEG fährt bereits Züge in verschiedenen Netzen etwa rund um Ulm, im Bereich Zollern-Alb, beim Ringzug in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, in der Ortenau oder rund um Freiburg.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Donnerstag, 25. November, in Stuttgart: „Es ist die beste Lösung, dass die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) für die nächsten zwei Jahre Abellio Baden-Württemberg übernimmt. So werden die Arbeitsplätze erhalten und die Fahrgäste können mit einem zuverlässigen Betrieb rechnen.“ Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, machte deutlich: „Es ist für uns als Landesgesellschaft selbstverständlich, in dieser Krise Verantwortung zu übernehmen. Ziel ist, den Verkehr auf den Abellio-Strecken in Baden-Württemberg für die Fahrgäste und die Arbeitsplätze der Abellio in Stuttgart zu sichern. Und natürlich sehen wir als SWEG in dem Erwerb auch eine Chance. Aber jetzt steht die Organisation des Übergangs zum Jahreswechsel gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Abellio im Fokus“, so der SWEG-Chef weiter.

Künftig unter SWEG-Regie: Zum Abellio-Netz in Baden-Württemberg gehören auch die Linien von Tübingen über Stuttgart nach Heilbronn (RE12), Mannheim (RE 10) und Osterburken (RB18). Eine einzelne Fahrt gibt es morgens von Öhringen über Heilbronn nach Tübingen. ©VM BaWü
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Landeseigene SWEG soll Betrieb von Abellio bis zur Neuausschreibung für zwei Jahre übernehmen

In einer aktuellen Pressemitteilung berichtet das Landesverkehrsministerium, dass das Landeskabinett einem Rettungsplan von Verkehrsminister Winfried Hermann für den Zugbetrieb und die Beschäftigten der insolventen Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB) zugestimmt hat. Minister Hermann sagte am Dienstag, 26. Oktober, in Stuttgart: „Wir haben eine solide Lösung für den Weiterbetrieb entwickelt: Die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) soll für die nächsten zwei Jahre einspringen. Das bietet den Beschäftigten eine gute Perspektive und die Fahrgäste können dann mit einem stabilen Betrieb der Züge rechnen.“ Demnach hat die SWEG ein Kaufangebot für die ABRB samt Werkstatt abgegeben. Dieses sei in den Augen des Verkehrsministeriums wirtschaftlich und biete die bestmögliche Aussicht für einen stabilen weiteren Betrieb. Vorgesehen ist, dass die Abellio-Züge auf den betroffenen Strecken weiter mit der bisherigen Belegschaft und im bekannten Takt fahren – allerdings dann unter dem Dach der SWEG als Gesellschafterin der Abellio Rail Baden-Württemberg (ABRB). Dafür soll die ABRB im Zuge einer Notmaßnahme nach europäischem Vergaberecht für zwei Jahre vorübergehend einen neuen Verkehrsvertrag erhalten. Dieser soll die volle Kostendeckung für den Betrieb garantieren.

Landesbahn: Die landeseigene SWEG bedient bereits mit Triebzügen vom Typ Talent, wie sie auch Abellio im Netz Neckartal einsetzt, im Netz der Breisgau-S-Bahn die Linie S 3 von Bad Krozingen nach Münstertal am Rande des Schwarzwalds ©SCRITTI

„Der VCD begrüßt den Rettungsplan für die Verkehre von Abellio in Baden-Württemberg und die Übernahme durch die landeseigene SWEG in den nächsten zwei Jahren. Dadurch ist ein verlässlicher Weiterbetrieb für die Fahrgäste gewährleistet, die Arbeitsplätze im Unternehmen sind gesichert. Es zeigt sich, dass es eine kluge Entscheidung des Landes war, weiter auf ein starkes landeseigenes Bahnunternehmen zu setzen, das sich trotzdem im Wettbewerb mit anderen Verkehrsunternehmen bewähren muss. Der VCD hofft, dass der Übergang für die Fahrgäste reibungslos vonstatten geht und das sich die SWEG auch beim Folgeauftrag durchsetzen kann.“

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb
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