Die Ertüchtigung und Beschleunigung des Verkehrs auf der Frankenbahn bis Würzburg und auf der Tauberbahn mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Möckmühl und Züttlingen, einen weiteren Ausbau der Stadtbahn Heilbronn mit Halbstundentakt auf allen Linien, die Schließung der Elektrifizierungslücke auf der Hohenlohebahn zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall-Hessental für durchgehende Schnellverbindungen Karlsruhe – Heilbronn – Nürnberg sowie den durchgehenden zweigleisigen Ausbau der überlasteten Kraichgau-S-Bahn fordert in einer Pressemitteilung das Aktionsbündnis „HgS21 – Aktionsbündnis Heilbronner gegen Stuttgart 21“. Das Milliardengrab Stuttgart 21 blockiert dagegen seit Jahren wichtige Ausbauten in der Region und bringt für Fahrgäste und Pendler aus dem Norden keinerlei Vorteile. Darauf weist HgS21 aus Anlass einer Pressemitteilung von CDU-Landeschef und MdB Thomas Strobl hin. „Offenbar hat Herr Strobl schon lange keinen Nahverkehrszug mehr von innen gesehen,“ sagt Stadt- und Regionalrat Wolf Theilacker. „Sonst wüsste er vielleicht, dass es für Fahrgäste und Pendler in der Region wichtigere Dinge gibt als schnelle Bahnverbindungen nach Ulm oder zum Stuttgarter Flughafen.“ Es sei bei solch einer verfehlten Politik kein Wunder, dass Heilbronn auf Dauer vom Schienenfernverkehr abgehängt bleibe. „Heilbronn liegt seit Jahren im Bahnschatten, und der Schatten wird durch Stuttgart 21 noch länger“ stellt Silke Ortwein fest, Sprecherin des Aktionsbündnisses. „Fehlende Kapazitäten zur Abwicklung des Zugverkehrs aus Richtung Norden werden die Region beim Schienenverkehr um Jahre zurückwerfen.“ Wegen des begrenzten Tunnelbahnhofes können künftig weniger Züge nach Stuttgart fahren als heute. Mit dem Zerstörungswerk am bislang funktionierenden Stuttgarter Hauptbahnhof habe sich schon heute die Situation merklich verschlechtert. Darauf weist Hans-Martin Sauter hin, Vorstand im ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD: „Das Stuttgarter S-Bahn-System funktioniert nicht mehr zuverlässig, die Wege haben sich deutlich verlängert, immer öfter verpassen Fahrgäste wichtige Anschlüsse. Immer öfter werden Züge aus Heilbronn in Bietigheim enden müssen.“ Was Herr Strobl stets verschweigt: Kein Zug fährt wegen Stuttgart 21 schneller von Heilbronn nach Stuttgart. Die stets propagierten Fahrzeitverkürzungen kommen nur durch die Neubaustrecke nach Ulm südlich von Stuttgart zustande. Die gesamte Pressemitteilung im Wortlaut findet sich im ersten Kommentar zu diesem Beitrag.
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VCD-Stammtisch zum Thema Stadtbahn Nord
Am Donnerstag, den 20. Februar 2014, findet wieder der monatliche VCD-Stammtisch für Mitglieder und Freunde des VCD in Heilbronn statt. Auch aus aktuellem Anlass ist das Thema die neue Stadtbahn Nord. Es haben jeweils ein Vertreter des Betreibers, der Karlsruher Albtalverkehrsgesellschaft, sowie ein Vertreter der Stadtwerke Heilbronn ihr Kommen zugesagt, um über den Start und die Zukunft der neuen S42 zu diskutieren.
Treffpunkt für den VCD-Stammtisch ist jeweils der dritte Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr im Nebenraum des Café Genusswerkstatt, Rauchstraße 3. Dort gibt es auch etwas zu essen. Anfahrt mit der Buslinie 11 bis Haltestelle Neckarsulmer Straße oder mit der S 42 bis Haltestelle Technisches Schulzentrum (Sülmertor).
Stadtbahn Nord wird auch im Juni nicht weiter fahren
Wie jetzt bekannt wurde, ist auch der Juni-Termin für die Aufnahme des Betriebes der Stadtbahn Nord bis Mosbach-Neckarelz nicht zu halten. Wie die Heilbronner Stimme aktuell berichtet, bekommen die neuen Zweisystem-Züge der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) immer noch keine Zulassung für den Betrieb auf Eisenbahnstrecken. Sie können daher weiterhin nur als Straßenbahn zwischen Neckarsulm und Heilbronn verkehren. Angeblich hat die AVG in einem Schreiben dem Heilbronner Landratsamt mitgeteilt, dass eine Betriebsaufnahme im Sommer „ausgeschlossen“ sei. Die nächste Möglichkeit für eine Verlängerung der Stadtbahnverbindung könnte jetzt laut Landratsamt der Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 sein. Bisher sei das aber noch nicht absehbar. Ursprünglich sollte die Stadtbahn im Dezember 2014 nach Abschluss der Bauarbeiten an der Strecke auch nach Sinsheim fahren.
