In einer aktuellen Pressemitteilung richten Politiker aus der Region Heilbronn-Franken einen Appell an die Deutsche Bahn (DB) zum Erhalt der attraktiven, direkten ICE-Verbindung über die Frankenbahn nach Berlin über den 25. September 2020 hinaus. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt das Engagement und schlägt vor, den ICE künftig bei gleicher Fahrzeit von Würzburg über Erfurt und Halle/Leipzig zu führen statt ohne Halt über die Schnellfahrstrecke via Kassel. Dadurch würden weitere attraktive Reiseziele für Fahrgäste aus Stuttgart oder Heilbronn auf direktem Weg erschlossen. Die Gesamtreisezeit Heilbronn – Berlin von unter fünfeinhalb Stunden wäre weiterhin konkurrenzlos schnell. Zudem könnten in weniger als dreieinhalb Stunden Erfurt oder in rund vier Stunden Leipzig ohne Umsteigen aus Heilbronn erreicht werden. Auf diese Weise würde zusätzliches Fahrgastpotenzial erschlossen und die Verbindung auch für den Großraum Stuttgart noch attraktiver, ist sich der VCD sicher.
Die Deutsche Bahn (DB) baut ihr touristisches Angebot für diesen Sommer weiter aus und bietet unter anderem eine neue Direktverbindung im ICE von Heilbronn über Berlin bis nach Rügen. Fernverkehrs-Chef Michael Peterson: „Ein breites Verkehrsangebot für den Deutschland-Tourismus ist in diesem Jahr wichtiger denn je.“ Zusätzlich zu den bereits wieder aufgenommenen ICE- und IC-Linien werden die beliebten Urlaubsziele Rügen, Ostfriesische Inseln und Tirol somit noch bequemer erreichbar. Zu diesem Zweck wird ab 31. Juli 2020 der derzeit frühmorgens über die Frankenbahn von Stuttgart über Heilbronn und Würzburg nach Berlin verkehrende ICE 1098 freitags und samstags bis nach Binz auf Rügen verlängert. Abfahrt in Heilbronn ist um 6:35 Uhr mit Ankunft in Binz um 16:39 Uhr. Gehalten wird auch in Züssow (Anschluss nach Usedom), Greifswald, Stralsund und Bergen auf Rügen. Samstags und sonntags am späten Vormittag um 11:20 Uhr verkehrt die durchgängige Verbindung für die Rückfahrt. Anders als bei den ICE-Sprinter-Verbindungen unter der Woche wird auch in Kassel-Wilhelmshöhe gehalten. Für die Gesamtstrecke von Binz bis Stuttgart benötigt der Zug zehn Stunden und 20 Minuten. Weitere zusätzliche Direktverbindungen gibt es ab 27. Juni 2020 von Berlin über Erfurt, Nürnberg, München nach Innsbruck. Ab dem 3. Juli 2020 folgt eine neue Verbindung aus München nach Emden und Norddeich Mole via Würzburg, Kassel und Münster. In Emden und Norddeich Mole bestehen Anschlüsse auf die Fähren nach Borkum, Juist und Norderney. (pm/mgr)
Es geschehen noch Zeichen und Wunder, die Deutsche Bahn (DB) bewegt sich: Der ICE-Sprinter, der zwischen April und Oktober einmal täglich von Stuttgart über die Frankenbahn nach Berlin und zurück fahren soll, wird nun doch in Heilbronn halten. Der VCD hatte als einer der ersten über die neue Verbindung berichtet und einen Halt in Heilbronn gefordert, der zunächst von der DB aus fahrplantechnischen Gründen abgelehnt wurde. Doch politisches Lobbying der Regional- und Landespolitiker führte nun zu einem Umdenken. Inzwischen sind auch Tickets für den Zug buchbar, der laut DB-Auskunft ab 14. April 2020 Heilbronn Hbf morgens um 6:35 Uhr verlässt und nach 5:18 Stunden Fahrzeit Berlin Hbf um 11:53 Uhr erreicht. Preislich liegt er relativ hoch und kostet im Sparpreis ohne BahnCard meist 69,90 Euro. Verbindungen zwischen Heilbronn und Berlin mit Umsteigen in Würzburg oder Nürnberg sind teils nur 20 bis 30 Minuten langsamer und kosten deutlich weniger. So kann man etwa am 18. April 2020 nur 13 Minuten später mit dem regulären RegionalExpress (RE) 8 mit Umstieg in Würzburg und Bamberg in Richtung Berlin fahren und bezahlt nur 35,90 Euro. Der Preis für die Rückfahrt mit dem ICE-Sprinter von Berlin Hbf um 15:57 Uhr mit Ankunft in Heilbronn Hbf um 21:04 Uhr liegt meist sogar bei 79,90 Euro. Auf der Rückfahrt verlässt der ICE Würzburg Hbf in der Fahrplanlage des regulären RE zur Minute :37, weshalb der RE zwei Minuten später startet als üblich. Fahrplankonflikte bei minimalen Verspätungen sind hier vorprogrammiert.
