Der VCD Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe lädt alle VCD-Mitglieder*innen und Interessent*innen ein zur
Jahreshauptversammlung 2025 mit Vorstandswahlen am Donnerstag, 15. Mai 2025 Soziales Zentrum Käthe Wollhausstraße 49 74072 Heilbronn S Harmonie / Bus 10/11 Mönchseestraße
nicht öffentliche Sitzung für Mitglieder*innen ab 18:45 Uhr Es gilt die Mustertagesordnung mit Vorstandswahlen.
Öffentlich ab 19:30 Uhr: Fehlender Fernverkehr, kaputte Infrastruktur: Warum werden der Nordosten Baden-Württembergs und die Region Franken bei allen Verkehrsprojekten immer wieder aufs Neue benachteiligt?
Im öffentlichen Teil der Veranstaltung wird Matthias Lieb, ehemaliger Landesvorsitzender des VCD Baden-Württemberg, unter anderem über seine Arbeit als Qualitätsanwalt für die Fahrgäste bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg berichten und über Möglichkeiten, das Bahnangebot in der Region zu verbessern.
Im jetzt veröffentlichten aktuellen Qualitätsranking des Landes Baden-Württemberg im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) für das zweite Halbjahr 2023 landen die Betreiber, die den Regionalverkehr auf der Frankenbahn betreiben (MEX 18, MEX 12, RE 8, RE 10), auf den letzten Plätzen. Von insgesamt 32 untersuchten Regionalverkehrs-Netzen im Land kommt das von der SWEG betriebene Netz Neckartal auf Platz 31, das von Go-Ahead betriebene Netz Franken/Enz auf Platz 29. Die Gesamtwertung für beide Netze ist katastrophal: Das Netz Neckartal kommt nur auf 13.21, das Netz Franken/Enz auf 15.36 und hat sich damit sogar massiv um -5.55 Punkte verschlechtert. Zum Vergleich: Das von der Schweizer SBB betriebene Netz Klettgau auf Platz 1 kommt in der Gesamtbewertung auf 90.26 Punkte! Die Westfrankenbahn belegt mit ihrem Netz Hohenlohe-Franken-Untermain, zu dem auch die Strecke Heilbronn – Schwäbisch Hall gehört, den mittleren Platz 16. Allerdings liegt die Gesamtwertung auch nur bei 33.58.
Etwas besser schneiden in der Region Heilbronn die Stadtbahn-Netze ab, die von der Karlsruher AVG betrieben werden. Hier kommt die Stadtbahn Nord mit der S 41 nach Mosbach und der S 42 nach Neckarelz immerhin auf den 10. Platz, wobei die Gesamtwertung auch hier mit 55.30 extrem schlecht ist. Zur S 4 zwischen Eppingen und Öhringen lassen sich keine exakten Aussagen treffen, da diese Linie keinen eigenen Verkehrsvertrag hat und im Gesamtnetz Stadtbahn Karlsruhe versteckt ist. Dieses kommt zwar auf Platz 7, in der Gesamtwertung aber auch nur auf 65.45 Punkte.
Für den ökologischen Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe bestätigen sich damit die schlimmsten Befürchtungen. „Jeder, der regelmäßig mit der Bahn im Raum Heilbronn unterwegs ist, kennt die ständigen Zugausfälle, Verspätungen, nicht funktionierende Toiletten und überfüllten Züge, insbesondere im Abschnitt zwischen Stuttgart und Heilbronn“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter.
„Es ist offensichtlich, dass die Region und der regionale Bahnverkehr immer mehr unter der Baustelle Stuttgart 21 und vor allem unter den unterlassenen Investitionen in die regionale Infrastruktur wegen Stuttgart 21 leiden! Sämtliche Versprechen der Befürworter zu den Segnungen von Stuttgart 21 haben sich inzwischen in Luft aufgelöst. Und ein Ende ist nicht in Sicht!“ Hans-Martin Sauter, Vorstand VCD Regionalverband HHH
Erst jüngst hatte der VCD in einer Mitteilung beklagt, dass Stuttgart 21 wegen der weiterhin explodierenden Kosten, die die Deutsche Bahn AG nun alleine tragen muss, immer mehr zum Totengräber für den regionalen Bahnverkehr und insbesondere die Frankenbahn wird, hier der entsprechende Beitrag.