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Fahrplankonferenz: Stadtbahn Nord ab Dezember alle 30 Minuten, Doppelstöcker nach Osterburken
Grund dafür seien nicht genügend vorhandene Fahrzeuge und die fehlende Zulassung der neuen Triebwagen vom Typ ET 2010 für den Betrieb auf Eisenbahnstrecken. Wegen der Systemwechselstelle VOR dem Heilbronner Hauptbahnhof können die neuen Züge zudem nicht bis zum Bahnhofsvorplatz fahren und müssen daher an der Harmonie nach Osten abbiegen. Der Busverkehr im Neckartal mit Direktverbindungen nach Heilbronn soll voerst unverändert erhalten bleiben. Anfang November sollen zudem die ersten Testfahrten auf den neu gebauten Innenstadt-Gleisen starten.
Da ab Fahrplanwechsel die heutige stündliche Regionalbahn Ulm – Stuttgart – Heilbronn – Neckarelz mit modernen Doppelstockwagen wie von der NVBW geplant auf der Frankenbahn nach Osterburken umgeleitet werden soll, werden – zumindest bei acht täglichen Verbindungen – Fahrgäste zwischen Neckarelz und Bad Friedrichhall vom überregionalen Bahnverkehr und Direktverbindungen von/nach Heilbronn abgehängt. Sie müssen künftig auf einen Pendelzug ausweichen und in Neckarsulm zusätzlich umsteigen. Fortschritte auf der Frankenbahn gehen also, wie vom VCD schon mehrfach kritisiert, zu Lasten der Anbindung der Kommunen im Neckartal.
Der VCD HHH betrachtet das Übergangskonzept als Etappensieg. VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter sieht die Einrichtung des Halbstundentaktes als Basis, um diesen später zwischen Neckarsulm und Heilbronn auf einen 15-Minuten-Takt (oder weiter) zu verdichten. Mit dem Halbstundentakt seien zudem auch akzeptable Anschlüsse an Stadt- und Regionalbusse möglich im Gegensatz zu einem 20-Minuten-Takt. Da angeblich DB Netz zwischen Neckarsulm und Bad Friedrichshall stündlich nur drei Fahrplantrassen für die Stadtbahn Nord zur Verfügung stellen kann, hält es der VCD für sinnvoll, von künftig stündlich vier Fahrten ab Heilbronn bis Neckarsulm drei in Richtung Norden weiterzuführen. (mgr)
Ab 2016 Verbesserungen in Nordwürttemberg
VCD fordert pünktlichen Neustart auf der Frankenbahn
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD fordert eine rasche Ausschreibung der Verkehrsverbindungen auf der Frankenbahn und einen Neustart pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Dazu schlägt der VCD in einer Mitteilung vor, die Ausschreibung auf den Streckenabschnitt Würzburg-Heilbronn-Stuttgart zu beschränken, um genügend Bewerber für den künftigen Regionalverkehr zu interessieren. Zudem solle die Stadtbahn mittelfristig bis nach Möckmühl fahren, damit auch aus dem Jagsttal direkte Verbindungen in die Heilbronner Innenstadt möglich sind. Wie die Landesregierung laut Rhein-Neckar-Zeitung auf auf eine Kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten des Neckar-Odenwald-Kreises, Georg Nelius, zum aktuellen Sachstand mitteilte, sollen die heutigen Regionalexpress-Züge (RE) zwischen Würzburg und Stuttgart künftig als Interregio-Express-Züge (IRE) mit einem ganztägigen Stundentakt verkehren. Derzeit werde geprüft, die RE-Züge bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 alle zwei Stunden über Göppingen/Ulm/Friedrichshafen nach Lindau durchzubinden. Nach Inbetriebnahme von „Stuttgart 21“ soll diese Linie über Stuttgart Flughafen/Messe nach Ulm geführt werden. Die Neuvergabe der Verkehrsleistungen auf der Frankenbahn soll laut Verkehrsminister noch im zweiten Halbjahr erfolgen, die Inbetriebnahme ist für im Juni bzw. Dezember 2017 vorgesehen. Hier fordert der VCD auf eine Durchbindung bis zum Bodensee zu verzichten und die Neuvergabe pünktlich auf den Dezember 2016 zu terminieren. VCD-Bahnexperte Hans-Martin Sauter: „Seit über zehn Jahren schon wird die Region bei der Frankenbahn hingehalten. Immer wieder wurden uns vom Land Verbesserungen versprochen, zuletzt für den Fahrplanwechsel im Dezember 2016. Nun soll diese unsägliche Hängepartie nochmals verlängert werden. Das ist für die ganze Region inakzeptabel.“ Im Moment seien auf Grund fehlender Mittel weder die Fertigstellung von Stuttgart 21 noch die notwendige Elektrifizierung der Südbahn absehbar. Weitere Verzögerungen seien programmiert. Die gesamte Pressemitteilung findet sich im ersten Kommentar zu diesem Artikel.
