Frankenbahn: Arverio soll ab Dezember 2026 MEX 18 zwischen Stuttgart und Heilbronn übernehmen

Nach einer aktuellen Pressemitteilung hat das Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg den Zuschlag für den Betrieb des Netzes Stuttgart-Bodensee ab Fahrplanwechsel im Dezember 2026 erteilt. Netz 35a geht demnach an DB Regio, Netz 35b an Arverio. Auf den Strecken sollen die neuen Doppelstockzüge vom Typ Alstom Coradia Max zum Einsatz kommen. Zum Netz 35 gehören auch Teile der Frankenbahn. Die heute als MEX 12 und MEX 18 verkehrenden MetropolExpress-Züge zwischen Tübingen, Stuttgart, Heilbronn und Osterburken beziehungsweise Mosbach-Neckarelz sollen künftig als MEX 18 von Arverio Baden-Württemberg betrieben werden und nur noch zwischen Stuttgart und Heilbronn pendeln. Damit wechselt der MEX-Verkehr zwischen Heilbronn und Stuttgart erneut den Betreiber und geht nach etwas über einem Jahr von DB Regio an Arverio über, nachdem DB Regio erst im August 2025 die Verkehre vom Vorgänger SWEG übernommen hatte. So vermittelt es zumindest die Pressemitteilung mit der entsprechenden Netz-Grafik.

Der VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt zwar, dass mit der Neuvergabe alle drei Fahrten je Stunde zwischen Heilbronn und Stuttgart (MEX 18, RE 8) beim gleichen Betreiber wären, was betriebliche Vorteile brächte. Der VCD kritisiert jedoch den Zuschnitt des Vergabenetzes und die Einkürzung der beliebten MEX-Verbindungen auf die Strecke Heilbronn – Stuttgart. Der VCD setzt sich bereits seit Bekanntwerden der ersten Planungen für dieses Netz dafür ein, dass der MEX von Stuttgart aus nicht nur bis Heilbronn, sondern mindestens bis Bad Friedrichshall Hbf verkehren muss und hat bereits 2023 ein entsprechendes Konzept vorgelegt.

Der VCD fordert, dass die MEX-Züge in Zukunft halbstündlich mindestens bis Bad Friedrichshall Hbf fahren müssen, um vor allem die großen Arbeitsstätten im Raum Neckarsulm besser anzubinden. In Bad Friedrichshall besteht zudem die Möglichkeit, für Pendler*innen Parkmöglichkeiten direkt in Nachbarschaft der stark überlasteten B27 zu schaffen. ©SCRITTI

„Es ist überhaupt nicht akzeptabel, dass der halbstündliche MEX von Stuttgart künftig in Heilbronn Hbf endet und alle Fahrgäste, die auf der Frankenbahn weiter in Richtung Neckarsulm oder Bad Friedrichshall wollen, umsteigen müssen“, sagt VCD-Vorstandsmitglied Hans-Martin Sauter. „Wir haben in der Region das höchste Verkehrsaufkommen auf der Achse Heilbronn – Neckarsulm mit Tausenden Arbeitsplätzen bei großen Arbeitgebern. Diese müssen auch weiterhin aus dem Raum Stuttgart und südlich von Heilbronn direkt erreichbar sein.“ Zwar sollen einzelne MEX-Verbindungen bis Neckarsulm führen, wenn diese aber auf Gleis 3 enden, bringt das zusätzliche betriebliche Einschränkungen mit sich. Auch nützen wie bisher einzelne Fahrten nach Mosbach-Neckarelz herzlich wenig.

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DB Regio soll SWEG-Tochterunternehmen und Verkehre auf der Frankenbahn ab 1. August 2025 übernehmen

In einer aktuellen Pressemitteilung teilt das Verkehrsministerium des Landen Baden-Württemberg mit, dass die Deutsche Bahn AG (DB) sich mit dem Tochterunternehmen DB Regio AG in einem Ausschreibungsverfahren für den Regionalverkehr im Land durchgesetzt hat und die Regionalverkehre im Neckartal und auf der Südbahn übernehmen soll. DB Regio soll damit auch die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), aktuell Tochter der landeseigenen SWEG und Nachfolgerin der insolventen Abellio Baden-Württemberg, übernehmen. Kern der Ausschreibung ist der Bahnbetrieb auf den Strecken im Neckartal und auf der Südbahn. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt einer fusionsrechtlichen Überprüfung durch das Bundeskartellamt sowie einer zehntägigen vergaberechtlichen Wartefrist. In Insiderkreisen war kein anderes Ergebnis erwartet worden, da der Bieter für den Betrieb der Netze auch die komplette Gesellschaft SBS des bisherigen Betreibers SWEG übernehmen musste, was für Wettbewerber den Betrieb unwirtschaftlich bzw. nicht kalkulierbar machte.

