Neuer ICE auf Frankenbahn fährt 2024 (zunächst?) an Heilbronn vorbei

UPDATE: Im Januar 2024 hält nun tatsächlich ein ICE in Heilbronn: ICE 1696 Stuttgart ab 11:38 Uhr fährt über die Frankenbahn mit Halt in Heilbronn 12:19/12:21 Uhr und Ankunft in Würzburg um 14:05 Uhr über Fulda, Erfurt und Halle nach Berlin-Gesundbrunnen. Allerdings verkehrt der Zug nur an drei Freitagen vom 5. bis 19. Januar 2024.

Seit 11. Oktober 2023 sind nun die neuen Fahrpläne für 2024 ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 online und können unter bahn.de abgefragt werden. Es können zudem Tickets für Bahnreisen gekauft werden. Neu ist unter anderem das ICE Zugpaar 118/119, das zeitweise über die Frankenbahn geleitet wird. Im Rahmen der geplanten Sperrung der Riedbahn Mannheim – Frankfurt in der zweiten Jahreshälfte 2024 sind weitere Umleitungen von Fernzügen geplant, siehe hier im Beitrag. Wir haben einmal die bislang bekannten Fakten zum ICE 118/119 zusammengefasst.

Wie verkehrt der ICE 118/119 bislang?
Bislang verkehrt der ICE 118 von Innsbruck (ab 8:54 Uhr) über Friedrichshafen und Ulm kommend ab Stuttgart Hbf (an 14:59 Uhr) weiter über Mannheim, Mainz, Köln bis Dortmund, wo er um 20:20 Uhr ankommt. Der Gegenzug ICE 119 verlässt Dortmund Hbf um 7:51 Uhr und erreicht ebenfalls nach über elf Stunden Fahrt Innsbruck Hbf um 19:05 Uhr. 

Was ändert sich ab Januar 2024?
Der ICE 118 verkehrt zunächst vom 2. bis 21. Januar 2024 während der ersten Totalsperrung der Riedbahn von Innsbruck Hbf (ab 8:54 Uhr) über Bregenz, Friedrichshafen, Ulm, Stuttgart, Würzburg nach Berlin (an 21:54 Uhr) und benötigt für die Gesamtstrecke 13 Stunden. Berlin Hbf wird erst um 21:54 Uhr erreicht, ohne Halt in Berlin Südkreuz und mit einer Fahrzeit von Halle bis Berlin von genau 2 Stunden statt normalerweise über die Schnellfahrstrecken von etwas über einer Stunde. Also fährt der Zug wohl auch dort eine Umleitung, da er fast eine Stunde länger nach Berlin braucht. Der Gegenzug ICE 119 startet morgens um 6:04 Uhr in Berlin und fährt über Berlin Südkreuz, Halle, Würzburg, Stuttgart und weiter über Ulm, Friedrichshafen, Bregenz bis Innsbruck (an 19:05 Uhr). Warum die Deutsche Bahn eine solch langlaufende und verspätungsanfällige Verbindung einrichtet, bleibt ihr Geheimnis.

Der in Stuttgart abfahrende ICE hatte am 13. September 2023 trotz gegenteiliger Anzeige am Bahnsteig nicht Heilbronn als Ziel. Der ICE 118 dagegen soll ab Januar 2024 über Heilbronn verkehren, dort aber nicht halten. ©SCRITTI

Wird der ICE auf der Frankenbahn in Heilbronn halten?
Nach bisherigen Informationen plant die Deutsche Bahn AG bislang keinen Stopp in Heilbronn. Dies war auch bei der Umleitung eines ICE-Paars 2019 zunächst der Fall. Proteste des VCD und der Heilbronner Politik erreichten schließlich den Stopp des ICE-Zugpaars in Heilbronn, siehe hier im Beitrag.

