Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) übernehmen Bahn-Betreiber Go-Ahead

Die Bahnunternehmen ÖBB und Go-Ahead haben in einer gemeinsamen Pressemitteilung am 12. Oktober 2023 bekannt gegeben, dass die ÖBB-Personenverkehr AG die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH mit den beiden Tochterunternehmen in Bayern und Baden-Württemberg übernommen hat. Die entsprechenden Verträge wurden jetzt unterzeichnet, müssen aber noch von den Wettbewerbsbehörden bestätigt werden. Bislang war Go-Ahead Deutschland Teil der weltweit aktiven Go-Ahead-Group, die unter anderem in Großbritannien die Thameslink Züge rund um London und zahlreiche Busverkehre im Großraum London und in anderen Städten betreibt. Mit der Übernahme der deutschen Go-Ahead Aktivitäten haben die ÖBB nach mehreren Versuchen nun ein deutsches Tochterunternehmen, das auf dem hiesigen Markt des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) aktiv ist und weitere Ausschreibungen gewinnen möchte. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass es in Österreich – anders als in Deutschland – bislang keinen Wettbewerb im SPNV gibt und dieser landesweit fast ausschließlich von den ÖBB über Direktvergaben betrieben wird. Auch die Westbahn, einziger privater Wettbewerber im Fernverkehr in Österreich zwischen Wien, Salzburg, Innsbruck und München, beklagt immer wieder Diskriminierung beziehungsweise eine Ungleichbehandlung und die Bevorzugung der staatlichen ÖBB.

Go-Ahead setzt in Baden-Württemberg ausschließlich moderne Triebwagen vom Typ Stadler FLIRT ein, die teilweise gekuppelt als RE 8 auf der Frankenbahn zwischen Würzburg, Heilbronn und Stuttgart oder als IRE 1 zwischen Stuttgart und Karlsruhe verkehren. ©SCRITTI

In der Pressemitteilung heißt es: ÖBB und Go-Ahead Deutschland gehen eine Zukunftspartnerschaft ein. Die ÖBB-Personenverkehr AG übernimmt dabei die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, die weiterhin als eigenständige Gesellschaft operieren wird. Nach dem heute erfolgten Signing, der Unterzeichnung des Kaufvertrags, müssen bis zum Closing, dem Abschluss der Transaktion, unter anderem noch wettbewerbsrechtliche Genehmigungen abgewartet werden. Das Closing wird noch in 2023 erwartet. An den aktuellen Angeboten und Fahrplänen ändert sich bei Go-Ahead Deutschland nichts. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.

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