SWEG MEX 18 Frankenbahn
Den Betrieb des MEX 18 von Osterburken über Heilbronn und Stuttgart nach Tübingen sowie des MEX 12 soll inklusive der Fahrzeuge vom Typ Talent 3 bereits ab 1. August 2025 DB Regio übernehmen. ©SCRITTI

Der neue Vertrag gilt vom 1. August 2025 bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2032. Bei den konkreten Verkehrsleistungen geht es im Detail um das heutige Los 1 (Neckartal) der Stuttgarter Netze ab dem 1. August 2025 und um die Südbahn ab Dezember 2027. Konkret betrifft die Neuausschreibung auf der Frankenbahn die sich zum Halbstundentakt ergänzenden Verkehre des MEX 18 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn – Osterburken sowie des MEX 12 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn (– Mosbach-Neckarelz). Auch der RE 10 zwischen Heilbronn und Mannheim sollte zu dem Netz gehören, da dieser in den ursprünglichen Plänen einmal in Heilbronn mit dem MEX 12 verknüpft werden sollte. Die von Arverio betriebene Linie RE 8 Stuttgart – Heilbronn – Würzburg ist davon nicht betroffen. Gemeinsam sind die ausgeschriebenen Leistungen als Netz 35 Los 3 – Nordbaden-Oberschwaben zusammen mit der Bayrischen Eisenbahn Gesellschaft (BEG) ausgeschrieben worden. In den Gremien der BEG ist ebenfalls die Zustimmung zum Zuschlag erteilt worden.

Besonders an diesem Verfahren war: Nicht nur der Betrieb des Netzes, sondern damit verbunden der Kauf der gesamten Gesellschaft SBS wurde ausgeschrieben.

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Go-Ahead Deutschland wird ab sofort zu Arverio

In einer aktuellen Pressemitteilung informiert der bisherige Bahnbetreiber Go-Ahead Deutschland darüber, dass die Züge ab sofort auch auf der Frankenbahn unter dem neuen Namen Arverio unterwegs sind. Die Umbenennung war notwendig geworden, weil die Österreichischen Bundesbahnen mit der ÖBB-Personenverkehr AG am 1. Februar 2024 die deutsche Sparte des international aktiven Konzerns Go-Ahead übernommen haben und nun unter einer eigenen Marke unterwegs sein werden. Arverio wird weiterhin als eigenständiges Unternehmen in Deutschland agieren. Wie bisher wird es als Dachgesellschaft die Arverio Deutschland GmbH mit den Tochtergesellschaften in Baden-Württemberg (Arverio Baden-Württemberg GmbH) und Bayern (Arverio Bayern GmbH) geben. Natürlich gibt es auch ein neues Logo, das jetzt an den ersten Zügen enthüllt wurde.

Neuer Name, neues Logo – präsentiert von Fabian Amini (CEO Arverio) und Dr. Sabine Stock (Vorständin ÖBB Personenverkehr). Foto: Arverio/Winfried Karg

Die Ansprüche des neuen Eigentümers ÖBB an die Servicequalität sind laut Pressemitteilung hoch. Unter dem Claim ‚Dein Weg ist unser Ziel‘ will Arverio Fahrgäste und Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam mit dem starken Partner ÖBB soll in Zukunft sogar mehr geboten werden als komfortabler und nachhaltiger Nahverkehr mit einem starken Service – Arverio will die beste Wahl für Fahrgäste, Mitarbeiter:innen und Auftraggeber werden. Unterstützen werden dabei die ÖBB als Partner sowie die zentralen Werte Verbundenheit, Begeisterung, Vielfalt und Mitgestaltung, die nach innen und außen angeblich gelebt werden. Wenn dann tatsächlich einmal alle Toiletten in allen Arverio-Zügen auf der Frankenbahn dauerhaft funktionieren würden, wäre aus Sicht des VCD schon sehr viel gewonnen.

