Westfrankenbahn fährt weiter bis Ende 2031 – keine Innovationen in Sicht

Westfrankenbahn Desiro Weinsberg

Desiro der Westfrankenbahn in Weinsberg ©SCRITTI

Die DB RegioNetz Verkehrs GmbH, die Muttergesellschaft der Westfrankenbahn, hat nach Angaben des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg jetzt den rechtskräftigen Zuschlag für den Betrieb des SPNV-Netzes 11 „Hohenlohe-Franken-Untermain“ erhalten. Ab Ende 2019 soll der Stundentakt zwischen Heilbronn und Schwäbisch hall kommen. Dies werden dann die letzten von der DB erbrachten SPNV-Leistungen in der Region Heilbronn sein. Der VCD kritisiert den weiteren Einsatz von gebrauchten Dieselfahrzeugen unter elektrischer Oberleitung.
Einsprüche von unterlegenen Bietern innerhalb der Einspruchsfrist seien nicht eingegangen, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Das SPNV-Netz 11 umfasst die Strecken:
Aschaffenburg Hbf – Miltenberg – Wertheim – Lauda – Crailsheim; Crailsheim – Schwäbisch Hall-Hessental – Öhringen Hbf – Heilbronn Hbf (Hohenlohebahn); Miltenberg – Walldürn – Seckach (Einzelleistungen bis Osterburken). Einzelne Züge werden auch auf der Frankenbahn zwischen Osterburken und Lauda und von Würzburg Hbf über Lauda nach Bad Mergentheim unterwegs sein.
BaWü SPNV-Netz 11

BaWü SPNV-Netz 11

Es sollen modernisierte Gebrauchtfahrzeuge vom Typ Siemens Desiro (BR 642) fahren wie sie die DB bereits seit 1999 im Einsatz hat und die zeitweise auch auf der Hohenlohebahn verkehrten. Die Fahrzeuge sollen ein Redesign unter anderem mit Klimaanlage und kostenfreiem WLAN erhalten. Der Verkehrsvertrag läuft über 12 Jahre und endet im Dezember 2031. Die Fahrzeuge werden dann bereits gut 30 Jahre „auf dem Buckel“ haben. Der Leistungsumfang beträgt voraussichtlich rund 3,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr, davon rund 1,11 Millionen Zugkilometer pro Jahr in Bayern. Der bisherige Preis von 11,70 Euro pro Zugkilometer wird nach Angaben von Landesverkehrsminister Winfried Hermann lediglich um einen Euro auf 10,70 Euro sinken. Das ist erstaunlich wenig im Vergleich zu den Stuttgarter Netzen, wo sich der Preis durch die SPNV-Ausschreibungen mit Neufahrzeugen auf rund 6 Euro nahezu halbiert hat. Daher wird auf den baden-württembergischen Streckenabschnitten im Netz 11 das Verkehrsangebot gegenüber heute auch nur um etwa 10 Prozent ausgeweitet. Wichtigste Neuerung sind künftig wochentags tagsüber der durchgehende Stundentakt zwischen Wertheim und Crailsheim sowie auf der Hohenlohebahn zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall–Hessental, wo der schnelle RegionalExpress bislang nur zweistündlich verkehrt.
Bimodaler FLIRT UK für East-Anglia

Bimodale FLIRT-Triebwagen von Stadler könnten von Crailsheim bis ins Zabergäu fahren

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD bedauert, dass die Ausschreibung nicht zur Umsetzung von Innovationen und modernen Fahrzeugkonzepten genutzt wurde. Da die Strecke Crailsheim – Schwäbisch Hall – Heilbronn mit rund 88 Kilometer Länge bis auf die Lücke zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall durchgehend elektrifiziert ist, hält der VCD den langfristigen Einsatz von Dieselfahrzeugen aus klimapolitischen Gründen hier für problematisch. Dies gilt auch für Fahrten zwischen Würzburg und Lauda. Der VCD hat mehrfach vorgeschlagen, auf der Hohenlohebahn moderne Hybrid-Fahrzeuge mit kombiniertem Elektro-Diesel-Antrieb einzusetzen. Mit solchen bimodalen Zügen könnte dann auch von Heilbronn Hbf direkt weiter ins Zabergäu gefahren und somit die Zabergäubahn als moderne Stadtbahn Süd kostengünstig reaktiviert werden. (mgr)