Weiterlesen

Grüne fordern weiterhin Fernverkehr auf der Frankenbahn

Die Grünen im Bundestag fordern weiterhin deutlich mehr Verbindungen im Schienenpersonenfernverkehr in Deutschland, unter anderem auch Fernverkehrszüge auf der Relation Bamberg – Würzburg – Heilbronn – Stuttgart. Im Rahmen des Deutschlandtaktes soll es (wie ursprünglich einmal geplant) auch über die Frankenbahn wieder Fernverkehr geben, wie Matthias Gastel, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen auf seiner Webseite schreibt. Daher haben die Grünen ein Update zum Deutschlandtakt ausgearbeitet und entsprechende Vorschläge an Bundesverkehrsminister Volker Wissing weitergeleitet. Explizit nennt Matthias Gastel das Ziel, die Großstadt Heilbronn wieder an den Fernverkehr anzubinden und fordert den Bund auf, endlich eine aktive Rolle bei der Organisation des Schienenpersonenfernverkehrs in Deutschland zu übernehmen.

Der ökologische Verkehrsclub VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe unterstützt die Vorschläge der Grünen im Bundestag und fordert den Bund auf, analog zu den Ländern endlich eine Aufgabenträgerorganisation auf Bundesebene zu schaffen und klare Vorgaben zu machen, wie das Netz im Schienenpersonenfernverkehr aussehen soll und den Betrieb der Linien entsprechend zu vergeben. „Wenn man die Fahrgastzahlen verdoppeln will, kann es nicht länger der Lust und Laune der Deutschen Bahn AG überlassen werden, welche Großstadt im Fernverkehr bedient wird und welche nicht. Heilbronn macht hier seit Jahrzehnten leidvolle Erfahrungen“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter.

Während der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn gab es täglich eine ICE-Verbindung von Köln über Heilbronn nach Stuttgart und zurück, hier bei der Durchfahrt in Neckarsulm. ©SCRITTI

Bis Mitte Juli 2023 hatte das Bundesverkehrsministerium Vorschläge zur Überarbeitung des Deutschlandtakts ermöglicht. Als Berichterstatter für Bahnpolitik der grünen Bundestagsfraktion hat Matthias Gastel dafür Vorschläge aus den grünen Fraktionen in Bundestag und einigen Landtagen gesammelt. Diese wurden fristgerecht an das Ministerium verschickt. Insgesamt sind 30 Vorschläge im Fernverkehr sowie über 200 Forderungen im Nahverkehr zusammen gekommen.

Weiterlesen

Sperrung der Riedbahn 2024: Neue Chancen für Fernverkehr auf der Frankenbahn?

Im kommenden Jahr plant die Deutsche Bahn (DB) erstmals in ihrer Geschichte die halbjährliche Komplettsperrung einer der wichtigsten Schienenkorridore in Deutschland. Von Juli bis Dezember 2014 soll die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt/Main für den gesamten Schienenverkehr gesperrt werden, um eine Vielzahl notwendiger Sanierungsmaßnahmen in einem Aufwasch durchzuführen. Der Schienenverkehr soll während dieser Zeit über die parallel verlaufenden Bahnstrecken via Worms oder Darmstadt umgeleitet werden. Da die Kapazitäten jedoch begrenzt sind, wird voraussichtlich der gesamte Nahverkehr durch Busse im Schienenersatzverkehr (SEV) abgewickelt. Viele Fachleute befürchten jedoch, dass Tausende Fahrgäste abwandern werden und so dem Bahnverkehr dauerhaft Schaden zugefügt wird.