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SPNV-Qualitätsranking Baden-Württemberg: Neckartal und Frankenbahn sind dank Stuttgart 21 am Ende

Im jetzt veröffentlichten aktuellen Qualitätsranking des Landes Baden-Württemberg im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) für das zweite Halbjahr 2023 landen die Betreiber, die den Regionalverkehr auf der Frankenbahn betreiben (MEX 18, MEX 12, RE 8, RE 10), auf den letzten Plätzen. Von insgesamt 32 untersuchten Regionalverkehrs-Netzen im Land kommt das von der SWEG betriebene Netz Neckartal auf Platz 31, das von Go-Ahead betriebene Netz Franken/Enz auf Platz 29. Die Gesamtwertung für beide Netze ist katastrophal: Das Netz Neckartal kommt nur auf 13.21, das Netz Franken/Enz auf 15.36 und hat sich damit sogar massiv um -5.55 Punkte verschlechtert. Zum Vergleich: Das von der Schweizer SBB betriebene Netz Klettgau auf Platz 1 kommt in der Gesamtbewertung auf 90.26 Punkte! Die Westfrankenbahn belegt mit ihrem Netz Hohenlohe-Franken-Untermain, zu dem auch die Strecke Heilbronn – Schwäbisch Hall gehört, den mittleren Platz 16. Allerdings liegt die Gesamtwertung auch nur bei 33.58.

Etwas besser schneiden in der Region Heilbronn die Stadtbahn-Netze ab, die von der Karlsruher AVG betrieben werden. Hier kommt die Stadtbahn Nord mit der S 41 nach Mosbach und der S 42 nach Neckarelz immerhin auf den 10. Platz, wobei die Gesamtwertung auch hier mit 55.30 extrem schlecht ist. Zur S 4 zwischen Eppingen und Öhringen lassen sich keine exakten Aussagen treffen, da diese Linie keinen eigenen Verkehrsvertrag hat und im Gesamtnetz Stadtbahn Karlsruhe versteckt ist. Dieses kommt zwar auf Platz 7, in der Gesamtwertung aber auch nur auf 65.45 Punkte.

Inzwischen oft Alltag auf der Frankenbahn: Chaos beim Ein- und Aussteigen in überfüllte Züge wie hier in Bietigheim-Bissingen. ©SCRITTI

Für den ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe bestätigen sich damit die schlimmsten Befürchtungen. „Jeder, der regelmäßig mit der Bahn im Raum Heilbronn unterwegs ist, kennt die ständigen Zugausfälle, Verspätungen, nicht funktionierende Toiletten und überfüllten Züge, insbesondere im Abschnitt zwischen Stuttgart und Heilbronn“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter.

„Es ist offensichtlich, dass die Region und der regionale Bahnverkehr immer mehr unter der Baustelle Stuttgart 21 und vor allem unter den unterlassenen Investitionen in die regionale Infrastruktur wegen Stuttgart 21 leiden! Sämtliche Versprechen der Befürworter zu den Segnungen von Stuttgart 21 haben sich inzwischen in Luft aufgelöst. Und ein Ende ist nicht in Sicht!“
Hans-Martin Sauter, Vorstand VCD Regionalverband HHH

Erst jüngst hatte der VCD in einer Mitteilung beklagt, dass Stuttgart 21 wegen der weiterhin explodierenden Kosten, die die Deutsche Bahn AG nun alleine tragen muss, immer mehr zum Totengräber für den regionalen Bahnverkehr und insbesondere die Frankenbahn wird, hier der entsprechende Beitrag.

In der aktuellen Pressemitteilung des Landesverkehrsministeriums heißt es, die Qualität im regionalen Bahnverkehr im zweiten Halbjahr 2023 habe sich landesweit verschlechtert. Als Ursache werden zahlreiche Baustellen, Personalmangel und zu wenig fahrtüchtige Züge angeführt. Zu den schädlichen Auswirkungen von Stuttgart 21 auf den Regionalverkehr im Land verliert Landesverkehrsminister Winfried Hermann jedoch kein Wort.