In der aktuellen Pressemitteilung des Landesverkehrsministeriums heißt es, die Qualität im regionalen Bahnverkehr im zweiten Halbjahr 2023 habe sich landesweit verschlechtert. Als Ursache werden zahlreiche Baustellen, Personalmangel und zu wenig fahrtüchtige Züge angeführt. Zu den schädlichen Auswirkungen von Stuttgart 21 auf den Regionalverkehr im Land verliert Landesverkehrsminister Winfried Hermann jedoch kein Wort.
Nachdem das Verwaltungsgericht Stuttgart jüngst entschieden hat, dass die Deutsche Bahn AG (DB) die Kosten für den Bau von Stuttgart 21 in Höhe von mehreren Milliarden Euro alleine tragen muss, sieht sich der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe (VCD HHH) in seinen jahrelangen Befürchtungen bestätigt: Wegen der explodierenden Kosten von Stuttgart 21 wird der dringend nötige Ausbau der regionalen Schieneninfrastruktur wie der Frankenbahn auf Jahre blockiert bleiben.
UPDATE Juni 2024: Die Deutsche Bahn AG hat in einer Pressemitteilung am 11. Juni 2024 bekannt gegeben, dass sich der Eröffnungstermin für den Tunnelbahnhof Stuttgart 21 erneut mindestens bis Dezember 2026 verschieben wird. Von den meisten Medien unbeachtet hat die DB AG darauf hingewiesen, dass auch dieser Eröffnungstermin nur machbar ist, wenn der Bund in den Haushalten 2025 und 2026 genügend Mittel für Stuttgart 21 und die vollständige Umsetzung des „Digitalen Knoten Stuttgart“ zur Verfügung stellt. Und so das hochriskante Experiment mit der Digitalen Sicherungstechnik tatsächlich auch funktioniert. Zugleich bestätigte die DB, dass diese erneute Verschiebung weitere 100 Millionen Euro zusätzlich kosten wird.
„Was seit Jahrzehnten von den Befürwortern und Verantwortlichen für Stuttgart 21 bestritten wird, ist nun traurige Realität geworden: Stuttgart 21 geht auf Kosten des Bahnausbaus in ganz Deutschland“, stellt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter fest. Darauf hätten unterschiedliche Experten seit Jahren immer wieder hingewiesen. Sauter: „Da auch die DB AG das Geld nur einmal ausgeben kann und zugleich der Bund die Mittel für die Schieneninfrastruktur zusammenstreicht, ist klar: Bei einem Weiterbau von Stuttgart 21 wird für die regionale Schiene wie im Raum Heilbronn oder Hohenlohe kein Geld mehr übrig bleiben.“
Auch der VCD Landesverband Baden-Württemberg hat zu dem Gerichtsurteil in einer Pressemitteilung Stellung bezogen und beklagt, dass wegen Stuttgart 21 schon seit Jahren die Schieneninfrastruktur in ganz Deutschland verfällt.
„Stuttgart 21 ist ein wesentlicher Grund für den bundesweiten Verfall des Schienennetzes, weil die zusätzlichen Milliarden Euro Mehrkosten für Stuttgart 21, die in den letzten Jahren seitens der DB AG ausgegeben wurden, für den Erhalt des Schienennetzes gefehlt haben.“ Marlis Heck, stellvertretende VCD-Landesvorsitzende Baden-Württemberg
Der VCD erwartet von der Bundesregierung nun Aufklärung darüber, aus welchen Kassen die Mehrkosten von Stuttgart 21 finanziert werden sollen und wie es mit dem finanziell immer weiter ausufernden Projekt weitergehen soll. Bis zur Klärung all der offenen Fragen hält der VCD HHH einen Baustopp bei Stuttgart 21 für notwendig. Insbesondere das Projekt „Digitaler Knoten Stuttgart“ mit komplett digitaler Leit- und Sicherungstechnik ohne ortsfeste Signale droht nach Expertenmeinung zum nächsten Fass ohne Boden zu werden mit weiteren Milliardenkosten für den Steuerzahler.
UPDATE: Im Januar 2024 hält nun tatsächlich ein ICE in Heilbronn: ICE 1696 Stuttgart ab 11:38 Uhr fährt über die Frankenbahn mit Halt in Heilbronn 12:19/12:21 Uhr und Ankunft in Würzburg um 14:05 Uhr über Fulda, Erfurt und Halle nach Berlin-Gesundbrunnen. Allerdings verkehrt der Zug nur an drei Freitagen vom 5. bis 19. Januar 2024.