Der ICE könnte 2024 wieder auf die Frankenbahn zurückkehren, wenn Fernverkehrszüge zwischen Frankfurt und Mannheim umgeleitet werden müssen. Bereits 2020 gab es wegen der Sperrung der Schnellfahrstrecke Stuttgart – Mannheim eine tägliche ICE-Verbindung von Stuttgart nach Berlin und zurück über die Frankenbahn mit Halt in Heilbronn, hier bei der Durchfahrt in Osterburken. ©SCRITTI

In einer Bundestagsdrucksache zum Thema antwortet die Bundesregierung auf eine Anfrage von CDU/CSU: „Weiterhin soll noch geprüft werden, ob sich durch die Umleitung von Fernzügen zwischen Fulda und Stuttgart über Würzburg und Heilbronn (Frankenbahn) eine Entlastung des Bereichs zwischen Frankfurt und Mannheim erreichen lässt.“ Der VCD in der Region Hall-heilbronn-Hohenlohe hält eine Umleitung von Fernverkehrszügen von Fulda nach Stuttgart über die Frankenbahn für eine für die Fahrgäste gute und akzeptabel Lösung. „Natürlich müssen diese Züge dann auch in Heilbronn halten“, sagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

Weiterlesen

Region fordert dauerhafte ICE-Verbindung über die Frankenbahn nach Berlin

In einer aktuellen Pressemitteilung richten Politiker aus der Region Heilbronn-Franken einen Appell an die Deutsche Bahn (DB) zum Erhalt der attraktiven, direkten ICE-Verbindung über die Frankenbahn nach Berlin über den 25. September 2020 hinaus. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt das Engagement und schlägt vor, den ICE künftig bei gleicher Fahrzeit von Würzburg über Erfurt und Halle/Leipzig zu führen statt ohne Halt über die Schnellfahrstrecke via Kassel. Dadurch würden weitere attraktive Reiseziele für Fahrgäste aus Stuttgart oder Heilbronn auf direktem Weg erschlossen. Die Gesamtreisezeit Heilbronn – Berlin von unter fünfeinhalb Stunden wäre weiterhin konkurrenzlos schnell. Zudem könnten in weniger als dreieinhalb Stunden Erfurt oder in rund vier Stunden Leipzig ohne Umsteigen aus Heilbronn erreicht werden. Auf diese Weise würde zusätzliches Fahrgastpotenzial erschlossen und die Verbindung auch für den Großraum Stuttgart noch attraktiver, ist sich der VCD sicher.

Einmal am Tag verkehrt von April bis Ende September 2020 ein ICE-Sprinter über die Frankenbahn morgens von Stuttgart nach Berlin und abends wieder zurück mit Halt in Heilbronn. Hier bei der Durchfahrt in Osterburken im Juni 2020. ©SCRITTI
Weiterlesen

Mit dem ICE von Heilbronn direkt nach Rügen

Die Deutsche Bahn (DB) baut ihr touristisches Angebot für diesen Sommer weiter aus und bietet unter anderem eine neue Direktverbindung im ICE von Heilbronn über Berlin bis nach Rügen. Fernverkehrs-Chef Michael Peterson: „Ein breites Verkehrsangebot für den Deutschland-Tourismus ist in diesem Jahr wichtiger denn je.“ Zusätzlich zu den bereits wieder aufgenommenen ICE- und IC-Linien werden die beliebten Urlaubsziele Rügen, Ostfriesische Inseln und Tirol somit noch bequemer erreichbar. Zu diesem Zweck wird ab 31. Juli 2020 der derzeit frühmorgens über die Frankenbahn von Stuttgart über Heilbronn und Würzburg nach Berlin verkehrende ICE 1098 freitags und samstags bis nach Binz auf Rügen verlängert. Abfahrt in Heilbronn ist um 6:35 Uhr mit Ankunft in Binz um 16:39 Uhr. Gehalten wird auch in Züssow (Anschluss nach Usedom), Greifswald, Stralsund und Bergen auf Rügen. Samstags und sonntags am späten Vormittag um 11:20 Uhr verkehrt die durchgängige Verbindung für die Rückfahrt. Anders als bei den ICE-Sprinter-Verbindungen unter der Woche wird auch in Kassel-Wilhelmshöhe gehalten. Für die Gesamtstrecke von Binz bis Stuttgart benötigt der Zug zehn Stunden und 20 Minuten. Weitere zusätzliche Direktverbindungen gibt es ab 27. Juni 2020 von Berlin über Erfurt, Nürnberg, München nach Innsbruck. Ab dem 3. Juli 2020 folgt eine neue Verbindung aus München nach Emden und Norddeich Mole via Würzburg, Kassel und Münster. In Emden und Norddeich Mole bestehen Anschlüsse auf die Fähren nach Borkum, Juist und Norderney. (pm/mgr)