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Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) übernehmen Bahn-Betreiber Go-Ahead

Die Bahnunternehmen ÖBB und Go-Ahead haben in einer gemeinsamen Pressemitteilung am 12. Oktober 2023 bekannt gegeben, dass die ÖBB-Personenverkehr AG die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH mit den beiden Tochterunternehmen in Bayern und Baden-Württemberg übernommen hat. Die entsprechenden Verträge wurden jetzt unterzeichnet, müssen aber noch von den Wettbewerbsbehörden bestätigt werden. Bislang war Go-Ahead Deutschland Teil der weltweit aktiven Go-Ahead-Group, die unter anderem in Großbritannien die Thameslink Züge rund um London und zahlreiche Busverkehre im Großraum London und in anderen Städten betreibt. Mit der Übernahme der deutschen Go-Ahead Aktivitäten haben die ÖBB nach mehreren Versuchen nun ein deutsches Tochterunternehmen, das auf dem hiesigen Markt des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) aktiv ist und weitere Ausschreibungen gewinnen möchte. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass es in Österreich – anders als in Deutschland – bislang keinen Wettbewerb im SPNV gibt und dieser landesweit fast ausschließlich von den ÖBB über Direktvergaben betrieben wird. Auch die Westbahn, einziger privater Wettbewerber im Fernverkehr in Österreich zwischen Wien, Salzburg, Innsbruck und München, beklagt immer wieder Diskriminierung beziehungsweise eine Ungleichbehandlung und die Bevorzugung der staatlichen ÖBB.

Go-Ahead setzt in Baden-Württemberg ausschließlich moderne Triebwagen vom Typ Stadler FLIRT ein, die teilweise gekuppelt als RE 8 auf der Frankenbahn zwischen Würzburg, Heilbronn und Stuttgart oder als IRE 1 zwischen Stuttgart und Karlsruhe verkehren. ©SCRITTI

In der Pressemitteilung heißt es: ÖBB und Go-Ahead Deutschland gehen eine Zukunftspartnerschaft ein. Die ÖBB-Personenverkehr AG übernimmt dabei die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, die weiterhin als eigenständige Gesellschaft operieren wird. Nach dem heute erfolgten Signing, der Unterzeichnung des Kaufvertrags, müssen bis zum Closing, dem Abschluss der Transaktion, unter anderem noch wettbewerbsrechtliche Genehmigungen abgewartet werden. Das Closing wird noch in 2023 erwartet. An den aktuellen Angeboten und Fahrplänen ändert sich bei Go-Ahead Deutschland nichts. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

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SWEG will Betrieb der Frankenbahn wieder abstoßen – Neuausschreibung gestartet

In einer aktuellen Pressemitteilung gab die SWEG bekannt, dass sie sich nicht an der Neuausschreibung der Verkehre im Stuttgarter Netz und auf der Frankenbahn beteiligen werde. In der Mitteilung heißt es: Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) wird sich an der anstehenden Ausschreibung der derzeit durch die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) gefahrenen Verkehre nicht beteiligen und damit das Unternehmen SBS nicht dauerhaft übernehmen. Das hat der SWEG-Aufsichtsrat im Rahmen seiner regulären Sitzung am Freitag, 14. Oktober 2022, einstimmig beschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Uwe Lahl, „aber die unkalkulierbaren Streikmaßnahmen der GDL waren der zentrale Grund, so zu entscheiden.“ Hintergrund ist der seit dem Sommer andauernde Konflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die in den Verhandlungen für ein Tarifwerk der SBS einen Konzern-Tarifvertrag für die gesamte SWEG-Unternehmensgruppe fordert. Auch die Heilbronner Stimme berichtete. Derzeit betreibt die SWEG auf der Frankenbahn unter anderem stündlich die RB18 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn – Osterburken sowie den RE12 Tübingen – Stuttgart – Heilbronn.

Neuer Betreiber gesucht: Die Züge werden dieselben sein, doch voraussichtlich Ende 2023 wird der Name SWEG im Stuttgarter Netz und auf dem RE10 wieder verschwinden. ©SCRITTI

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe würde es begrüßen, wenn sich SWEG und die Gewerkschaften rasch einig werden könnten, die Auseinandersetzungen die geplante Ausschreibung der ehemaligen Abellio-Verkehre nicht belasten und Streikmaßnahmen beendet würden. Grundsätzlich würde es der VCD begrüßen, wenn der Gesamtverkehr auf der Frankenbahn zwischen Heilbronn und Würzburg nur von einem Betreiber erbracht werden würde, um so Synergien besser zu nutzen und damit man flexibler auf betriebliche Probleme reagieren könnte.