Möckmühl 21: Bahnhof immer teurer, Stadt soll zahlen
Nach einem Bericht der Heilbronner Stimme weigert sich die Stadt Möckmühl, die prognostizierten Mehrkosten für den Ausbau der Frankenbahn ohne Gegenleistung zu übernehmen. Statt ursprünglich geplanter 1,2 Millionen Euro haben sich die Kosten inzwischen auf 2,5 Millionen mehr als verdoppelt. Kein Wunder, es plant die Deutsche Bahn (DB) – Stuttgart 21 lässt grüßen! Um die Kapazitäten auf der Frankenbahn zu erhöhen – nachdem die DB als Eigentümerin der Infrastruktur diese Kapazitäten in der Vergangenheit massiv reduziert hat – sollen unter anderem die Bahnhöfe Möckmühl und Züttlingen umgebaut und modernisiert werden. Zahlen sollen dies wie üblich überwiegend Kommune und Landkreis. Bürgermeister Ulrich Stammer fordert daher eine Garantie für den Stundentakt im Regionalverkehr, wenn die Stadt für die Modernisierung der Bahnhöfe Möckmühl und Züttlingen aufkommen soll. Für diese Forderung ist allerdings nicht die DB der Adressat, sondern das Land Baden-Württemberg, das den Regionalverkehr bestellt und bezahlt. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, handelt es sich bei den Umbauten in den Bahnhöfen hauptsächlich um Maßnahmen, um die Durchlassfähigkeit der Strecke zu verbessern. Für einen Stundentakt bei RegionalExpress und RegionalBahn sind sie nicht zwingend, dies ist in erster Linie eine Frage der Fahrplangestaltung. Aber der DB ist dies egal, Hauptsache sie findet einen Dummen, der bezahlt. Denn dann kann man in den mit Steuergeld verbesserten Bahnhöfen auch gleich wieder die Stationsgebühren erhöhen – die dann wiederum das Land für die Regionalzüge bezahlen muss…
Gäubahn-Intercity künftig bis Würzburg?
(Hier dazu die Fahrplan-Übersicht als pdf.)
Der VCD hält es für überlegenswert zu prüfen, ob man dieses Konzept auch auf die Relation Stuttgart – Heilbronn – Würzburg (– Fulda) ausdehnen kann. Dies könnte unter Umständen die letzte Chance sein, die Region Heilbronn-Franken an den Schienenfernverkehr anzubinden. Allerdings bliebe ein solches Konzept zwangsläufig nicht ohne Kritik:
– Ein Konzept mit vom Land subventioniertem Fernverkehr bedeutet de facto die Abschaffung des Wettbewerbs im Nahverkehr, da das Land ohne Ausschreibung Nahverkehrsmittel direkt an die DB bezahlt
– Dies ist vergaberechtlich bedenklich und es ist fraglich, ob dies mit EU-Gesetzgebung und Vergaberecht vereinbar ist. Wettbewerber könnten dagegen klagen.
– Die DB erhält so ohne Not ein weitreichendes Monopol und kann schon nach wenigen Jahren den Preis für diese Leistungen in die Höhe schrauben bzw. über die Nahverkehrs-Zuschüsse ihren (defizitären) Fernverkehr weiter subventionieren
– Die Frankenbahn fährt heute auf den Taktknoten :30 in Würzburg und in Stuttgart auf den Taktknoten :00. Ohne lange Standzeiten in Stuttgart ist eine Durchbindung Gäubahn – Würzburg nicht möglich. Ansonsten würde man in Stuttgart die Fernverkehrsanschlüsse verlieren
– Anders als auf der Gäubahn macht auf der Frankenbahn eine solche Kombination Nah-/Fernverkehr wenig Sinn, da es heute keinen Fernverkehr gibt. Es ist davon auszugehen, dass die Nahverkehrsleistungen ausgeschrieben werden müssen.