Update: Die Heilbronner Stimme berichtet über Details zu den Fahrplan-Verbesserungen ab 2019. Zwischen Hessental, Öhringen und Heilbronn gilt der Stundentakt von Montag bis Freitag bis etwa 20 Uhr. Die Züge halten neu auch in Obersulm-Willsbach und werktags in Wackershofen. Gegen 22 Uhr ist eine zusätzliche Fahrt ab/bis Heilbronn im Plan. Von Hessental bis Öhringen gilt der Stundentakt bis nach 22 Uhr. Letzte Abfahrt ab Hessental ist um 22.03 Uhr statt 21.06 Uhr, letzte Abfahrten ab Öhringen statt heute 22.04 Uhr neu um 22.27 Uhr (mit Anschluss von Heilbronn, ab 22.06 Uhr) und 23.58 Uhr (Anschluss von Heilbronn, ab 23.15 Uhr).

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DB fährt auch nach 2016 auf der Frankenbahn – Ende der Silberlinge in Sicht?

DB-Silberlinge auf Frankenbahn

DB-Silberlinge auf Frankenbahn ©SCRITTI

Das Land Baden-Württemberg will mit den Übergangsverträgen für die Zeit nach Auslaufen des großen Verkehrsvertrages im Dezember 2016 weitgehend die Deutsche Bahn (DB) beauftragen. Allerdings soll der Preis für den Zugkilometer sinken, und die DB will mehr neues Wagenmaterial einsetzen.

Betroffen davon sind im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auch die Linien von Heilbronn in Richtung Würzburg und Stuttgart. Ob damit auch das Angebot auf der Frankenbahn schon ab Ende 2016 besser wird, steht noch nicht fest. Frühestens ab 2018 sollen die entsprechenden, derzeit laufenden Ausschreibungen wirksam werden, so dass dann auch ein neuer Betreiber für die Linien an den Start gehen könnte. Infos zur aktuellen Ausschreibung der „Stuttgarter Netze“ hier.

In 11 von insgesamt 17 Losen soll die DB den Zuschlag für die Übergangsverträge erhalten, teilte das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) am 4. November 2015 in einer Pressemitteilung mit. Vier weitere Lose seien ebenfalls grundsätzlich zuschlagsreif, benötigten jedoch die Zustimmung des daran beteiligten Aufgabenträgers Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), mit der bis Mitte November gerechnet wird. Zwei Lose befänden sich derzeit noch in der Prüfung.

Die DB habe zugesagt, zum Dezember 2016 etwa ein Drittel der bis zu 40 Jahre alten n-Wagen, der sogenannten „Silberlinge“, durch neuere und komfortablere Fahrzeuge zu ersetzen. In der Folgezeit sollen voraussichtlich mehr als die Hälfte aller Silberlinge von den Schienen in Baden-Württemberg verschwinden. Ob diese durch Doppelstockzüge oder Triebwagen ersetzt werden sollen, blieb offen.

Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur, äußerte sich erfreut über das Ergebnis des Wettbewerbs um die Übergangsverträge: „Sowohl preislich als auch technisch führt das Ergebnis zu einer spürbaren Verbesserung. Vielerorts werden die Fahrgäste auch in den Genuss besserer Fahrzeuge kommen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und der vom Land in Gang gesetzte Wettbewerb zeitigt weitere ökonomische Erfolge.“

Hermann fügte hinzu, dass der durchschnittlichen Zugkilometer-Preis in 2017 auf 9,60 Euro sinken werde, während das Land bisher 11,69 Euro im großen Verkehrsvertrag bezahle. im Vergleich ergebe sich beim Zuschlag auf alle Lose für die gesamte Laufzeit der Übergangsverträge rechnerisch eine Einsparung von 227 Millionen Euro.