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Abellio Baden-Württemberg ab Januar 2022 unter dem Dach der landeseigenen SWEG

Beschäftigte und Fahrgäste des Bahnbetreibers Abellio Baden-Württemberg (ABRB) können aufatmen: Wie das Landesverkehrsministerium in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gibt, ist die Übernahme der im Insolvenzverfahren befindlichen Gesellschaft durch die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) entscheidende Schritte vorangekommen. Das Ministerium für Verkehr, die SWEG und die ABRB haben alle Detailfragen für den Übergang der Gesellschaft im Januar geklärt. Die Einigung wurde vertraglich festgehalten und am Mittwoch, 24. November, notariell beurkundet. Auf Grundlage der Verträge können nun die insolvenzrechtlich notwendigen formellen Schritte zum Übergang der ABRB und zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens eingeleitet werden. Der Übergang der Gesellschaft soll bis zum Jahresende erfolgen. Die landeseigene SWEG fährt bereits Züge in verschiedenen Netzen etwa rund um Ulm, im Bereich Zollern-Alb, beim Ringzug in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, in der Ortenau oder rund um Freiburg.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Donnerstag, 25. November, in Stuttgart: „Es ist die beste Lösung, dass die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) für die nächsten zwei Jahre Abellio Baden-Württemberg übernimmt. So werden die Arbeitsplätze erhalten und die Fahrgäste können mit einem zuverlässigen Betrieb rechnen.“ Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, machte deutlich: „Es ist für uns als Landesgesellschaft selbstverständlich, in dieser Krise Verantwortung zu übernehmen. Ziel ist, den Verkehr auf den Abellio-Strecken in Baden-Württemberg für die Fahrgäste und die Arbeitsplätze der Abellio in Stuttgart zu sichern. Und natürlich sehen wir als SWEG in dem Erwerb auch eine Chance. Aber jetzt steht die Organisation des Übergangs zum Jahreswechsel gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Abellio im Fokus“, so der SWEG-Chef weiter.

Künftig unter SWEG-Regie: Zum Abellio-Netz in Baden-Württemberg gehören auch die Linien von Tübingen über Stuttgart nach Heilbronn (RE12), Mannheim (RE 10) und Osterburken (RB18). Eine einzelne Fahrt gibt es morgens von Öhringen über Heilbronn nach Tübingen. ©VM BaWü
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Landeseigene SWEG soll Betrieb von Abellio bis zur Neuausschreibung für zwei Jahre übernehmen

In einer aktuellen Pressemitteilung berichtet das Landesverkehrsministerium, dass das Landeskabinett einem Rettungsplan von Verkehrsminister Winfried Hermann für den Zugbetrieb und die Beschäftigten der insolventen Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB) zugestimmt hat. Minister Hermann sagte am Dienstag, 26. Oktober, in Stuttgart: „Wir haben eine solide Lösung für den Weiterbetrieb entwickelt: Die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) soll für die nächsten zwei Jahre einspringen. Das bietet den Beschäftigten eine gute Perspektive und die Fahrgäste können dann mit einem stabilen Betrieb der Züge rechnen.“ Demnach hat die SWEG ein Kaufangebot für die ABRB samt Werkstatt abgegeben. Dieses sei in den Augen des Verkehrsministeriums wirtschaftlich und biete die bestmögliche Aussicht für einen stabilen weiteren Betrieb. Vorgesehen ist, dass die Abellio-Züge auf den betroffenen Strecken weiter mit der bisherigen Belegschaft und im bekannten Takt fahren – allerdings dann unter dem Dach der SWEG als Gesellschafterin der Abellio Rail Baden-Württemberg (ABRB). Dafür soll die ABRB im Zuge einer Notmaßnahme nach europäischem Vergaberecht für zwei Jahre vorübergehend einen neuen Verkehrsvertrag erhalten. Dieser soll die volle Kostendeckung für den Betrieb garantieren.