Der ICE-Sprinter verkehrt bis Anfang Oktober und startet übrigens nicht wie angekündigt am Karfreitag 10. April 2020, sondern erst am Dienstag 14. April 2020. Sonntags gibt es keine Hinfahrt, samstags keine Rückfahrt.Seit Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg – Erfurt kann man von Heilbronn aus auch über die Hohenlohebahn über Schwäbisch Hall – Crailsheim – Nürnberg nach schnell nach Berlin reisen. Einziger Nachteil ist, dass man in Nürnberg meist rund 40 Minuten Wartezeit hat, da der Takt nicht passt. Dies könnte man ändern, würde man den künftigen, um 30 Minuten versetzten RE Karlsruhe – Heilbronn nach Nürnberg weiterführen. Sparpreise auf dieser Route gibt es zeitig gebucht aktuell für 25,90 Euro, manchmal auch darunter. Wenn die Verbindungen nicht gleich angezeigt werden, dann muss man ab Weinsberg suchen oder in der Verbindungssuche als Zwischenhalt Bamberg oder Erfurt ohne Aufenthaltszeit eingeben. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2019 verkehrt der RE zwischen Heilbronn und abwechselnd bis Schwäbisch Hall oder Crailsheim jede Stunde, dann gibt es noch bessere Verbindungen.
Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Deutsche Bahn (DB) dem Wunsch der Stadt Heilbronn, mit dem ICE-Sprinterpaar auf der Strecke Stuttgart – Heilbronn – Würzburg – Berlin im kommenden Jahr auch in Heilbronn zu halten, eine klare Abfuhr erteilt. In einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt Heilbronn heißt es: Auf sein Schreiben vom 25. Juli an Bahnvorstand Ronald Pofalla hat Oberbürgermeister Harry Mergel jetzt eine abschlägige Antwort erhalten. Der OB hatte appelliert, 2020 Heilbronn an den ICE Stuttgart – Berlin anzubinden, der dann baustellenbedingt für ein halbes Jahr über Heilbronn geführt wird. „Wir sind sehr enttäuscht, dass die Bahn unserem Wunsch nicht entspricht und wenigstens einen kleinen Ausgleich für die fehlende umsteigefreie Anbindung Heilbronns an den Fernverkehr schafft“, so OB Harry Mergel. „Mit kaum nachvollziehbaren Argumenten verprellt die Bahn einen der dynamischsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands mit fast einer halben Millionen Menschen.“ Verfasst hat das Antwortschreiben laut Pressemitteilung Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Bahn für das Land Baden-Württemberg, im Auftrag von DB-Vorstand Ronald Pofalla. Man darf davon ausgehen, dass der geneigte Herr Pofalla das Schreiben erst gar nicht zu Gesicht bekommen hat. Im Schreiben heißt es: „Aufgrund der relativen Kapazität des zur Verfügung stehenden Fahrzeuges und zur Erreichung einer attraktiven Fahrzeit können wir leider keine Zwischenhalte realisieren.“ Ob der ICE jedoch in Heilbronn ein bis zwei Minuten hält, dürfte bei der sowieso sehr geringen Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Frankenbahn für die Gesamtfahrzeit keine Relevanz haben. Interessant ist auch, dass die DB mit der „Kapazität“ argumentiert: Rechnet sie also damit, dass sie in der Region Heilbronn so viele Fahrgäste zusteigen könnten, dass der kurze ICE-T überlastet wäre? Laut Pressemitteilung geht auch die Stadt Heilbronn davon aus, dass ein Halt in Heilbronn die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Berlin nur unwesentlich verlängern würde. Zudem könnten Anschlusszüge im Fernverkehr in Würzburg sicher erreicht werden. Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel streicht nun die Segel und will nicht länger für den ICE-Halt kämpfen: Da der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Michael Link zeitgleich eine Absage aus dem Bundesverkehrsministerium erhalten hat, sieht die Stadt Heilbronn keine Chance mehr, den zusätzlichen Halt noch zu erwirken. „Wir haben alle relevanten politischen Instanzen für unsere Sache mobilisiert und konnten die Bahn dennoch nicht zum Einlenken bewegen“, zeigt sich Mergel enttäuscht. Die Stadt Heilbronn will nun vor allem auf den Fahrplanwechsel im Dezember setzen, bei dem der zweistündige Takt nach Würzburg auf einen einstündigen Takt verkürzt und neues Wagenmaterial auf allen Nahverkehrsstrecken versprochen wird. Nur leider wird nach dem aktuellen Fahrplangefüge der morgendliche ICE-Sprinter in Würzburg von Heilbronn aus mit dem RegionalExpress nicht erreicht, da der RE in Würzburg auf den Taktknoten zur Minute :30 ausgerichtet ist, der ICE aber gegen 8 Uhr Würzburg verlässt. (mgr)
Wie jetzt bekannt wurde, will die Deutsche Bahn im Jahr 2020 vom 11. April bis 4. Oktober ein tägliches ICE-Sprinter-Paar über die Frankenbahn Stuttgart – Heilbronn – Würzburg führen – allerdings ohne Halt zwischen Stuttgart und Würzburg! Grund dafür ist die Sperrung der Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart wegen umfangreicher Bauarbeiten im kommenden Jahr, die zu netzweiten Verspätungen beim Fern- und Regionalverkehr führen wird. Der fünfteilige Zug mit einem Fahrzeug der Baureihe 415 (ICE-T mit Neigetechnik, die allerdings zwischenzeitlich abgeschaltet war) soll Stuttgart am Morgen um 6:00 Uhr verlassen, um 8:00 Uhr Würzburg erreichen und dann weiter ohne Halt bis Berlin verkehren, wo der Zug um 11:39 Uhr am Hauptbahnhof ankommen soll. Zurück geht es ab Berlin Hbf um 15:50 Uhr mit Stopp in Würzburg um 19:35/37 und Ankunft in Stuttgart um 21:41 Uhr. Der ICE ist so mit einer Fahrzeit von rund zwei Stunden zwischen Stuttgart und Würzburg etwa 15 Minuten schneller als der RegionalExpress (RE), der ab Dezember 2019 stündlich verkehren soll. Die Rückfahrt des ICE ab Würzburg um 19:37 Uhr würde in der heutigen Fahrplantrasse des RE liegen.
Präsentation der Deutschen Bahn zum geplanten ICE-Sprinter Stuttgart – Berlin in 2020
Der VCD Landesverband und auch der VCD Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe kritisieren, dass der ICE nicht in der Großstadt Heilbronn halten soll und fordern einen Stopp des Zuges in der Neckarstadt.
Am Montag, den 29. April 2019 wurde in Heilbronn Eisenbahn-Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal fuhr ein ICE fahrplanmäßig in den Hauptbahnhof der Großstadt ein! Mit rund 50 Minuten Verspätung erreichte ICE 715 von Köln kommend gegen 10:30 Uhr den Heilbronner Hauptbahnhof, wie die Heilbronner Stimme im Liveblog berichtete, um dann nach Stuttgart weiter zu fahren. Die Rückfahrt nach Köln mit ICE 714 am Nachmittag mit Abfahrt um 14:10 Uhr in Heilbronn verlief pünktlich. Anlass für den täglichen ICE-Stopp bis Anfang Oktober (Montag bis Freitag) ist die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn, nachdem sich die lokale Politik vehement für einen Fernverkehrshalt während der BUGA eingesetzt hatte.