Seit 11. Oktober 2023 sind nun die neuen Fahrpläne für 2024 ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 online und können unter bahn.de abgefragt werden. Es können zudem Tickets für Bahnreisen gekauft werden. Neu ist unter anderem das ICE Zugpaar 118/119, das zeitweise über die Frankenbahn geleitet wird. Im Rahmen der geplanten Sperrung der Riedbahn Mannheim – Frankfurt in der zweiten Jahreshälfte 2024 sind weitere Umleitungen von Fernzügen geplant, siehe hier im Beitrag. Wir haben einmal die bislang bekannten Fakten zum ICE 118/119 zusammengefasst.
Wie verkehrt der ICE 118/119 bislang? Bislang verkehrt der ICE 118 von Innsbruck (ab 8:54 Uhr) über Friedrichshafen und Ulm kommend ab Stuttgart Hbf (an 14:59 Uhr) weiter über Mannheim, Mainz, Köln bis Dortmund, wo er um 20:20 Uhr ankommt. Der Gegenzug ICE 119 verlässt Dortmund Hbf um 7:51 Uhr und erreicht ebenfalls nach über elf Stunden Fahrt Innsbruck Hbf um 19:05 Uhr.
Was ändert sich ab Januar 2024? Der ICE 118 verkehrt zunächst vom 2. bis 21. Januar 2024 während der ersten Totalsperrung der Riedbahn von Innsbruck Hbf (ab 8:54 Uhr) über Bregenz, Friedrichshafen, Ulm, Stuttgart, Würzburg nach Berlin (an 21:54 Uhr) und benötigt für die Gesamtstrecke 13 Stunden. Berlin Hbf wird erst um 21:54 Uhr erreicht, ohne Halt in Berlin Südkreuz und mit einer Fahrzeit von Halle bis Berlin von genau 2 Stunden statt normalerweise über die Schnellfahrstrecken von etwas über einer Stunde. Also fährt der Zug wohl auch dort eine Umleitung, da er fast eine Stunde länger nach Berlin braucht. Der Gegenzug ICE 119 startet morgens um 6:04 Uhr in Berlin und fährt über Berlin Südkreuz, Halle, Würzburg, Stuttgart und weiter über Ulm, Friedrichshafen, Bregenz bis Innsbruck (an 19:05 Uhr). Warum die Deutsche Bahn eine solch langlaufende und verspätungsanfällige Verbindung einrichtet, bleibt ihr Geheimnis.
Wird der ICE auf der Frankenbahn in Heilbronn halten? Nach bisherigen Informationen plant die Deutsche Bahn AG bislang keinen Stopp in Heilbronn. Dies war auch bei der Umleitung eines ICE-Paars 2019 zunächst der Fall. Proteste des VCD und der Heilbronner Politik erreichten schließlich den Stopp des ICE-Zugpaars in Heilbronn, siehe hier im Beitrag.
Die Grünen im Bundestag fordern weiterhin deutlich mehr Verbindungen im Schienenpersonenfernverkehr in Deutschland, unter anderem auch Fernverkehrszüge auf der Relation Bamberg – Würzburg – Heilbronn – Stuttgart. Im Rahmen des Deutschlandtaktes soll es (wie ursprünglich einmal geplant) auch über die Frankenbahn wieder Fernverkehr geben, wie Matthias Gastel, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen auf seiner Webseite schreibt. Daher haben die Grünen ein Update zum Deutschlandtakt ausgearbeitet und entsprechende Vorschläge an Bundesverkehrsminister Volker Wissing weitergeleitet. Explizit nennt Matthias Gastel das Ziel, die Großstadt Heilbronn wieder an den Fernverkehr anzubinden und fordert den Bund auf, endlich eine aktive Rolle bei der Organisation des Schienenpersonenfernverkehrs in Deutschland zu übernehmen.
Der ökologische Verkehrsclub VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe unterstützt die Vorschläge der Grünen im Bundestag und fordert den Bund auf, analog zu den Ländern endlich eine Aufgabenträgerorganisation auf Bundesebene zu schaffen und klare Vorgaben zu machen, wie das Netz im Schienenpersonenfernverkehr aussehen soll und den Betrieb der Linien entsprechend zu vergeben. „Wenn man die Fahrgastzahlen verdoppeln will, kann es nicht länger der Lust und Laune der Deutschen Bahn AG überlassen werden, welche Großstadt im Fernverkehr bedient wird und welche nicht. Heilbronn macht hier seit Jahrzehnten leidvolle Erfahrungen“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter.