Drei zusätzliche Direktverbindungen bietet die Deutsche Bahn im Sommer 2020 in die Alpen und an Nord- und Ostsee. Der temporär über Heilbronn verkehrende ICE wird bis auf die Insel Rügen verlängert. ©Deutsche Bahn

ICE-Sprinter nach Berlin hält 2020 nun doch in Heilbronn

Es geschehen noch Zeichen und Wunder, die Deutsche Bahn (DB) bewegt sich: Der ICE-Sprinter, der zwischen April und Oktober einmal täglich von Stuttgart über die Frankenbahn nach Berlin und zurück fahren soll, wird nun doch in Heilbronn halten. Der VCD hatte als einer der ersten über die neue Verbindung berichtet und einen Halt in Heilbronn gefordert, der zunächst von der DB aus fahrplantechnischen Gründen abgelehnt wurde. Doch politisches Lobbying der Regional- und Landespolitiker führte nun zu einem Umdenken. Inzwischen sind auch Tickets für den Zug buchbar, der laut DB-Auskunft ab 14. April 2020 Heilbronn Hbf morgens um 6:35 Uhr verlässt und nach 5:18 Stunden Fahrzeit Berlin Hbf um 11:53 Uhr erreicht. Preislich liegt er relativ hoch und kostet im Sparpreis ohne BahnCard meist 69,90 Euro. Verbindungen zwischen Heilbronn und Berlin mit Umsteigen in Würzburg oder Nürnberg sind teils nur 20 bis 30 Minuten langsamer und kosten deutlich weniger. So kann man etwa am 18. April 2020 nur 13 Minuten später mit dem regulären RegionalExpress (RE) 8 mit Umstieg in Würzburg und Bamberg in Richtung Berlin fahren und bezahlt nur 35,90 Euro. Der Preis für die Rückfahrt mit dem ICE-Sprinter von Berlin Hbf um 15:57 Uhr mit Ankunft in Heilbronn Hbf um 21:04 Uhr liegt meist sogar bei 79,90 Euro. Auf der Rückfahrt verlässt der ICE Würzburg Hbf in der Fahrplanlage des regulären RE zur Minute :37, weshalb der RE zwei Minuten später startet als üblich. Fahrplankonflikte bei minimalen Verspätungen sind hier vorprogrammiert.

ICE-T-Naumburg
Als Sprinter zwischen Stuttgart, Heilbronn und Berlin sollen kurze ICE-T zum Einsatz kommen. Mit aktiver Neigetechnik wären diese Züge eigentlich optimal für den Einsatz auf der kurvenreichen Frankenbahn und könnten so die Fahrzeiten weiter verkürzen. Leider hat die DB das Interesse am Thema Neigetechnik verloren und nutzt diese aktuell auch nicht. ©SCRITTI

Der ICE-Sprinter verkehrt bis Anfang Oktober und startet übrigens nicht wie angekündigt am Karfreitag 10. April 2020, sondern erst am Dienstag 14. April 2020. Sonntags gibt es keine Hinfahrt, samstags keine Rückfahrt.Seit Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg – Erfurt kann man von Heilbronn aus auch über die Hohenlohebahn über Schwäbisch Hall – Crailsheim – Nürnberg nach schnell nach Berlin reisen. Einziger Nachteil ist, dass man in Nürnberg meist rund 40 Minuten Wartezeit hat, da der Takt nicht passt. Dies könnte man ändern, würde man den künftigen, um 30 Minuten versetzten RE Karlsruhe – Heilbronn nach Nürnberg weiterführen. Sparpreise auf dieser Route gibt es zeitig gebucht aktuell für 25,90 Euro, manchmal auch darunter. Wenn die Verbindungen nicht gleich angezeigt werden, dann muss man ab Weinsberg suchen oder in der Verbindungssuche als Zwischenhalt Bamberg oder Erfurt ohne Aufenthaltszeit eingeben. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2019 verkehrt der RE zwischen Heilbronn und abwechselnd bis Schwäbisch Hall oder Crailsheim jede Stunde, dann gibt es noch bessere Verbindungen.