Landesbahn: Die landeseigene SWEG bedient bereits mit Triebzügen vom Typ Talent, wie sie auch Abellio im Netz Neckartal einsetzt, im Netz der Breisgau-S-Bahn die Linie S 3 von Bad Krozingen nach Münstertal am Rande des Schwarzwalds ©SCRITTI

„Der VCD begrüßt den Rettungsplan für die Verkehre von Abellio in Baden-Württemberg und die Übernahme durch die landeseigene SWEG in den nächsten zwei Jahren. Dadurch ist ein verlässlicher Weiterbetrieb für die Fahrgäste gewährleistet, die Arbeitsplätze im Unternehmen sind gesichert. Es zeigt sich, dass es eine kluge Entscheidung des Landes war, weiter auf ein starkes landeseigenes Bahnunternehmen zu setzen, das sich trotzdem im Wettbewerb mit anderen Verkehrsunternehmen bewähren muss. Der VCD hofft, dass der Übergang für die Fahrgäste reibungslos vonstatten geht und das sich die SWEG auch beim Folgeauftrag durchsetzen kann.“

VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb
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Kleiner Fahrplanwechsel: Kommen die Schrottzüge auf die Frankenbahn zurück?

Wenn zum kleinen Fahrplanwechsel am Sonntag, den 14. Juni 2020 das neue Verkehrsangebot von Abellio Baden-Württemberg auf der Neckar-Alb-Bahn Stuttgart – Tübingen startet, hat dies auch Auswirkungen auf die Frankenbahn. Zwischen Heilbronn, Stuttgart und Tübingen werden künftig teilweise wieder Züge mit unklimatisierten Silberlingen und alten DoStos verkehren, da weiterhin Ersatzfahrzeuge notwendig sind. Abellio übernimmt am 14. Juni 2020 nach gewonnener Ausschreibung einen wesentlichen Teil der bisher zwischen Stuttgart und Tübingen von DB Regio erbrachten Verkehre und verknüpft diese gemäß Ausschreibung mit den beiden Linien in Richtung Heilbronn. Über die Änderungen informiert das Landesverkehrsministerium in einer ausführlichen Pressemitteilung.

Künftig werden die von Abellio betriebenen Züge zwischen Heilbronn und Tübingen durchgebunden. Dies betrifft die Linie RE10 von Mannheim über Heilbronn (an/ab zur vollen Stunde) nach Stuttgart sowie die RB 18 von Osterburken über Heilbronn (an/ab zur halben Stunde) nach Stuttgart. Die Linie RE10 ist derzeit in den Abschnitt Mannheim – Heilbronn (Talent-Triebwagen von Abellio) und Heilbronn – Stuttgart (Doppelstockzüge von DB Regio) aufgeteilt. Ab 14. Juni 2020 sollen die auf dem RE10 von DB Regio betriebenen modernen Doppelstockzüge durch Leihfahrzeuge anderer Unternehmen ersetzt werden, da vom Fahrzeughersteller Bombardier bisher immer noch nicht alle von Abellio bestellten Fahrzeuge des Typs Talent geliefert wurden.

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Land zeigt Go-Ahead die Rote Karte

Nach einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Landesverkehrsministerium laufen derzeit Gespräche zwischen dem Aufgabenträger Land Baden-Württemberg und dem aktuellen Betreiber des RE8 auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart, Heilbronn und Würzburg Go-Ahead, um für einen Übergangszeitraum Go-Ahead zu entlasten und durch einen anderen Betreiber die Qualität des Verkehrsangebots dauerhaft sicherzustellen. Eine Kündigung des Verkehrsvertrages steht demnach nicht im Raum. Der VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt diesen Schritt: „Das Land hat endlich die Notbremse gezogen und präsentiert dem aktuellen Betreiber die Quittung für permanente Schlechtleistung“, sagt Hans-Martin Sauter, Vorstand im VCD-Regionalverband. „Das ewige Warten und Vertrösten auf einen reibungslosen Bahnbetrieb in der Zukunft muss endlich ein Ende haben.“ Obwohl seit Beginn der Corona-Krise auch beim RE8 der Betrieb ausgedünnt wurde und es kaum mehr Beschwerden gab, hat der neue Betreiber angeblich weiterhin Personalprobleme. Weiterlesen