Bis Mitte Juli 2023 hatte das Bundesverkehrsministerium Vorschläge zur Überarbeitung des Deutschlandtakts ermöglicht. Als Berichterstatter für Bahnpolitik der grünen Bundestagsfraktion hat Matthias Gastel dafür Vorschläge aus den grünen Fraktionen in Bundestag und einigen Landtagen gesammelt. Diese wurden fristgerecht an das Ministerium verschickt. Insgesamt sind 30 Vorschläge im Fernverkehr sowie über 200 Forderungen im Nahverkehr zusammen gekommen.
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe veranstaltetet einen verkehrspolitischen Abend mit Diskussion zum Thema Zukunft der Hohenlohebahn: Herzstück der Verkehrswende in der Region. In Öhringen beleuchten am 1. Juni 2022 ab 18:45 Uhr im Restaurant Elia am Marktplatz verschiedene Experten die aktuelle Situation. Welche Maßnahmen sind nötig, damit die Hohenlohebahn endlich wieder zum Rückgrat des klimaschonenden Verkehrs in der Region werden kann? Wann kommt endlich die durchgehende Elektrifizierung für einen besseren Fahrplan, die nicht nur der VCD seit Jahren fordert? Welche Chancen gibt es für den (Wieder-)Anschluss von Künzelsau ans Schienennetz? Schadet ein weiterer Ausbau der Autobahn A6 dem klimafreundlichen Schienenverkehr?
Der VCD HHH lädt zusammen mit der Bürgerinitiative Klimaentscheid Öhringen zu einem spannenden verkehrspolitischen Abend zur Zukunft der Hohenlohebahn im Rahmen der Mobilitätswende
Vorläufiges Programm: 18 Uhr: VCD Hall-Heilbronn-Hohenlohe Jahreshauptversammlung mit Berichten und Aussprache für VCD-Mitglieder, anschließend ab 18:45 Uhr: Vorträge und Diskussion:
Helmut Greb Bürgerinitiative Klimaentscheid Öhringen: Öhringen klimaneutral bis 2035. Wie muss sich dafür der Verkehr entwickeln – ein Ausblick Christoph Bolay: Zukunft und Chancen der Hohenlohebahn aus Sicht privater Schienengüterverkehrsunternehmen Hans-Martin Sauter (VCD): Zukunft der Hohenlohebahn im Nah- und Fernverkehr, aktuelle Planungen Julius Bolay: Vorstellung der Studienarbeit zur Elektrifizierung und Sanierung der Hohenlohebahn
In einer aktuellen Pressemitteilung fordern die Länder Baden-Württemberg und Bayern gemeinsam den Bund auf, die Frankenbahn endlich auszubauen. Die Frankenbahn zwischen Stuttgart und Würzburg ist nicht durchgängig zweigleisig und es fehlt an Haltepunkten für den Nahverkehr. Eine neue Studie zeigt auf, welche Ausbaumaßnahmen notwendig wären, damit diese wichtige Nord-Süd-Verbindung für den Personen-, aber auch für den Güterverkehr attraktiver wird. Baden-Württemberg und Bayern appellieren an den für Bundesschienenwege zuständigen Bund, entsprechend aktiv zu werden. Durch den Ausbau könnten die Fahrzeiten verkürzt und die Pünktlichkeit im regionalen Bahnverkehr deutlich verbessert werden. Für Fahrzeitgewinne wären einzelne Begradigungen und Überhöhungsanpassungen auf der Strecke erforderlich. Bestehende Haltepunkte, die teils nur für eine Richtung bestehen, müssten ausgebaut und in Neckarsulm müsste ein Verbindungsgleis hergestellt werden. Um schließlich in einem weiteren Schritt den 30-Minuten-Takt auch auf der Frankenbahn einzuführen, wie dies der Koalitionsvertrag für ganz Baden-Württemberg bis 2030 vorsieht, müsste dafür auch der eingleisige Engpass zwischen Züttlingen und Möckmühl durch einen Ausbau auf zwei Gleise beseitigt werden.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Die Frankenbahn ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen in Süddeutschland. Nach dem Bau der Schnellfahrstrecke Stuttgart–Mannheim wurde sie jahrzehntelang vernachlässigt. Sie ist jedoch Teil des europäischen TEN-V-Kernnetzes und wird sowohl durch den Personen- als auch den Güterverkehr enorm beansprucht. Die Ergebnisse aus der Studie zeigen, wo es den dringendsten Ausbaubedarf gibt. Nun ist der Bund als Eigentümer am Zug, der eine grundgesetzliche Verantwortung für die Eisenbahninfrastruktur hat. Die geplante Digitalisierung der Schiene in Deutschland muss auch auf der Frankenbahn mit ihren noch veralteten Stellwerken kommen.”