Weiterlesen

Kein ICE-Halt: Deutsche Bahn zeigt Heilbronn den Stinkefinger

Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Deutsche Bahn (DB) dem Wunsch der Stadt Heilbronn, mit dem ICE-Sprinterpaar auf der Strecke Stuttgart – Heilbronn – Würzburg – Berlin im kommenden Jahr auch in Heilbronn zu halten, eine klare Abfuhr erteilt. In einer aktuellen Pressemitteilung der Stadt Heilbronn heißt es: Auf sein Schreiben vom 25. Juli an Bahnvorstand Ronald Pofalla hat Oberbürgermeister Harry Mergel jetzt eine abschlägige Antwort erhalten. Der OB hatte appelliert, 2020 Heilbronn an den ICE Stuttgart – Berlin anzubinden, der dann baustellenbedingt für ein halbes Jahr über Heilbronn geführt wird. „Wir sind sehr enttäuscht, dass die Bahn unserem Wunsch nicht entspricht und wenigstens einen kleinen Ausgleich für die fehlende umsteigefreie Anbindung Heilbronns an den Fernverkehr schafft“, so OB Harry Mergel. „Mit kaum nachvollziehbaren Argumenten verprellt die Bahn einen der dynamischsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands mit fast einer halben Millionen Menschen.“ Verfasst hat das Antwortschreiben laut Pressemitteilung Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Bahn für das Land Baden-Württemberg, im Auftrag von DB-Vorstand Ronald Pofalla. Man darf davon ausgehen, dass der geneigte Herr Pofalla das Schreiben erst gar nicht zu Gesicht bekommen hat. Im Schreiben heißt es: „Aufgrund der relativen Kapazität des zur Verfügung stehenden Fahrzeuges und zur Erreichung einer attraktiven Fahrzeit können wir leider keine Zwischenhalte realisieren.“ Ob der ICE jedoch in Heilbronn ein bis zwei Minuten hält, dürfte bei der sowieso sehr geringen Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Frankenbahn für die Gesamtfahrzeit keine Relevanz haben. Interessant ist auch, dass die DB mit der „Kapazität“ argumentiert: Rechnet sie also damit, dass sie in der Region Heilbronn so viele Fahrgäste zusteigen könnten, dass der kurze ICE-T überlastet wäre? Laut Pressemitteilung geht auch die Stadt Heilbronn davon aus, dass ein Halt in Heilbronn die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Berlin nur unwesentlich verlängern würde. Zudem könnten Anschlusszüge im Fernverkehr in Würzburg sicher erreicht werden. Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel streicht nun die Segel und will nicht länger für den ICE-Halt kämpfen: Da der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Michael Link zeitgleich eine Absage aus dem Bundesverkehrsministerium erhalten hat, sieht die Stadt Heilbronn keine Chance mehr, den zusätzlichen Halt noch zu erwirken. „Wir haben alle relevanten politischen Instanzen für unsere Sache mobilisiert und konnten die Bahn dennoch nicht zum Einlenken bewegen“, zeigt sich Mergel enttäuscht. Die Stadt Heilbronn will nun vor allem auf den Fahrplanwechsel im Dezember setzen, bei dem der zweistündige Takt nach Würzburg auf einen einstündigen Takt verkürzt und neues Wagenmaterial auf allen Nahverkehrsstrecken versprochen wird. Nur leider wird nach dem aktuellen Fahrplangefüge der morgendliche ICE-Sprinter in Würzburg von Heilbronn aus mit dem RegionalExpress nicht erreicht, da der RE in Würzburg auf den Taktknoten zur Minute :30 ausgerichtet ist, der ICE aber gegen 8 Uhr Würzburg verlässt. (mgr)