Auch der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) freut sich in einer Pressemitteilung, dass die Ausschreibung der Übergangsverträge Wirkung gezeigt hat und sieht das Land nun in der Pflicht, das SPNV-Angebot auszuweiten, um damit den gestiegenen Fahrgastzahlen Rechnung zu tragen und Fahrplanlücken, zum Beispiel im Spätverkehr zwischen Stuttgart und Heilbronn oder Karlsruhe, kurzfristig zu schließen.

Zugleich sieht sich der VCD mit seiner mehrfach geäußerten Kritik am überteuerten großen Verkehrsvertrag bestätigt: „Trotz kurzer Laufzeit der Verträge sind nun Einsparungen von rund 80 Millionen Euro pro Jahr möglich“, sagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. „Hochgerechnet auf die gesamte Laufzeit von 2003 bis 2016 ergibt dies gerade eine Milliarde Euro, die das Land bislang zu viel an die DB gezahlt hat.“ Aus VCD-Sicht sei damit bestätigt, dass es keinen ökonomischen Grund gab, mit der DB einen solchen Vertrag abzuschließen, sondern dass im Jahr 2003 die damalige Landesregierung der DB ein Milliardengeschenk überreichte, damit diese das Projekt Stuttgart 21 weiter betrieb. (mgr)

Massive Verbesserungen auf der Frankenbahn ab 2016 absehbar

In einer aktuellen Pressemitteilung begrüßt der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Klarstellung durch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zur Zukunft der Frankenbahn. Hermann hatte in einem Brief deutlich gemacht, dass der Bahnverkehr auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg mit Auslaufen des Monopolvertrages zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Deutschen Bahn (DB) ab 2016 nach Recht und Gesetz neu ausgeschrieben wird. Der VCD ist optimistisch, dass sich mit der Ausschreibung das Bahnangebot auf der Frankenbahn deutlich ausweiten lasse. „Die DB erhält derzeit landesweit rund 10 Euro je gefahrenen Zugkilometer, das ist bundesweit ein trauriger Rekord“, erläutert VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter. Zum Vergleich: Das gleiche Unternehmen bietet in anderen Bundesländern wie zuletzt in Schleswig-Holstein seine Leistungen mit modernen Zügen für unter drei Euro je Zugkilometer an. „Mit Preisen wie in Schleswig-Holstein könnte man auf der Frankenbahn die Zugzahl auf einen Schlag verdreifachen“, stellt Sauter fest. Der VCD fordert, zugleich auch die Frankenbahn im Abschnitt bis Osterburken kostengünstig an das Heilbronner S-Bahnnetz ab 2016 anzubinden. Ein zusätzlicher Fahrzeugtyp im Nahbereich würde unnötige Kosten durch doppelte Trassennutzung zwischen Bad Friedrichshall und Heilbronn verursachen. Zudem würde das Jagsttal benachteiligt und von den positiven Effekten durch Verbindungen direkt in die Heilbronner Innenstadt abgeschnitten. Die gesamte PM findet sich im ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Innenministerium zu wiedereingeführten Zugverbindungen

Im Sommer 2009 wurden ja rechtzeitig vor der Bundestagswahl auf der Frankenbahn einige der gekürzten Zugverbindungen wieder eingeführt, nachdem auf wundersame Weise drei Millionen Euro aufgetaucht sind, die das Land Baden-Württemberg plötzlich für den Regionalverkehr ausgeben konnte. Überbracht wurde die frohe Botschaft dann von regionalen CDU-Landtagsabgeordneten…

Hier nun die offizielle Antwort des Innenministeriums auf entsprechende Fragen:

Die Kürzungen wurden stets mit dem Fehlen finanzieller Mittel begründet. Wo kommt nun plötzlich das Geld her, um doch wieder mehr Züge zu bestellen?
Antwort: Die aktuellen Wieder- und Mehrbestellungen werden finanziert durch eine Umschichtung innerhalb der dem Land vom Bund zugewiesenen Finanzierungsmittel nach dem Regionalisierungsgesetz. Nachdem in den vergangenen Jahren Vorfinanzierungslasten im Bereich der Infrastrukturförderung abgebaut wurden, können geringfügig mehr Regionalisierungsmittel für konsumtive Ausgaben verwendet werden

Wieviel kosten die wieder eingeführten Züge je Zug-km?
Antwort: Die zusätzlichen insgesamt circa 500.000 Zugkilometer im Jahr kosten das Land rund drei Millionen Euro. Ein zusätzlicher Zugkilometer kostet also circa sechs Euro.

Nachdem z.B. auf der Strecke Heilbronn-Osterburken zahlreiche Züge der DB abbestellt waren, fahren nun erneut Regionalbahnen des gleichen Unternehmens die neuen Leistungen. Warum wurde mit diesen Leistungen kein anderes Unternehmen beauftragt, z.B. die im Raum Heilbronn ebenfalls aktive AVG?
Antwort: Die wieder eingesetzten Leistungen an Werktagen liegen in der morgendlichen und abendlichen Spitze. In dieser Zeit hat kein anderes Unternehmen Fahrzeuge frei. Am Wochenende sind es Leistungen, die einen bestehenden Umlauf ergänzen und daher nicht separat erbracht werden können.

Nach AVG-Angaben verlangt dieses Unternehmen nur circa drei Euro pro Zugkilometer und könnte für das gleiche Geld wie die DB dreimal so viele Züge fahren. Warum wurde dennoch die DB beauftragt, mit Uralt-Zügen zwischen Heilbronn und Osterburken ein für die Fahrgäste kaum akzeptables Verkehrsangebot zu erbringen anstatt die AVG mit modernen und wesentlich preiswerteren Stadtbahn-Zügen? Gab es hier entsprechende Verhandlungen?
Antwort: Es gibt keine Erklärung der AVG gegenüber dem Innenministerium, dass die AVG in der Lage sei, ihre Verkehrsleistungen mit nur drei Euro Zuschuss pro Zugkilometer zu erbringen. Derzeit bezuschusst das Land die Verkehrsleistungen der AVG deutlich höher, zumindest, wenn der Gesamtzuschuss (Betriebskosten plus Infrastruktur) betrachtet wird.

Gab es Verhandlungen mit anderen Unternehmen, kurzfristig Mehrleistungen im SPNV des Landes z.B. mit geleasten Triebwagen zu übernehmen? Falls nicht, warum nicht?
Antwort: Es ist kein Eisenbahnverkehrsunternehmen ersichtlich, das kurzfristig in der La-ge wäre, Mehrleistungen zu übernehmen.

Anmerkung zur letzten Antwort: Es ist offensichtlich, dass vor der Bestellung überhaupt nicht nach anderen Unternehmen gesucht oder entsprechend verhandelt wurde. Wieder wurde die Chance vertan, außerhalb des großen DB-Verkehrsvertrages schrittweise ein klein wenig Wettbewerb zu schaffen…