Positive Beispiele für die Reaktivierung von Bahnstrecken gibt es einige im Südwesten, sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz. Im Großraum Stuttgart sind das etwa die Schönbuchbahn (Böblingen – Dettenhausen), die inzwischen wegen der großen Nachfrage sogar elektrifiziert wurde und längere Züge erhalten wird, oder die Wieslauftalbahn (Schorndorf – Rudersberg), auf der wahrscheinlich bald mit Wasserstoff angetriebene Züge zum Einsatz kommen sollen. Beide Strecken gingen in kommunales Eigentum über und werden auch kommunal von Zweckverbänden erfolgreich betrieben. Auch eine Folge der Fernsehserie Eisenbahnromantik vom März 2020 beschäftigt sich mit der Zukunft stillgelegter Bahnstrecken. Darin geht es auch um die positiven Beispiele Räuberbahn und Krebsbachtalbahn.
In dieser Folge von Eisenbahnromantik geht es um die erfolgreiche Reaktivierung von Bahnstrecken und positive Beispiele im Südwesten wie Räuberbahn und Krebsbachtalbahn.
Aus Anlass des Todes von Dr. Dieter Ludwig am 16. Juli 2020 in Ettlingen gibt es nachfolgend nochmals ein Interview mit ihm aus dem Jahr 2009, das weiterhin aktuell ist. Damals hatte der „Erfinder“ des Karlsruher Modells mit Zweisystem-Stadtbahnen und langjährige Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) bei einer Veranstaltung der BI Frankenbahn sowie des VCD in Möckmühl leidenschaftlich die Ergänzung des Heilbronner Stadtbahn-Netzes um die Strecke der Frankenbahn bis Osterburken oder Lauda gefordert. Dazu müsste man nur einen Triebwagen an die Züge der heutigen S41 oder S42 anhängen und in Bad Friedrichshall abkuppeln. Sein Motto war stets: „Wir müssen die Bahn zu den Menschen bringen, sie dort abholen, wo sie leben und sie dahin bringen, wo sie hinwollen.“ Dies gilt bis heute auch für die Frankenbahn.
„Wir könnten schon morgen mit der Stadtbahn nach Osterburken fahren!“
Der langjährige Chef der Karlsruher Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) und Erfinder der modernen Regionalstadtbahn Dieter Ludwig(Foto: privat) engagierte sich auch noch im Ruhestand mit Leidenschaft, Sachverstand und Unternehmergeist für einen besseren Schienenverkehr. Ludwig hatte 1999 die Stadtbahn nach Heilbronn gebracht und hat stets auch in der Strecke der Frankenbahn bis Osterburken oder Lauda genügend Potenzial für eine moderne S-Bahn im Taktverkehr gesehen. Im Interview mit Michael Schwager sprach Dr. Ludwig über Perspektiven und Chancen für die Frankenbahn.
Seit 15. Dezember 2019 verkehren auf der Frankenbahn die neuen Betreiber Go-Ahead (RE 8 Stuttgart – Heilbronn – Würzburg stündlich) und Abellio (stündlich RB 18 Stuttgart – Heilbronn – Osterburken sowie stündlich RE 10 Stuttgart – Heilbronn – Mannheim). Die Details dazu finden sich auf der Seite des Verkehrsministeriums. Nach einem Monat gibt es immer noch sehr viel Kritik von Fahrgästen wegen Zugausfällen und insbesondere hinsichtlich zu kurzer Züge in der Hauptverkehrszeit und fehlender Verbindungen am Morgen. Auch die Heilbronner Stimme zieht eine durchwachsene Bilanz.
Schreiben Sie uns über die Kommentarfunktion am unteren Ende dieses Beitrags Ihre Erfahrungen, wenn Sie auf der Frankenbahn unterwegs sind!