Einsprüche von unterlegenen Bietern innerhalb der Einspruchsfrist seien nicht eingegangen, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Das SPNV-Netz 11 umfasst die Strecken:
Aschaffenburg Hbf – Miltenberg – Wertheim – Lauda – Crailsheim; Crailsheim – Schwäbisch Hall-Hessental – Öhringen Hbf – Heilbronn Hbf (Hohenlohebahn); Miltenberg – Walldürn – Seckach (Einzelleistungen bis Osterburken). Einzelne Züge werden auch auf der Frankenbahn zwischen Osterburken und Lauda und von Würzburg Hbf über Lauda nach Bad Mergentheim unterwegs sein.
Es sollen modernisierte Gebrauchtfahrzeuge vom Typ Siemens Desiro (BR 642) fahren wie sie die DB bereits seit 1999 im Einsatz hat und die zeitweise auch auf der Hohenlohebahn verkehrten. Die Fahrzeuge sollen ein Redesign unter anderem mit Klimaanlage und kostenfreiem WLAN erhalten. Der Verkehrsvertrag läuft über 12 Jahre und endet im Dezember 2031. Die Fahrzeuge werden dann bereits gut 30 Jahre „auf dem Buckel“ haben. Der Leistungsumfang beträgt voraussichtlich rund 3,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr, davon rund 1,11 Millionen Zugkilometer pro Jahr in Bayern. Der bisherige Preis von 11,70 Euro pro Zugkilometer wird nach Angaben von Landesverkehrsminister Winfried Hermann lediglich um einen Euro auf 10,70 Euro sinken. Das ist erstaunlich wenig im Vergleich zu den Stuttgarter Netzen, wo sich der Preis durch die SPNV-Ausschreibungen mit Neufahrzeugen auf rund 6 Euro nahezu halbiert hat. Daher wird auf den baden-württembergischen Streckenabschnitten im Netz 11 das Verkehrsangebot gegenüber heute auch nur um etwa 10 Prozent ausgeweitet. Wichtigste Neuerung sind künftig wochentags tagsüber der durchgehende Stundentakt zwischen Wertheim und Crailsheim sowie auf der Hohenlohebahn zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall–Hessental, wo der schnelle RegionalExpress bislang nur zweistündlich verkehrt.
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD bedauert, dass die Ausschreibung nicht zur Umsetzung von Innovationen und modernen Fahrzeugkonzepten genutzt wurde. Da die Strecke Crailsheim – Schwäbisch Hall – Heilbronn mit rund 88 Kilometer Länge bis auf die Lücke zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall durchgehend elektrifiziert ist, hält der VCD den langfristigen Einsatz von Dieselfahrzeugen aus klimapolitischen Gründen hier für problematisch. Dies gilt auch für Fahrten zwischen Würzburg und Lauda. Der VCD hat mehrfach vorgeschlagen, auf der Hohenlohebahn moderne Hybrid-Fahrzeuge mit kombiniertem Elektro-Diesel-Antrieb einzusetzen. Mit solchen bimodalen Zügen könnte dann auch von Heilbronn Hbf direkt weiter ins Zabergäu gefahren und somit die Zabergäubahn als moderne Stadtbahn Süd kostengünstig reaktiviert werden. (mgr)
Update: Die Heilbronner Stimme berichtet über Details zu den Fahrplan-Verbesserungen ab 2019. Zwischen Hessental, Öhringen und Heilbronn gilt der Stundentakt von Montag bis Freitag bis etwa 20 Uhr. Die Züge halten neu auch in Obersulm-Willsbach und werktags in Wackershofen. Gegen 22 Uhr ist eine zusätzliche Fahrt ab/bis Heilbronn im Plan. Von Hessental bis Öhringen gilt der Stundentakt bis nach 22 Uhr. Letzte Abfahrt ab Hessental ist um 22.03 Uhr statt 21.06 Uhr, letzte Abfahrten ab Öhringen statt heute 22.04 Uhr neu um 22.27 Uhr (mit Anschluss von Heilbronn, ab 22.06 Uhr) und 23.58 Uhr (Anschluss von Heilbronn, ab 23.15 Uhr).