ICE soll 2020 über die Frankenbahn fahren – ohne Halt

Update: Auch der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel fordert in einem Brief an DB-Vorstand Ronald Pofalla einen Stopp des in 2020 über Heilbronn verkehrenden ICEs. Auch Grünen-Politiker machen sich für einen ICE-Halt stark. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet: Der ICE soll in Heilbronn halten!

Wie jetzt bekannt wurde, will die Deutsche Bahn im Jahr 2020 vom 11. April bis 4. Oktober ein tägliches ICE-Sprinter-Paar über die Frankenbahn Stuttgart – Heilbronn – Würzburg führen – allerdings ohne Halt zwischen Stuttgart und Würzburg! Grund dafür ist die Sperrung der Schnellfahrstrecke Mannheim – Stuttgart wegen umfangreicher Bauarbeiten im kommenden Jahr, die zu netzweiten Verspätungen beim Fern- und Regionalverkehr führen wird. Der fünfteilige Zug mit einem Fahrzeug der Baureihe 415 (ICE-T mit Neigetechnik, die allerdings zwischenzeitlich abgeschaltet war) soll Stuttgart am Morgen um 6:00 Uhr verlassen, um 8:00 Uhr Würzburg erreichen und dann weiter ohne Halt bis Berlin verkehren, wo der Zug um 11:39 Uhr am Hauptbahnhof ankommen soll. Zurück geht es ab Berlin Hbf um 15:50 Uhr mit Stopp in Würzburg um 19:35/37 und Ankunft in Stuttgart um 21:41 Uhr. Der ICE ist so mit einer Fahrzeit von rund zwei Stunden zwischen Stuttgart und Würzburg etwa 15 Minuten schneller als der RegionalExpress (RE), der ab Dezember 2019 stündlich verkehren soll. Die Rückfahrt des ICE ab Würzburg um 19:37 Uhr würde in der heutigen Fahrplantrasse des RE liegen.

190722-DB-Praesentation-ICE-HN

Präsentation der Deutschen Bahn zum geplanten ICE-Sprinter Stuttgart – Berlin in 2020

Der VCD Landesverband und auch der VCD Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe kritisieren, dass der ICE nicht in der Großstadt Heilbronn halten soll und fordern einen Stopp des Zuges in der Neckarstadt.

Weiterlesen

Historischer Tag: Der erste ICE auf der Frankenbahn

Am Montag, den 29. April 2019 wurde in Heilbronn Eisenbahn-Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal fuhr ein ICE fahrplanmäßig in den Hauptbahnhof der Großstadt ein! Mit rund 50 Minuten Verspätung erreichte ICE 715 von Köln kommend gegen 10:30 Uhr den Heilbronner Hauptbahnhof, wie die Heilbronner Stimme im Liveblog berichtete, um dann nach Stuttgart weiter zu fahren. Die Rückfahrt nach Köln mit ICE 714 am Nachmittag mit Abfahrt um 14:10 Uhr in Heilbronn verlief pünktlich. Anlass für den täglichen ICE-Stopp bis Anfang Oktober (Montag bis Freitag) ist die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn, nachdem sich die lokale Politik vehement für einen Fernverkehrshalt während der BUGA eingesetzt hatte.

NSU-ICE+Stadtbahn

ICE trifft Stadtbahn auf der Fahrt nach Köln am Haltepunkt Neckarsulm Mitte ©SCRITTI

Der ICE verlässt Köln am frühen Morgen um 6:11 Uhr und benötigt rund vier Stunden bis zur Endstation Stuttgart.

Weiterlesen