Land will Verkehrsvertrag „anpassen“

Nachdem in Baden-Württemberg bis auf die Schein-Ausschreibungen der Schwarzwaldbahn und der S-Bahn Stuttgart (DB-Konkurrenten sind wegen unkalkulierbarer Risiken alle abgesprungen) bislang praktisch keine größeren wettbewerblichen Verfahren für SPNV-Leistungen stattgefunden haben, soll nun der 2003 mit DB Regio abgeschlossene Verkehrsvertrag geändert und direkt sowie indirekt verlängert werden.
Davon wäre auch der Verkehr auf der Frankenbahn betroffen. Verhandlungen mit DB Regio laufen angeblich, dies hat das verantwortliche Innenministerium auf EU-Ebene bekannt gegeben. Pikanterweise sollen weitere Verkehre wie der RE auf der Frankenbahn (Stuttgart-Heilbronn-Würzburg) ab 2015 per Direktvergabe vergeben und nicht ausgeschrieben werden – obwohl Innenminister Rech die Ausschreibung der Frankenbahn groß angekündigt hatte
Man muss keine hellseherischen Fähigkeiten haben, um zu wissen, welches Unternehmen hier wieder einen äusserst lukrativen und sicherlich wieder überbezahlten Auftrag bekommen soll…

Mehr Infos gibt es hier bzw. im Kommentar zu diesem Eintrag.

Auch der Bahn-Report hat die Ereignisse kommentiert und wundert sich, warum all das in Baden-Württemberg still und heimlich abläuft: „Weiter mit angezogener Handbremse“

Wahlkampfgeschenk: Ein Züglein mehr pro Tag

Der CDU Landtagsabgeordnete Dr. Bernhard Lasotta teilt in einer Presseinformation mit, dass das Land Baden-Württemberg noch in diesem Jahr zusätzliche Leistungen bei der DB Regio AG und den im Land verkehrenden nichtbun­deseigenen Eisenbahnunternehmen bestellen wird. Landesweit geht es um 500.000 zusätzliche Zugkilometer, zwischen Heilbronn und Osterburken sollen nach Lasottas Angaben 33.871 Zugkilo­meter neu bestellt werden. Zum Vergleich: Der Streckenabschnitt der Frankenbahn zwischen Heilbronn und Osterburken hat eine Gesamtlänge von 49,2 Kilometer. 33.871 zusätzliche Zugkilometer im Jahr bedeuten konkret ca. 688 Zugfahrten. Diese Kilometerleistung bedeutet allenfalls EINEN zusätzlichen Zug je Richtung auf der Gesamtstrecke von Heilbronn nach Osterburken und auch nur an Werktagen. Konkret werden laut Heilbronner Stimme einzelne Verbindungen zwischen Bad Friedrichshall und Osterburken (38 km), teilweise auch nur bis Möckmühl (22 km) wieder eingerichtet, manche Züge fahren nur samstags oder sonntags und machen das bestehende Fahrplanchaos noch unübersichtlicher.

Teure alte Züge (HN) vs. billige moderne Züge (S)

ET 430 S-Bahn Stuttgart (Bombardier)

ET 430 S-Bahn Stuttgart (Bombardier)

Der Verband Region Stuttgart (VRS) hatte im November 2006 den S-Bahnbetrieb europaweit ausgeschrieben. Nachdem mehrere private Bewerber wegen unkalkulierbarer fianzieller Risiken (Bau von Stuttgart 21, Nutzung von Werkstätten) sich aus der Ausschreibung zurück gezogen hatten, schloss der VRS inzwischen einen neuen Verkehrsvertrag mit DB Regio. Neben der Garantie von hohen Qualitätsstandards wird die DB 83 neue S-Bahn-Fahrzeuge vom Typ ET 430 (Bombardier/Alstom) beschaffen.

Das Interessante an dem Vertrag sind die Kosten pro Zugkm: Trotz Qualitätsverbesserungen und trotz neuer Fahrzeuge sinken die Kosten pro Zugkm von 6,37 EUR auf 6,14 EUR. Weiter bietet der Vertrag die Möglichkeit, Zu- oder Abbestellungen von 25 Prozent der Kilometerleistung vorzunehmen.

Zum Vergleich: Auf der Frankenbahn kassiert DB Regio mit uralten Fahrzeugen vom Land weiterhin ca. 8,60 Euro pro gefahrenen Zug-Kilometer, und das soll bis 2016 so bleiben. Warum das so ist? Fragen Sie die Landesregierung!

Hier gibt es mehr Infos zum neuen S-Bahn-Verkehrsvertrag.